Ja, ja, die Liebe! Im Prinzip läuft es immer wieder auf sie zurück! Doch in einer so materialistischen Welt ist es schon schwer, sich die Liebe dauerhaft zu sichern.
Liebe lässt sich nicht „sichern“.
Und wessen Liebe sollte man sich überhaupt sichern?
Die Liebe seines Partners, seiner Partnerin?
Hieße das nicht, sich diese Liebe zu
erkaufen?
Vielleicht dadurch, daß man für den anderen attraktiv bleibt, interessant macht, begehrenswert bleibt etc. etc.
Aber man kann sich der Liebe des anderen nie sicher sein….
Der Verlust des Partners, der die Beziehung beendet, weil da vielleicht eine neue Frau an seiner Seite ist, ist schmerzhaft.
Aber warum eigentlich?
Ich denke, weil da ganz andere Gefühle auftreten, als den meisten bewußt ist:
Er hat eine andere – bedeutet das:
daß ich nicht mehr attraktiv genug bin?
nicht mehr sexy genug?
nicht mehr gut genug?
Oder gar:
nicht mehr liebenswert genug?
Was auch immer: man fühlt sich wahrscheinlich in irgendeiner Hinsicht unzureichend.
Wer sich selbst voll und ganz annehmen und lieben kann, ist von der Liebe des anderen nicht abhängig.
Eine Beziehung zu haben bedeutet nicht, daß der andere den Teil ergänzt, der einem an sich selbst fehlt (obwohl das sehr viele versuchen…).
Eine Beziehung ist auch eine Selbstdefinition: was bin ich – in Beziehung zum anderen?
Neale Donald Walsch hat dazu ein kleines, feines Büchlein herausgebracht:
„
Beziehungen“
Die meisten, die eine Beziehung haben, treiben einen Handel:
„Bist Du gut zu mir, bin ich gut zu Dir.“
„Liebst Du mich, dann liebe ich Dich.“
„Warum schenkst Du mir nie etwas – bin ich Dir nichts wert?“Sehr vielen Kindern geht es ähnlich:
„Sei stets brav, dann haben Dich Mama und Papa lieb!“Und so stellt „Liebe“ Bedingungen….
So manches Haustier hat es da wesentlich einfacher und besser:
Es wird geliebt, es wird gefüttert, es wird gestreichelt- und es muß nichts, aber auch absolut gar nichts dafür tun!
Reinhard Mey hat es einmal sehr treffend in einem Lied ausgedrückt:
"Es gibt Tage, da wünscht ich, ich wär mein Hund."Stell dir mal vor, man dürfte nur lieben, wenn man sich selbst schon genug liebt, wie kalt unsere Welt dann wäre.
Na, ganz so eng würde ich es nicht sehen. Niemand ist perfekt…
Aber vielleicht sollte man die Erwartungen, die viele an die Liebe stellen, etwas zurückschrauben?
Ob ich mich selbst liebe oder nicht... ich vermute, ich zieh dann nur andere Menschen an?
Bzw, bekomme ein anderes Weltbild?
Wenn man sich selbst nicht lieben kann, wird man diejenigen anziehen, die sich selbst auch wenig lieben können.
Und beide, die eh schon an einem Mangel leiden, versuchen, vom jeweils anderen das zu bekommen, woran es ihnen mangelt.
Aber der andere kann nicht geben, was er selbst nicht hat....