Author Topic: ...und tschüß!  (Read 5851 times)

Waltzing Mathilda

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...und tschüß!
« on: February 28,2011, 20:43: 01 pm »
Nun schwelt sie ja schon so einige Tage, die Debatte um unseren Verteidigungsminister Karl Theodor Maria Nikolaus Johann Jacob Philipp Franz Joseph Sylvester Freiherr von und zu Guttenberg (so zumindest sein voller Name laut wikipedia…).
Nun ja, immerhin ist er eine sympathische Erscheinung, und das reicht oft, um jemandem so einige Dinge nicht „krumm zu nehmen“, die man bei einem anderen nicht durchgehen lassen würde.
Zudem: wer hat in seinem Leben nicht schon einmal gemogelt, um sich einen Vorteil zu verschaffen?
Wer hat während seiner Schulzeit nicht abgeschrieben?
Dennoch: ich finde, er sollte als Minister abtreten.
Um nicht zu sagen: man müsste ihn mit einem Tritt in den Pöppes vor die Türe setzen!
Doch der Reihe nach:

Wikipedia schreibt (gekürzt aus http://de.wikipedia.org/wiki/Karl-Theodor_zu_Guttenberg):
Quote
Am 16. Februar 2011 erklärte Guttenberg in Berlin: „Der Vorwurf, meine Doktorarbeit sei ein Plagiat, ist abstrus“ und sagte: „Ich bin gerne bereit zu prüfen, ob bei über 1200 Fußnoten und 475 Seiten vereinzelt Fußnoten nicht oder nicht korrekt gesetzt sein sollten und würde dies bei einer Neuauflage berücksichtigen.“ (…)
“Die Anfertigung dieser Arbeit war meine eigene Leistung.“

Am 17. Februar 2011 wurde das „GuttenPlag Wiki“ gegründet, um gefundene Plagiate öffentlich zu dokumentieren und die Kollaboration zwischen den Rechercheuren zu erleichtern.

Am 18. Februar 2011 wies Guttenberg vor ausgewählten Pressevertretern den Vorwurf zurück, dass seine Dissertation ein Plagiat sei. Er räumte ein, dass sie „fraglos Fehler“ enthalte, und erklärte, dass „allerdings zu keinem Zeitpunkt bewusst getäuscht oder bewusst die Urheberschaft nicht kenntlich gemacht“ wurde. Er erwarte eine Prüfung der Fehler durch die Universität Bayreuth und werde bis dahin „vorübergehend, ich betone, vorübergehend auf das Führen des Titels verzichten.“
Am Vormittag des 21. Februar 2011 stellte Bundeskanzlerin Angela Merkel vor Journalisten mit einer später von vielen Seiten scharf kritisierten Formulierung klar, dass sie auch im möglichen Falle eines Entzugs des Doktortitels an Guttenberg als Minister festhalten wolle: „Ich habe keinen wissenschaftlichen Assistenten oder einen Promovierenden oder einen Inhaber einer Doktorarbeit berufen, sondern mir geht es um die Arbeit als Bundesverteidigungsminister. Die erfüllt er hervorragend, und das ist das, was für mich zählt.“

Am Nachmittag veröffentlichte das GuttenPlag Wiki einen Zwischenbericht. Auf 271 Seiten der Doktorarbeit seien plagiierte Textstellen gefunden worden. Damit seien insgesamt 21,5 Prozent der Doktorarbeit als Plagiate identifiziert.
Abends räumte Guttenberg bei einer CDU-Wahlkampfveranstaltung „gravierende Fehler“ ein und gab bekannt, dass er seinen Doktortitel dauerhaft nicht mehr führen werde.
 Er erklärte, er habe „möglicherweise an der ein oder anderen Stelle, an der ein oder anderen Stelle auch zu viel, auch teilweise den Überblick über die Quellen verloren“.
Weiterhin sagte er: „Ich habe diese Fehler nicht bewusst gemacht, ich habe auch nicht bewusst oder absichtlich in irgendeiner Form getäuscht.“
Am selben Tag trat wenige Stunden später das Parlament zu einer von der Opposition beantragten Aktuellen Stunde zusammen, die ebenfalls die Dissertation des Ministers zum Thema hatte. Vertreter der Opposition fordern Guttenbergs Rücktritt als Verteidigungsminister und bezeichnen ihn im Verlauf der Debatte unter anderem als „akademischer Hochstapler und Lügner“, „Felix Krull“ und „Betrüger“.
Guttenberg wird auch aus Kreisen der Bundeswehr kritisiert. Wer selbst etwas von seinen Untergebenen fordere, das er nicht zu leisten imstande sei, sei zur Führung nicht geeignet, erklärte Rainer Elkar, emeritierter Hochschullehrer der Universität der Bundeswehr in München. Guttenberg sei Dienstherr der beiden Bundeswehruniversitäten, weswegen – so Elkar – Guttenberg nunmehr „als Verteidigungsminister nicht tragbar“ sei. Es könnte nicht sein, dass er „einfach mal nebenbei seinen Doktor zurückgibt und glaubt, damit wäre die Sache ausgestanden“.

Mich erinnert dieses Verhalten an Leistungssportler, die des Dopings beschuldigt werden:
Nichts zugeben, was nicht zweifelsfrei bewiesen ist!“
Floyd Landis, Tour de France-Sieger 2006 und aufgrund Dopings den Sieg aberkannt bekommen, hat mehrere Jahre geleugnet, sogar ein Gerichtsverfahren eingeleitet, das seine Unschuld feststellen sollte.
Er verlor. Die Verwendung von Dopingsubstanzen wurde zweifelsfrei nachgewiesen.
Im letzten Jahr wurde der Spanier Alberto Contador des Dopings beschuldigt. Man hatte 50 Pikogramm Clenbuterol festgestellt. Clenbuterol ist unter anderem ein Kälbermastmittel.
Er leugnete es, verteidigte sich mit der Aussage, er habe an diesem tage ein Stück spanisches Rindfleisch gegessen, das mit Clenbuterol kontaminiert gewesen sein muß.
Woher wohl die Weichmacher kamen, die man ebenso in seinem Blut fand? Hat er das Fleisch etwa mitsamt Frischhaltefolie verspeist?
Contador bezeichnet sich selbst als Saubermann und als Vorbild des Sports.
Nun hat man bei weiteren 3 Proben Clenbuterol nachgewiesen.
Die Menge sei zu gering, um eine leistungssteigernde Wirkung zu haben, wird argumentiert.
Naheliegend ist ganz einfach, dass es sich um Eigenblutdoping handelt mit einer Eigenblutkonserve aus einer Zeit, in der er mit Clenbuterol gedopt hat.
Alles andere halte ich für puren Blödsinn.

Sicherlich, es gibt wohl keinen, der noch nie in seinem Leben gelogen und gemogelt hat.
Aber ausschlaggebend im Fall Guttenberg ist für mich ganz einfach das Maß:
Guttenberg ist ein Politiker, somit ein Vertreter des Volkes. Sein Plagiat ist keine Klassenarbeit, keine Klausur, sondern eine Doktorarbeit. Also ein Werk mit einem sehr hohen Status, welches in der Wirtschaft finanziell hoch dotiert wird.
Erst leugnet er, dann spielt er die ganze Sache herunter, bis er schließlich nicht anders kann, als zuzugeben, dass seine Doktorarbeit zusammengeklaut ist.
Was sollen Eltern ihren Kindern erzählen, was sollen Lehrer ihren Schülern sagen, was Hochschuldozenten den Studierenden?
Daß man es mit Betrug sogar zum Minister schafft? Daß Betrug keine Folgen hat?
Wenn zu Guttenberg weiterhin Minister bleibt, ist das nur eines: ein entsetzliches Negativ-Vorbild.
Armes Deutschland!
Und Angie Merkel sollte sich für ihre Aussage in Grund und Boden schämen….

Offline Vivienne

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Re: ...und tschüß!
« Reply #1 on: February 28,2011, 21:09: 34 pm »
Mir fällt wenig dazu ein, da ich sowieso denke, für die Politiker da oben (gleich welcher Partei) ist das wichtigste, dass der "einfache Bürger" so gut und sicher wie möglich hinters Licht geführt wird. Niemand darf heraus kriegen, worum es wirklich geht... das sind dann die "besten" Politiker in deren Augen.

Daher denke ich, das Geschrei jetzt ist nur so laut, weil er sich hat erwischen lassen. Eine Doktorarbeit kann man sich soviel ich weiß, an jeder Ecke von jemand schreiben lassen, kaufen sozusagen.

So what?

Waltzing Mathilda

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Re: ...und tschüß!
« Reply #2 on: February 28,2011, 21:12: 33 pm »
Quote
Eine Doktorarbeit kann man sich soviel ich weiß, an jeder Ecke von jemand schreiben lassen, kaufen sozusagen.

So what?

Umso mehr ist es doch erfreulich, daß endlich einmal jemand erwischt wird.
Dazu noch jemand, der Rang und Namen hat.... cvbcb

Offline Vivienne

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Re: ...und tschüß!
« Reply #3 on: February 28,2011, 21:17: 40 pm »
Das stimmt allerdings, peinlich, peinlich....weil,
 mit welchen Argumenten kann man es jetzt bloß schönreden??? cvbcb

Offline Fynn

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Re: ...und tschüß!
« Reply #4 on: February 28,2011, 21:17: 46 pm »

Sicherlich, es gibt wohl keinen, der noch nie in seinem Leben gelogen und gemogelt hat.
Aber ausschlaggebend im Fall Guttenberg ist für mich ganz einfach das Maß:
Guttenberg ist ein Politiker, somit ein Vertreter des Volkes. Sein Plagiat ist keine Klassenarbeit, keine Klausur, sondern eine Doktorarbeit. Also ein Werk mit einem sehr hohen Status, welches in der Wirtschaft finanziell hoch dotiert wird.
Erst leugnet er, dann spielt er die ganze Sache herunter, bis er schließlich nicht anders kann, als zuzugeben, dass seine Doktorarbeit zusammengeklaut ist.
Was sollen Eltern ihren Kindern erzählen, was sollen Lehrer ihren Schülern sagen, was Hochschuldozenten den Studierenden?
Daß man es mit Betrug sogar zum Minister schafft? Daß Betrug keine Folgen hat?
Wenn zu Guttenberg weiterhin Minister bleibt, ist das nur eines: ein entsetzliches Negativ-Vorbild.
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ich bin nicht dagegen, das er weiter im Amt bleibt, immerhin ist es doch egal, von wem wir grad beschissen werden... co4 und wie Du ja selbst schon sagst "wer hat noch nie gemogelt ?" Ob das jetzt vorbildlich ist, lasse ich mal außen vor, das ist es wohl sicher nicht.
Ich bin kein Mensch, der eine spirituelle Erfahrung macht, sondern ein spirituelles Wesen, das eine menschliche Erfahrung macht.

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Offline Fynn

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Re: ...und tschüß!
« Reply #5 on: February 28,2011, 21:53: 13 pm »
Für Gutenbergs Vornamen kann Wiki doch schon eigenes Kapitel machen. Wenn das mein Name wäre, dann würde ich den sicher selbst bald nicht mehr kennen... co4 co4 co4
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Waltzing Mathilda

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Re: ...und tschüß!
« Reply #6 on: February 28,2011, 22:00: 36 pm »
Wenn das mein Name wäre, dann würde ich den sicher selbst bald nicht mehr kennen... co4 co4 co4

Spätestens ab 1,2 Promille wird es schwierig  wist

Offline Noelle

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Re: ...und tschüß!
« Reply #7 on: March 03,2011, 11:44: 30 am »

Sicherlich, es gibt wohl keinen, der noch nie in seinem Leben gelogen und gemogelt hat.
Aber ausschlaggebend im Fall Guttenberg ist für mich ganz einfach das Maß:
Guttenberg ist ein Politiker, somit ein Vertreter des Volkes. Sein Plagiat ist keine Klassenarbeit, keine Klausur, sondern eine Doktorarbeit. Also ein Werk mit einem sehr hohen Status, welches in der Wirtschaft finanziell hoch dotiert wird.
Erst leugnet er, dann spielt er die ganze Sache herunter, bis er schließlich nicht anders kann, als zuzugeben, dass seine Doktorarbeit zusammengeklaut ist.
Was sollen Eltern ihren Kindern erzählen, was sollen Lehrer ihren Schülern sagen, was Hochschuldozenten den Studierenden?
Daß man es mit Betrug sogar zum Minister schafft? Daß Betrug keine Folgen hat?
Wenn zu Guttenberg weiterhin Minister bleibt, ist das nur eines: ein entsetzliches Negativ-Vorbild.
Armes Deutschland!
Und Angie Merkel sollte sich für ihre Aussage in Grund und Boden schämen….
ich bin nicht dagegen, das er weiter im Amt bleibt, immerhin ist es doch egal, von wem wir grad beschissen werden... co4 und wie Du ja selbst schon sagst "wer hat noch nie gemogelt ?" Ob das jetzt vorbildlich ist, lasse ich mal außen vor, das ist es wohl sicher nicht.


Ich mache mir die menschliche Seite Guttenbergs bewusst. Er ist sich mit Sicherheit sehr klar darüber, dass er einen riesigen Fehler gemacht hat, der zeitlebens an ihm kleben wird -  und wie geht er damit um, und wie geht seine Familie damit um, frage ich mich. Ich könnte es als Mutter oder als Ehepartner kaum aushalten, wenn ich mit so einer Sache meiner Kinder oder meines Partners mit konfrontiert wäre. Wie gehen die Menschen mit dieser Sache auf emotionaler Ebene um, wie kommen sie da durch? Wie können sie ihr Leben in Zukunft leben?  Das hatte ich mich damals bei der Barschel Affäre, oder bei der Clinton Affäre auch gefragt, wenn ein persönlicher Fehler so in der Öffentlichkeit bekannt und diskutiert wird. Er wird mit Sicherheit lange nicht vergessen werden, und lebt dann auch noch in den Geschichtsbüchern weiter.
Ich wünsche ihm und seiner Familie,  viel innere Kraft und Stärke um das zu verarbeiten.

Offline Lightey

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Re: ...und tschüß!
« Reply #8 on: March 03,2011, 21:34: 03 pm »
 wink  Ich schau zurzeit nur kurz herein.

… und denke, bzw. empfinde,
dass du, Fynn, einen wichtigen Aspekt
dieser ganzen Angelegenheit thematisierst.

Was mir einen Denkanstoß gegeben hat.

Ich hab’s nur zum Teil verfolgt …

und hauptsächlich unter dem Blickwinkel
gesehen, dass es klar .. und stimmig ist,
dass er jetzt zurücktritt.

(Heute mit dem Kopf geschüttelt, dass
es anscheinend „Demonstrationen“ gab,
einen konservativen Politiker, der betro-
gen hat, im Amt behalten zu wollen …
… das ist wie eine Real-Satire – als ob’s
nicht tausend andere Gründe gäbe, zu
demonstrieren … - wo keiner’s merkt
und tut.)

… mit dem gleichzeitigen Bewusstsein,
dass wir Menschen alle auch Fehler
machen …

Du Fynn, thematisierst einen dritten
Punkt –

dass wir in einer Welt leben, wo
nicht nur „alles bekannt gemacht“ wird,
besonders bei bekannten Leuten, Leuten,
die in der Öffentlichkeit stehen …

sondern, über ein Maß hinaus – auch
Persönliches gern tausendfach breitge-
treten wird … immer mehr ans Licht
gezerrt .. ins Gerede gebracht, ausge-
schlachtet …

und ein Betreffender dann, für den Rest
seines Lebens, damit rechnen und leben
muß, dass unzählige Menschen sich über
ihn die Mäuler zerreißen.

In dem hat er mein Mitgefühl.

Lightey   spe


Offline Fynn

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Re: ...und tschüß!
« Reply #9 on: March 04,2011, 07:42: 36 am »
 a045 hallo Lightey,

ich kann dem allem nur zustimmen, wollte auch schon was dazu schreiben, denn es war wohl eigentlich eher Noelle's Beitrag, auf den Du Dich beziehst. Aber ich denke auch, das das wichtige Punkte sind. Allein wenn ich an die "Lawinski Affäre" um Bill Clinton denke, wird mir ganz übel ! Ich meine, ob das "richtig" oder "falsch" war, was da passiert ist, geht die Öffentlichkeit nichts an, das muß man in so einem Fall doch auch mal ganz klar sagen. Er ist eben auch "nur ein Mensch", der Fehler macht, aber nur weil er derzeitig US Präsident war, sein Sex Leben so in die Öffentlichkeit zu zerren...da hat er mir echt leid getan ! Bei keinem anderen hätte das auch nur irgendjemand (außer der eigenen Frau natürlich) interessiert, aber die Weltöffentlichkeit per Bildschirm daran teilhaben zu lassen...da frage ich mich schon, was nun eigentlich wirklich pervers ist.

Manches sollte auch bei Politikern, bei öffentlichen Menschen, nicht-öffentlich, also privat, bleiben.

Ich befürworte natürlich keinesfalls, was da passiert ist, was der Guttenberg da gemacht hat und will das auch nicht entschuldigen. Und wie Du, Noelle, schon sagst, damit muß jetzt nicht nur er, sondern auch erstmal seine Frau klarkommen. Das dürfte schon bei "Otto-Normalverbraucher" schwierig sein, aber für jemand, der in der Öffentlichkeit steht...obwohl er das natürlich auch alles hätte wissen müssen.

Was ich nie gut gefunden hab', das war eher, das er bei irgendwelchen Reisen immer seine Frau mitgenommen hat, dabei hab' ich dann eher kein so gutes Gefühl gehabt. Aber auch da scheinen alle, vor allem natürlich seine politischen Gegner, zwar spitze Bemerkungen gemacht haben, aber niemand ein klares "Stop !"
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Offline Noelle

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Re: ...und tschüß!
« Reply #10 on: March 04,2011, 12:19: 05 pm »
a045 hallo Lightey,

ich kann dem allem nur zustimmen, wollte auch schon was dazu schreiben, denn es war wohl eigentlich eher Noelle's Beitrag, auf den Du Dich beziehst. Aber ich denke auch, das das wichtige Punkte sind. Allein wenn ich an die "Lawinski Affäre" um Bill Clinton denke, wird mir ganz übel ! Ich meine, ob das "richtig" oder "falsch" war, was da passiert ist, geht die Öffentlichkeit nichts an, das muß man in so einem Fall doch auch mal ganz klar sagen. Er ist eben auch "nur ein Mensch", der Fehler macht, aber nur weil er derzeitig US Präsident war, sein Sex Leben so in die Öffentlichkeit zu zerren...da hat er mir echt leid getan ! Bei keinem anderen hätte das auch nur irgendjemand (außer der eigenen Frau natürlich) interessiert, aber die Weltöffentlichkeit per Bildschirm daran teilhaben zu lassen...da frage ich mich schon, was nun eigentlich wirklich pervers ist.

Manches sollte auch bei Politikern, bei öffentlichen Menschen, nicht-öffentlich, also privat, bleiben.

Ich befürworte natürlich keinesfalls, was da passiert ist, was der Guttenberg da gemacht hat und will das auch nicht entschuldigen. Und wie Du, Noelle, schon sagst, damit muß jetzt nicht nur er, sondern auch erstmal seine Frau klarkommen. Das dürfte schon bei "Otto-Normalverbraucher" schwierig sein, aber für jemand, der in der Öffentlichkeit steht...obwohl er das natürlich auch alles hätte wissen müssen.

Was ich nie gut gefunden hab', das war eher, das er bei irgendwelchen Reisen immer seine Frau mitgenommen hat, dabei hab' ich dann eher kein so gutes Gefühl gehabt. Aber auch da scheinen alle, vor allem natürlich seine politischen Gegner, zwar spitze Bemerkungen gemacht haben, aber niemand ein klares "Stop !"


 a045....Die Geschichte zeigt mir wieder, dass es sich nicht lohnt zu lügen oder zu betrügen. Hochmut kommt vor dem Fall. Und das alles früher oder später doch ans Licht kommt. Und in dem Fall kam es sehr früh ans Licht. Es sollte allen anderen eine Lektion sein, die ihrerseits etwas zu verbergen haben. Und oft sind es doch gerade diejenigen, die selbst einiges unter Verschluss halten, und jetzt mit dem Finger auf ihn zeigen und ihn verurteilen. Ein Sündenbock ist gefunden, auf den man sich jetzt konzentrieren kann um von sich selbst abzulenken.

Im Zwölf Schritte Programm lerne ich Inventur zu machen, mir meine Fehler anzusehen, mich zu ihnen bekennen und sie wiedergutzumachen. Das ist ein leichterer Weg, als eine Sache zu verstecken, und immer die Angst im Hinterkopf zu haben, dass es evtl. doch herauskommen könnte.
Ich verurteile ihn nicht, er tut mir wahnsinnig leid, er hat es sich selbst eingebrockt.