Was sagt man einem Menschen, ...
Muß diese Person nicht Gott als erbarmungslosen Foltermeister empfinden, wenn es aus seiner Lage keinen Ausweg gibt und nicht einmal der Tod ihn davor bewahrt, wieder in die gleiche Lage zurückgeprügelt zu werden?
Ich könnte dann nur sagen,
ich verstehe,dass du Gott in dieser Weise empfindest .. irgendwo, habe ich ein ganz tiefes Vertrauen in mir, dass es nicht so ist,
und auch, dass irgendwann ein Tag kommen wird, an dem du das auch sehen wirst ...
Und ich verstehe, dass die das
jetzt nur wie
leere Worte erscheinen wird.
Wenn ich wirklich
bei mir bin, dann macht mich das traurig.
Und ich möchte dich einfach bitten,
gib nicht auf. Vielleicht, erst einmal, gib nicht auf,
die Möglichkeit in Betracht zu ziehen, dass
und ich finde jetzt nichtmal Worte .....
Was sagt man einem Menschen, der alle Hoffnungen begraben hat, der sich von Gott im Stich gelassen fühlt und dem die Aussage, daß der Selbstmord ihn letztlich später wieder vor die gleichen Schwierigkeiten stellen wird, in eine schier grenzenlose, ohnmächtige Wut treibt?
Ich kann nur sagen, was
ich sagen könnte.
Ich möchte dir sagen, dass ich
deine tiefen Gefühle - wir können sie auch
tiefe dunkle Gefühle nennen - verstehe.
Weil ich auch tiefe, dunkle Gefühle in dieser Weise kenne; und tiefer verstehen, können das vielleicht auch nur Menschen, die Gefühle und Befindlichkeiten in dieser Weise kennen. Solche
zuäußersten Gefühle.Ich verstehe Hoffnungslosigkeit - in diesen zuäußersten Ausmaßen, habe sie erfahren .. und kenne auch Wutempfindungen, die sich grenzenlos anfühlt ...
Ich kann auch noch nicht sagen, dass ich diese
Bereiche in mir schon ganz
in den Frieden geführt habe .. in ein
Es-ist-wieder-gut, war immer gut, wird immer gut sein ...Ich spüre gerade, dass mich etwas sehr tief berührt ...
Vielleicht habe ich den
Beginn eines Weges da heraus gefunden .. weil, durch viele
gute Erfahrungen,
heilsame Erfahrungen, ein Anteil-in-mir gewachsen ist - so kann ich es sagen - in dem ein Vertrauen darin gewachsen ist,
dass - wie auch immer meine Emotionen /emotionalen Befindlichkeiten sind - in
einer größeren Wahrheit oder von einer größeren Warte gesehen,
in Wirklichkeit alles gut ist, ...
ja, und wirklich -
das immer war und
immer sein wird.Ja, so eine Seite in mir, so ein Anteil in mir, ist gewachsen ... und
andere Anteile,
"wo ich das nicht glaube", bzw.
"die das nicht so recht glauben", -- sind auch noch da.
Für viele wäre das wahrscheinlich nicht leicht, nachzuvollziehen.
Da haben mir wirklich die Psychologie-Schulen wie Voice Dialogue oder IFS auch geholfen -- dass wir wirklich
unterschiedliche Anteile haben können. Was alle Menschen haben -- doch sich die Wenigsten bewusst machen.
Die anderen Anteile sind auch noch da .. und ich "rutsche oft immer wieder in sie hinein", sozusagen ...
bin dann resigniert .. oder
bin dann
einfach nur wütend !Darum, in der therapeutischen Arbeit, die ich mache -- geht es auch darum, immer wieder - ich könnte sagen -
ganz bei mir zu sein, .
Dann spüre ich die Seite von mir, den Teil von mir, der sich zum Beispiel von den Gesprächen-mit-Gott so
berührt gefühlt und angesprochen gefühlt hat,
den Teil von mir, der sie
als-wahr-empfunden hat, und immer noch empfindet.
S o e i n T e i l muss in die doch auch da sein, sonst hättest du dich ja gar nicht von ihnen
so angesprochen gefühlt.
Eigentlich kann ich nur das -- einem Anderen sagen, dass ich seine
so zuäußersten Gefühle verstehe, wirklich verstehe -- weil ich Emotionen in dieserArt auch kenne,
und dass ich einen Weg
nur darin sehen kann, erst einmal mit
diesem anderen-Anteil-von-uns immer wieder in Fühlung zu gehen;
diesem Anteil-von-uns, den wir spüren, wenn die Gewohnheits-Gedanken mal gerade zum Schweigen gekommen sind .. und wo wir uns z.B. von den GmG
so berührt gefühlt haben.
Und dass ich glaube, dass
in jedem von uns so
ein Seelen`naher Anteil ist.
Dazu muss alles, sozusagen, mit Freundlichkeit angenommen werden.
Auch der Anteil, der dann vielleicht
wütend wird, und
schimpft : "So ein Scheiß!
Seelennaher Anteil, wo war denn die Seele, wo war denn Gott -- als es mir so dreckig ging!?"
Dieser Anteil
kann es (noch) nicht anders sehen -- diese Anteile sind wie
unsere verlorenen Kinder. Die im Grunde
danach schreien, dass wir sie "nach Hause" führen.
In das Große Alles Ist Gut.
Wenn wir`s psychologisch ausdrücken - geht es darum, dass ein
Seelen-naher Anteil - ein
Seelen-ausgerichtetes Ich - in uns wächst. Wachsen kann.
Und -- Wachstum hat doch früher auch stattgefunden. Vom Säugling, der wir ja waren, zum Kleinkind. Vom Kleinkind zum Schulkind .. zum Pubertäts-Jugendlichen .. zum Heranwachsenden ...
Wachstum
kann also stattfinden, wenn wir`s zulassen, wieder
zulassen lernen.Unser Seelen-nahes Ich war - ansatzweise - da, als wir zu den GmG gefunden haben ..
und unser
Seelen-ausgerichtetes Ich kann auch weiter in uns wachsen ...
Nicht - durch Bekämpfen gegen unsere anderen (resignierteren) Ich-Anteile -- sondern sozusagen
mit ihnen.Wie, sozusagen, ein väterlicher Freund.
Was sagt man einem Menschen, der alle Hoffnungen begraben hat, der sich von Gott im Stich gelassen fühlt --
Ich kann also nur sagen,
bitte gib nicht auf.
Du bist unendlich wertvoll, scheißegal, ob du das selbst so empfinden kannst, oder nicht.
Und mein Innerstes, meine Seele flüstert mir zu, eines - heute noch fernen - Tages, wenn Seele und menschliches Ich wieder vereint-erlebt-werden, werden auch die Extremsten und scheußlichst-empfundenen Erfahrungen
als von-Wert-empfunden werden --
auch wenn Anteile-von-uns jetzt vielleicht noch schreien: "SO EIN SCHEIß!"
Eines Tages
werden sie es -- bitte gib nicht auf.
Und vielleicht, wenn "das Aufgeben wollen" dich überkommt -- fang mal damit an, diesen Teil in dir wie ein verzweifeltes verletztes Kind, im Geiste wie in den Arm zu schließen.
Ihm zu sagen: Ich lasse dich nicht im Stich. Werde dich
nie im Stich lassen. Diese Worte einmal sagen .....
Mein Internet macht jetzt zu