Da dieser Film ja sehr bekannt ist, muss ich ihn sicher nicht extra vorstellen.
Aber ich möchte einfach an ihn erinnern und ein paar Gedanken dazu schreiben, die mich doch sehr bewegen.
Gestern Abend sah ich auf Kabel1 die Langfassung dieses Filmes.
Mit dem Abstand von ein paar Jahren muss ich sagen, dass dies wirklich ein sehr guter Film ist, der seine 7 Oscars verdient hat.
Ich finde, dass er Filmgeschichte schreibt, denn hier wird wohl zum ersten Mal kritisch von den Amerikanern an ihre Vergangenheit in Bezug auf die Ureinwohner Amerikas herangegangen. Auch wird relativ realistisch versucht, das Leben der Indianer im Stamm und die Beziehungen zwischen den Stämmen darzustellen. Auch wenn historische Fehler enthalten sind.
Es wird niemand als gut oder böse gezeigt. Auf beiden Seiten gibt es Beides, so eben auch den gewaltsamen Tod.
Beeindruckend ist wiederum für mich der Umgang und die Einstellung der Indianer zur Natur und ihr Leben im Einklang mit dieser.
Bewegt hat mich auch wieder das Schicksal von "Steht mit einer Faust": als Beispiel für den Menschen, was er erlebt, oft bereits in der Kindheit, wie er es "wegdrücken" kann, aber es auch irgendwann wiederkommt und wie er lernt, damit umzugehen und wie es ihn ewig begleitet und sein Leben prägt.
Ich habe mich so für ihr "spätes Glück" gefreut.
Besonders gut gelungen fand ich auch die Darstellung des krassen Gegensatzes von menschlichen Verhaltensweisen der Indianer und der Handlungen der Weißen, als "Der mit dem Wolf tanzt" zurück ritt, um sein Buch zu holen, von den Weißen gestellt wurde. Der Umgang dieser Personen mit ihm zeigt eigentlich all das, was der Mensch mit seinen bösen Charaktereigenschaften zustande bringt, wenn er sie im Vordergrund agieren lässt und das ist bis heute so.
Besonders die Amerikaner denken ja auch immer, dass alle Anderen an ihrem Wesen genesen müssen (sorry, mir fällt kein anderer Vergleich ein).
Ich hoffe doch, dass Obama das ein bissel drehen kann.
Das Ende ist traurig. Aber es war (ist) die Realität.
Und ich fragte mich wieder, wie so oft: was wäre aus dem Kontinent und ihrer Bevölkerung geworden, wenn die Weißen ihn nie für sich entdeckt hätten?
Die "Indianer" waren so ein wunderbares, ursprüngliches Volk, welches zur Natur gehörte und auch passte.
Allerdings hätten sie auch irgendwann eine technische und wirtschaftliche Entwicklung ohne Weiße genommen. Wie wäre ihre Gesellschaft geworden?
Wir werden es nie wissen.
"Wir" haben das zerstört.
Gut, der Film ist wirklich bewegend und ich frage mich, warum Costner damals als Hauptdarsteller keinen Oscar bekommen hat. Er spielt sehr gut.
Leider hat er sich rar gemacht. Aber das macht nichts, denn ich habe ihn in guter in Erinnerung.
Merkwürdigerweise gefiel mir "Waterworld", was wohl den Wenigsten zusagte.
Dann gab es wohl noch einen Film mit so einem Postmann, das war nicht so mein Ding. (ich hatte schon das Buch nicht gemocht)
Aber "Bodyguard", "Robin Hood" oder "JFK", waren wieder schöne Filme für mich, wo ich aber auch wieder viele Taschentücher brauchte.
Aber "Wer mit dem Wolf tanzt" war wohl sein bestes Werk, für mich.
Und ich habe mich im Anschluss an den Film noch ein Weilchen mit den Indianern Amerikas beschäftigt (Wikipedia).
Es ist sehr interessant, aber auch erschütternd und hat mich irgendwie in einer beklemmenden Stimmung zurückgelassen.