Hi Luna
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Gute Frage !
Gerade gestern hab ich da auch noch drüber nachgedacht, nachdem ich die 'Frage des Tages' gestellt hatte in der ich selber zu der Erkenntnis kam dass meine Kinderjahre die glücklichste Zeit meines Lebens waren.
Aber auch die letzten Jahre hab ich immer wieder gesagt was für ein glücklicher Mensch ich doch bin. Und so hat sich das auch wirklich angefühlt.
Aber da stimmte auch alles in meinem Leben. Geändert hat sich das nachdem ich arbeitslos geworden bin. Glücklich bin ich damit keineswegs, aber zufrieden kann ich allemal noch sein, so wie so wenn ich meine Situation vergleiche mit der andere Menschen den es weit weniger gut geht.
Zufriedenheit ist, wie ich denke, eine Art Silbermedaille, Glücklichsein ist dann wohl die Goldmedaille. Oft ist es ja so dass man mit einem zweiten Platz nicht wirklich glücklich ist, man will ja doch gewinnen, obwohl der zweite Platz ja auch schon toll ist.
Wenn man zufrieden ist, dann antwortet man auch so auf eine betreffende Frage. Wenn man glücklich ist, dann will man das am Liebsten ungefragt in die Welt hinaus posaunen. Glück will nach draussen dringen !
Ich glaube es ist so dass man Zufriedenheit sehr rationell beschreiben kann. In meinem Fall, ich hab ein Dach über'm Kopf, ich hab genug zu essen und meine Katze auch, ich hab keine Schulden, ich krieg doch jeden Monat mein Geld. Damit kann ich doch schon sehr zufrieden sein.
Glücklichsein kann man wohl nur beschreiben an Hand von Gefühlen, etwas was von innen heraus kommt und weniger zu tun hat mit äusseren Umständen.
Ich denke auch dass man grosse Teile seines Lebens zufrieden sein kann, aber das Glück ist scheinbar ein Gast der nur hin und wieder zu Besuch kommt.
Das Glück scheint mir begrenst zu sein, es hält oft nur eine bestimmte Zeit.
Für mich gibt's also schon einen grossen Unterschied zwischen glücklich und zufrieden sein. Ich denke auch nicht dass man das eine durch das andere ersetzen kann. Wenn ich glücklich bin, bin ich wahrscheinlich auch zufrieden, wenn ich aber zufrieden bin, brauch ich noch lange nicht glücklich zu sein.
Zufrieden sein hängt meiner Meinung nach nicht so sehr ab von den Umständen, sondern von der Einstellung eines jeden, seiner Haltung gegenüber der Wirklichkeit. Während die Umstände doch schon einen grossen Einfluss auf's Glücklichsein haben können.
Ich glaube dass in vielen von uns eine Art Perfektionismus steckt, man strebt immer nach dem höchst machbaren, nach dem grossen Glück. Das ist uns Menschen wohl eigen. Ich will mal 'ne Lanze brechen für die Zufriedenheit, das ist doch auch schon ganz schön was, vor allem in Zeiten wie diesen.
Ich denke dass man Zufriedenheit schneller erreichen kann als glücklich sein und dass man die auch länger geniessen kann. Das Glück kommt nur ab und zu vorbei und im Hinterkopf bleibt dann vielleicht auch noch die Angst es wieder zu verlieren. Aber die Gefühle die das Glücklichsein mit sich mitbringt wiegen die 'Trockenzeiten' scheinbar wieder auf und man geniesst sie um so mehr.
Da wir ja nun mal nicht immer glücklich sein können, würde ich uns allen gerne wünschen dass wir immer zufrieden sein können. Das Glück klopft irgendwann schon wieder an unsere Tür. Wenn das Glück immer da wäre, hätten wir dann noch Augen und Ohren dafür ? Das Leben braucht die wohl die Extreme, das eine wäre wohl nichts ohne das andere.
In diesem Sinne.
Ein Mensch kann nicht immer glücklich sein, genau so wenig wie eine Blume 100 Tage blühen kann.
( chin. Spruch )