Author Topic: Amy Chua - Die Mutter des Erfolgs  (Read 6645 times)

Waltzing Mathilda

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Amy Chua - Die Mutter des Erfolgs
« on: February 10,2011, 18:44: 11 pm »
Am Montag habe ich einen Artikel über Amy Chua in der Tageszeitung gelesen.
Amy Chua ist eine Amerikanerin chinesischer Herkunft und Yale-Professorin, die in ihrem Buch "Die Mutter des Erfolgs" von ihren Erziehungsmethoden spricht.
Und so, wie es herüberkommt, ist ihre meistgeübte Methode: Drill!

Amy schreibt:
"Was meine Töchter Sophia und Louisa z.B. niemals durften, war: bei Freundinnen übernachten, Kinderpartys besuchen, im Schultheater mitspielen, sich beklagen, daß sie nicht im Schultheater mitspielen dürfen, fernsehen oder Computerspiele spielen, sich ihre Freizeitaktivitäten selbst aussuchen, eine schlechtere als die Bestnote bekommen, nicht in jedem Fach -außer Turnen und Theater- Klassenbeste sein, ein anderes Instrument als Klavier oder Geige, nicht Klavier oder Geige spielen. (...)"

Chua sagt weiterhin, daß die chinesische Mutter überzeugt ist, daß die einzigen Freizeitbeschäftigungen, die man Kindern erlauben soll, solche seien, die ihnen am Ende eine Medaille eintragen. Eine goldene, versteht sich....

Die chinesisch-stämmige Publizistin Betty Ming Liu sagt dagegen: "Eltern wie Amy Chua sind der Grund, warum Leute wie ich eine Therapie brauchen!"
Vielfach wird Amy Chua als Monster bezeichnet.
Der Artikel war recht lang; auch der "Spiegel" brachte eine Story darüber, die mir sauer aufgestoßen ist.

Dennoch: in den USA ist dieses Buch der Renner, und unser deutsches Schandmaul Thilo Sarrazin lobt Chua für ihre Methoden.

Habt Ihr mal etwas über diese "Mutter" erfahren und gelesen?

Offline Fynn

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Re: Amy Chua - Die Mutter des Erfolgs
« Reply #1 on: February 10,2011, 19:28: 33 pm »
Habt Ihr mal etwas über diese "Mutter" erfahren und gelesen?
leider nein, aber ungewöhnlich ist diese Art von "Erziehung" dort ja ganz sicher nicht. Ich vermute einfach mal, das Frau Chua es eben als normal empfindet, eben weil sie es selbst so gelernt hat und daher gar nicht in der Lage ist, etwas anderes weiterzuvermitteln. Von daher empfinde ich diesen Drill - und das ist es sicher - als absolut falschen Weg, aber es liegt mir fern, es zu verurteilen.
Die chinesisch-stämmige Publizistin Betty Ming Liu sagt dagegen: "Eltern wie Amy Chua sind der Grund, warum Leute wie ich eine Therapie brauchen!"
Da wird sie wohl leider recht haben ! Ich denke, Frau Chua kann einem auch leid tun. Ich bin sicher, das sie das alles längst selbst erlebt hat und nur weitergibt. Und auf diese Weise ändert sich dann leider auch nichts. Obwohl, allgemein gesehen bin ich schon ganz optimitisch, das sich auch da langsam so einiges ändert. Was ja auch wünschenswert wäre.
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Offline Vivienne

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Re: Amy Chua - Die Mutter des Erfolgs
« Reply #2 on: February 10,2011, 20:22: 08 pm »


Die chinesisch-stämmige Publizistin Betty Ming Liu sagt dagegen: "Eltern wie Amy Chua sind der Grund, warum Leute wie ich eine Therapie brauchen!"
Vielfach wird Amy Chua als Monster bezeichnet.
Der Artikel war recht lang; auch der "Spiegel" brachte eine Story darüber, die mir sauer aufgestoßen ist.



Ja, sie ist  schauerlicherweise in aller Munde.
Aber sie selbst hat zugegeben, das habe ich gesehen, das ihre jüngste Tochter mit ihr gebrochen hätte, wenn sie so weiter gemacht hätte.
Sie hat das offenbar eingesehen, dass sie ihre Tochter nur behalten konnte, wenn sie aufhört, sie so zu überfordern.
 Komisch, das wird nun dauernd verschwiegen....

Offline Noelle

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Re: Amy Chua - Die Mutter des Erfolgs
« Reply #3 on: February 10,2011, 23:13: 48 pm »
Quote
Vielfach wird Amy Chua als Monster bezeichnet.
Der Artikel war recht lang; auch der "Spiegel" brachte eine Story darüber, die mir sauer aufgestoßen ist.


Ich habe gerade den Spiegel Artikel dazu gelesen,, "Zitat" Chua "Ich wusste natürlich, dass mein Buch provozieren würde. Aber was jetzt passiert, ist surreal. Die Leute realisieren nicht, dass das Buch die Reise einer Mutter beschreibt. Am Ende stelle ich komplett in Frage, wie ich meine Kinder anfangs erzogen habe."

Ich denke,  dass sie sehr ehrlich ist und sich reflektiert, sie nimmt ihre Erziehungsfehler wahr,  sie erkennt das sie Grenzen überschritten hat. Sie ist in meinen Augen eine sehr mutige Frau, weil sie mit ihrer Geschichte an die Öffentlichkeit geht und sich zeigt. Sie steht zu sich, ich wäre vor Scham im Erdboden versunken.

Ich denke, dass sich nur die Menschen darüber aufregen die sich selbst gespiegelt sehen. Die selbst ihre Kinder unter Druck setzen, es jedoch niemals zugeben würden. 

Vielleicht hat sie das Buch auch nur aus diesem Grund geschrieben, um den Menschen die ihr gleich sind, einen Spiegel vorzuhalten, um sie wachzurütteln, um ihnen zu zeigen, dass man mit dieser Art der Erziehung Kinder zerstören kann.


Offline Fynn

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Re: Amy Chua - Die Mutter des Erfolgs
« Reply #4 on: February 11,2011, 07:09: 59 am »
 a045
Ich habe gerade den Spiegel Artikel dazu gelesen,, "Zitat" Chua "Ich wusste natürlich, dass mein Buch provozieren würde. Aber was jetzt passiert, ist surreal. Die Leute realisieren nicht, dass das Buch die Reise einer Mutter beschreibt. Am Ende stelle ich komplett in Frage, wie ich meine Kinder anfangs erzogen habe."
das stellt die Sache aber schon in ein anderes Licht. Es ist ja schon auch ein Unterschied, ob jemand aus seinem Glauben, seiner Überzeugung heraus so handelt, - was ja nicht selten der Fall ist in diesen Ländern - oder mit eben diesen Fehlern an die Öffentlichkeit geht. Das muß ich zugeben, finde ich auch sehr mutig. Es wird ihr ja klar gewesen sein müssen, das sie sich gerade hier im Westen damit nicht unbedingt viele Freunde macht. (obwohl es sicher leider auch hier so ein paar Wahnsinnige gibt, die nach diesem Prinzip "erziehen") Und das sie das sie das nur gemacht hat, um mit so'm Buch ein paar Kröten an Land zu ziehen... xyssf schwer zu glauben, nachdem jetzt viele dieses Bild von ihr haben werden.

Ich kenne weder das Buch, noch den Artikel dazu. Wenn allerdings Amy's Aussage im Spiegel stimmen sollte, dann würde ich Noelle zustimmen. Es kann nichts ungeschehen machen, nein, aber es zeigt widerrum anderen, vllt auch ähnlich handelnden Menschen einen Spiegel vor. Und "Prügel" finden ja nicht unbedingt immer und nur auf der köperlichen Ebene statt.
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Offline Vivienne

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Re: Amy Chua - Die Mutter des Erfolgs
« Reply #5 on: February 11,2011, 09:00: 25 am »
Noelle,
die Aufregung geht eher dahin, dass viele Stimmen auf einmal FÜR solch eine Erziehung plädieren, viele sind begeistert, endlich mal wieder richtig drillen. Das ist es, was sauer aufstößt. Denn das macht ja Angst.
Ich glaubte, das hätten wir nun wirklich hinter uns...diese Lebenseinstellung.

Mich erschreckt das, wenn es plötzlich so aufflackert.

Offline Fynn

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Re: Amy Chua - Die Mutter des Erfolgs
« Reply #6 on: February 11,2011, 12:06: 22 pm »
Noelle,
die Aufregung geht eher dahin, dass viele Stimmen auf einmal FÜR solch eine Erziehung plädieren, viele sind begeistert, endlich mal wieder richtig drillen. Das ist es, was sauer aufstößt. Denn das macht ja Angst.
Ich glaubte, das hätten wir nun wirklich hinter uns...diese Lebenseinstellung.

Mich erschreckt das, wenn es plötzlich so aufflackert.
Das kann ich mir nicht vorstellen. Sollte dem aber tatsächlich so sein, sollte man vllt mal überlegen, warum das so ist. Aber, wie gesagt, ich kann's mir nicht vorstellen.
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Offline Noelle

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Re: Amy Chua - Die Mutter des Erfolgs
« Reply #7 on: February 11,2011, 12:10: 52 pm »
Quote
die Aufregung geht eher dahin, dass viele Stimmen auf einmal FÜR solch eine Erziehung plädieren, viele sind begeistert, endlich mal wieder richtig drillen.

Ich denke, dass es schon immer Menschen gegeben hat, die diesen Erziehungsstil praktizieren und ihm zustimmen. Diese Menschen sind von ihrem Charakter her so angelegt, anderen ihren Willen aufzuzwingen, sie beherrschen und kontrollieren zu müssen. Die eigenen Kinder leiden unter diesen Charaktereigenschaften der Eltern besonders. Die Eltern leben ihren eigenen Zwang aus, ihre eigene Störung, und die Kinder müssen sich im Erwachsenenleben damit auseinandersetzten, wenn sie diesen Erziehungsstil überleben.

Diese Mutter hat sich erkannt, und ihren Erziehungsstil verändert, das ist ihre Botschaft.

Jeder liest ein Buch auf seine Art, und nimmt das für sich raus, was für ihn passt. Ich versuche das Buch insgesamt positive zu sehen. Das Buch rüttelt auf, es bringt die Menschen zum nachdenken, gerade diejenigen, die noch mittendrin sind, in der  Kindererziehung. Ich bin froh, dass ich das alles hinter mir habe. Mein Erziehungsstil war eher lässig, das hatte auch mit meinem Charakter und meinen Charaktereigenschaften zu tun. Ich hätte es nicht anders machen können. Mein Kinder haben  mir einmal gesagt, dass sie sich von mir mehr Druck gewünscht hätten.
 
Und von der spirituellen Ebene aus gesehen, geht alles seinen vorgezeichneten Gang. Jeder hat das in seinem Leben, was er selbst einst säte....

Offline Fynn

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Re: Amy Chua - Die Mutter des Erfolgs
« Reply #8 on: February 11,2011, 13:47: 59 pm »
Ganz Deiner Meinung !  113
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Waltzing Mathilda

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Re: Amy Chua - Die Mutter des Erfolgs
« Reply #9 on: February 11,2011, 22:35: 34 pm »
Muß mich zuerst einmal korrigieren: neben dem Bericht in der Tageszeitung war es nicht der „Spiegel“, den ich gelesen hatte, sondern „stern“…..
Und in der Tat wird schnell unter den Tisch gekehrt, dass May Chua, wie sie selbst sagt, letztlich ihre eigene Erziehungsmethode infrage stellt. Darüber habe ich erst im net etwas gelesen, nicht in den Zeitungen….
In den Interviews, die ich im Net gefunden habe, macht sie zunächst auch nicht unbedingt einen lieblosen Eindruck, aber förmlich wehgetan hat mir, als ich gelesen habe, wie eine ihrer Töchter ihr zum Geburtstag etwas gemalt hatte und als Reaktion erleben musste: „Das kannst Du aber besser!“
Der Mutter etwas aus Liebe malen oder basteln – um dann erleben zu müssen, dass es nach der „Qualität“ beurteilt wird, statt es als Liebesgeschenk so anzunehmen, wie es ist.
Kann man denn Liebe auch qualitativ bewerten?
Damit zu drohen, dass Lieblingsspielzeug des Kindes zu verbrennen, mit dem Entzug von Mittags- und Abendessen zu drohen, dem Verbot von Geburtstagspartys für die nächsten 4 Jahre (!!) – kein Wasser zu bekommen, nicht auf die Toilette zu dürfen (!!!) – das ist psychische und auch physische Folter!
Das erinnert mich an die Analyse von Adolf Hitler in Alice Miller´s Buch „Am Anfang war Erziehung“….
„Bildungseifer, Härte und Selbstdisziplin sind die Waffen, mit denen Chua ihre Kinder wappnen will für die moderne Welt. Da draußen tobt offenbar ein Krieg“ schreibt der stern.

Was wollen solche Eltern?
Geniale Maschinen, die trotz allen Erfolges unglücklich sind? Die stets das Gefühl von Unzulänglichkeit erleben?
Ist es nicht zunächst einmal wichtig, dem Kind das Gefühl von Angenommensein, von Geborgenheit zu vermitteln – unabhängig seiner Leistungen?
Ein Manko dieses Drills ist vor allem das Verkümmern der eigenen Kreativität: stures Auswendiglernen, Lernen von Formeln etc. – wie soll man hier das „Querdenken“ entwickeln? Waren nicht viele der herausragendsten Köpfe Querdenker?
Das perfekte Spielen eines schwierigen Klavierstückes mag eine Leistung sein, aber selbst etwas zu komponieren ist eine ganz andere Qualität.
Kreativität entwickeln kann nur jemand, der seine eigenen Neigungen entwickeln und ausleben darf.
Ob nun die Selbstironie, die Amy Chua letztlich anspricht, lediglich ihre Erziehungsmethoden relativieren soll oder ob sie wirklich aussagt, etwas falsch gemacht zu haben – wir werden´s wohl erst wissen, wenn wir dieses Buch gelesen haben….

Offline Noelle

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Re: Amy Chua - Die Mutter des Erfolgs
« Reply #10 on: February 11,2011, 23:35: 06 pm »
 a045 Ich habe den Artikel im "Spiegel Online" gelesen -  Amy Chua -  Erziehung " Zwang funktioniert" 

http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,741314,00.html

Ich denke, dass man  die Tatsache so annehmen muß, dass es solche Eltern gibt. Auch wenn man sie konfrontieren würde, und ihnen klar macht, dass sie mit ihrem Verhalten ihren Kindern Schaden zufügen,  dann könnten sie dadurch ihr Verhalten nicht sofort ändern.

Quote
Was wollen solche Eltern?

Menschen, Eltern, können erst einmal nicht anders. Menschen geben das so lange an ihre Kinder weiter, was in ihnen selbst programmiert ist, bis sie sich vielleicht irgendwann einmal hinterfragen, ob das was sie tun, auch richtig ist. In der Regel geschieht das erst in einer Krise.  Und dann eine sofortige Änderung herbeizuführen, dass ist leichter gesagt als getan. Es ist ein Veränderungsprozess. Ich kenne Menschen, die sich sehr viele Jahre darum bemühen, eine Änderung in ihrem Verhalten zu erreichen. Und dann kommt noch hinzu, vielleicht auch noch ganz allein dazustehen, und sich gegen die bestehenden Familientraditionen zu behaupten, dass erfordert von einer Mutter unglaublich viel Mut.

Ich denke, dass ich das Buch nicht  lesen werde, denn das was ich  in dem Artikel gelesen habe hat mir gereicht. Ich könnte es höchstens meiner Tochter, und anderen Müttern empfehlen, die noch in der Kindererziehungsphase sind...

 

Offline Fynn

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Re: Amy Chua - Die Mutter des Erfolgs
« Reply #11 on: February 12,2011, 06:00: 35 am »
 a045
die Tatsache so annehmen muß, dass es solche Eltern gibt..
Annahme ist eben immer das wichtigste überhaupt, auch hier. Wenn ich diesen Bericht so lese, dann habe ich schon den Einndruck, das Amy Chua's Einsicht nicht sehr viel größer ist, als vor diesem Buch. Aber ich hatte schon den Eindruck, das sie darüber nachdenkt, was sie da tut. Und den Unterschied zwischen westlicher und östlicher Erziehung sieht und uns vllt über die "Mißstände unserer Erziehung" belehren will. ??? Man kann eben niemand ändern, außer sich selbst.
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Re: Amy Chua - Die Mutter des Erfolgs
« Reply #12 on: February 12,2011, 07:25: 58 am »
Ja, Mat,
das sehe ich auch so.
Eine solche Erziehung funktioniert, aber sie beruht auf purer Panik!
Wir Menschen müssen wohl ein für alle mal uns entscheiden,
 ob wir das als Menschlichkeit verstehen wollen....

<<<<<<<<<<ich denke, wär lieber tot als so erzogen...

Und noch was:  nicht anders werden die Kindersoldaten in Afrika "erzogen", die man zwingt, ihre eigenen Geschwister ins Feuer zu werfen, ich sehe keinen Unterschied zwischen dem einen und dem anderen, allenfalls im Härtegrad.





Stattdessen möchte ich folgendes Fernsehprogramm vorschlagen heuten Abend 19.15:

http://programm.ard.de/TV/phoenix/nelson-mandela---eine-jahrhundertlegende/eid_287256217338835#top

Offline Noelle

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Re: Amy Chua - Die Mutter des Erfolgs
« Reply #13 on: February 12,2011, 12:34: 55 pm »

Liebe Vivienne,

du schreibst "Wir Menschen müssen wohl ein für alle mal uns entscheiden, ob wir das als Menschlichkeit verstehen wollen"

Bei mir kommt dabei die Frage hoch, ob ich das Recht habe, über einen anderen Menschen zu richten? Habe ich das Recht einem anderen Menschen Vorschriften zu machen, ihm zu sagen, was er tun und was er lassen soll. Ich wäre damit überfordert.

Ich kann immer nur von mir selbst ausgehen. Wie ich denke, wie ich fühle, wie ich die Dinge des Lebens in meiner aktuellen Umgebung angehe. Wie ich mit den Menschen umgehe, mit denen ich zu tun habe. Nicht das offensichtliche Lippenbekenntnis ist gemeint,  sondern dass was ich wirklich fühle, wenn ich mit anderen Menschen in Kontakt bin. Ob ich sie eher verachte, ihnen feindlich gesinnt bin  - oder ob ich sie trotzdem, egal was sie tun, und wie sie sich verhalten, annehmen kann, wohlwissend, dass sie im Moment nicht anders handeln können. Das ist für mich Menschlichkeit.

Diese Menschen machen sich mit ihrer Art, ihre Kinder zu erziehen, selbst ihre eigene Zukunft. Das was sie heute ihren Kindern antun, dass werden sie in ihrem nächsten Leben dann selbst auch so erleiden müssen.

Und ich glaube auch daran, dass es  eine große Rolle dabei spielt, welche Absicht sie verfolgen - ob sie aus einem Gefühl der Liebe heraus ihre Kinder fördern möchten,  oder aus einem Motiv des Machthungers heraus handeln.

Menschlichkeit heißt für mich, Verständnis, Vergebung, Mitgefühl. Das ist für mich selbst sehr harte Arbeit.

Dazu fällt mir auch ein Zitat von  "Dostojewski"  ein:

 "Du aber liebe mich wenn ich schmutzig bin, denn wenn ich sauber gewaschen bin liebten mich ja alle."

Der Film über "Nelson Mandela" passt genau in dieses Thema....

Liebe Grüße
Noelle


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Re: Amy Chua - Die Mutter des Erfolgs
« Reply #14 on: February 12,2011, 12:43: 51 pm »

Quote
Man kann eben niemand ändern, außer sich selbst

 a045 Den Satz kann ich voll unterschreiben...

Liebe Grüße
Noelle