@FynnIch stimme Vivienne zu: eine tolle Meinung, die du da hast!
Warum soll ich dir das übel nehmen, Fynn? Jeder Mensch hat das Recht auf seine eigene Meinung und ich finde es immer sehr interessant, wenn Menschen über dieselben Sachen ganz verschieden denken.Natürlich ist es dann schön, wenn man diskutieren, den anderen verstehen und akzeptieren kann. Und manchmal lernt man sogar noch dazu oder erkennt, dass man selbst vielleicht etwas nicht richtig sieht.
Hierbei, insbesondere bei den Videospielen, kann es durchaus sein, dass ich die Sache etwas zu naiv betrachte. Ich selbst hab niemals ein "Horrorspiel" von Anfang bis Ende betrachtet, geschweige denn selbst gespielt.
Und ich hatte wohl auch großes Glück mit meinen Kindern.
Sicher gibt es aber auch Jugendliche, die in eine andere Welt tauchen, die keine Unterschiede zwischen Fiktion und Realität mehr erkennen können. Die Grenzen verwischen sich.
Und sicher sinkt auch hier die Hemmschwelle, wie beim fernsehn.
Aber ich würde sagen, nachdem ich beim Nachmittagskaffee nochmal nachgedacht habe: ein Spiel kann ein Auslöser sein, aber es ist für mich nicht die Ursache. Die Ursache liegt für mich in unserer Gesellschaft begründet. Würden wir in der Gesellschaft es schaffen, einen kinder- und jugendfreundlichen Staat zu gestalten, in dem die familiären Bindungen zu den Prioritäten des Landes gehören würden und die Kinder und Jugendlichen als die Zukunft des Landes erkannt und demzufolge auch so behandelt werden, sprich: man würde ihnen ihr Urvertrauen ins Leben und zu ihren Mitmenschen erhalten, sprich:eine ordentliche Bildung, Ausbildung, Beruf, Job, (wie auch immer) für
Jeden ermöglichen, ohne auf den Geldbeutel der Eltern zu schielen, dann könnte ein jeder sich auf eine sinnvolle Zukunft freuen, die er sich aufbauen kann und für die er von klein auf "hinarbeiten" könnte. Das Leben würde einen Sinn ergeben, man müsste nicht sinnlos eine fiktive "Ballerwelt" aufbauen, um Frust abzubauen oder sich als Held zu fühlen. Man wäre in der echten Welt ein Held! So wären solche Spiele nur ein Zeitvertreib, der sicher auch noch in den Hintergrund gestellt würde, denn in einer solchen Welt der Achtung und Förderung der Jugend, wären sicher auch sehr viele echte Freizeitaktivitäten und echte Spiele für Jeden möglich!
Zu dir, Vivienne, möchte ich noch sagen:Das mit dem Weihnachtsmann und dem Nikolaus tut mir sehr leid. Ich hoffe nicht, dass ich meinen Kindern da auch noch ein Traumata verschafft habe. Eigentlich habe ich die beiden "Weihnachts-Gestalten" als etwas gesehen, was zur Kindheit dazu gehört, aber ich habe sie nie als Erziehungsmittel betrachtet und hoffentlich nicht so benutzt.
In meiner Kindheit war das noch schlimmer: da gab es noch den Buhmann, der im dunklen Keller war, und wehe du warst nicht artig, dann kam der nachts hoch, an dein Bett!
Aber es gibt auch noch weitreichendere "Traditionen" in der Richtung: schauen wir uns mal die sogenannten "Volksmärchen" an. Ich las einmal eine Bewertung der Märchen durch einen Rechtsanwalt: dass sind eigentlich lauter brutale Kriminalfälle! Er hatte für die gängigsten Märchen am Ende seiner Rezensionen jeweils ein Urteil parat, was von Mord, über Kindesentführung bis hin zu Mordanstiftung führte.
Nun kann man sagen, dass die Menschen es damals nicht besser wussten, und die Märchen eigentlich nicht für Kinder gedacht waren. Aber diese Geschichten wurden, meiner Meinung nach, bewusst als Druckmittel eingesetzt.
So, erst mal Luft holen und danke, dass ihr so schön mitdiskutiert,
denn das ist echt ein unerschöpfliches Thema und ich bin froh, darüber einmal "reden" zu können.