Huhu Minion
Zuerst einmal:
Schön, daß Du zu uns gefunden hast.
Wenn Du magst, kannst Du Dich noch kurz vorstellen
Dem Pflegeberuf hängt immer noch das Image an, daß dahinter Menschen mit viel Idealismus stecken.
Ich arbeite selbst in einem Altenheim (wenn auch in der Technik) und weiß, daß dem oft nicht so ist.
Der Beruf ist relativ krisensicher, aber Idealismus fehlt sehr vielen.
Vor allem sind es wenige Examinierte und viele Angelernte, und die Angelernten (und oft nicht nur die) sehen diese Arbeit zu oft als eine Arbeit wie jede andere auch.
Dabei arbeite ich in einem Heim, welches wirklich ein "Vorzeigeheim" ist und einen sehr guten Ruf genießt.
Ob diese Jobs so begehrt sind, wage ich dabei noch zu bezweifeln. Wochenendarbeit, Feiertagarbeit, Schichtdienst - wenig verlockend, finde ich.
Und auch die, die mit viel Enthusiasmus und Idealismus hineingehen, sind oft schnell frustriert.
Letztlich frage ich mich auch, ob das Ganze wirklich Sinn macht.
Die Menschen werden immer älter, aber ist das wirklich erstrebenswert? Wenn es in der Pflegebedürftigkeit endet?
Vor allem erlebe ich auch, was die Menschen pflegebedürftig macht:
falsche Ernährung, Übergewicht, Sich-Selbst-Vernachlässigen, Rauchen, Desinteresse am Leben, Resignation.
Manchmal denke ich, es ist humaner, diese Menschen einfach sterben zu lassen.
Und man muß sich darüber im klaren sein, daß das Ende der Fahnenstange eigentlich doch schon längst erreicht ist:
die Menschen werden immer älter, die Krankheitshäufigkeit steigt, Rentenkosten, Gesundheitskosten, Heimkosten - alles steigt.
Wo soll das enden?
Schon jetzt schließen viele Heime, weil sie rote Zahlen schreiben.
Aber an Lösungen ist keiner interessiert. Der Trend geht lediglich zur ambulanten Pflege und "betreutem Wohnen".
Pflege - Quo Vadis?