Wenn ich in den Sprachen der Menschen und Engel redete,
hätte aber die Liebe nicht,
wäre ich dröhnendes Erz oder eine lärmende Pauke.
Und wenn ich prophetisch reden könnte
und alle Geheimnisse wüsste
und alle Erkenntnis hätte;
wenn ich alle Glaubenskraft besäße
und Berge damit versetzen könnte,
hätte aber die Liebe nicht,
wäre ich nichts.
Und wenn ich meine ganze Habe verschenkte
und wenn ich meinen Leib dem Feuer übergäbe,
hätte aber die Liebe nicht,
nützte es mir nichts.
Die Liebe ist langmütig,
die Liebe ist gütig.
Sie ereifert sich nicht,
sie prahlt nicht,
sie bläht sich nicht auf.
Sie handelt nicht ungehörig,
sucht nicht ihren Vorteil,
lässt sich nicht zum Zorn reizen,
trägt das Böse nicht nach.
Sie freut sich nicht über das Unrecht,
sondern freut sich an der Wahrheit.
Sie erträgt alles,
glaubt alles,
hofft alles,
hält allem stand.
Die Liebe hört niemals auf.
Prophetisches Reden hat ein Ende,
Zungenrede verstummt,
Erkenntnis vergeht.
Denn Stückwerk ist unser Erkennen,
Stückwerk unser prophetisches Reden;
wenn aber das Vollendete kommt,
vergeht alles Stückwerk.
Als ich ein Kind war,
redete ich wie ein Kind,
dachte wie ein Kind
und urteilte wie ein Kind.
Als ich ein Mann wurde,
legte ich ab, was Kind an mir war.
Jetzt schauen wir in einen Spiegel
und sehen nur rätselhafte Umrisse,
dann aber schauen wir von Angesicht zu Angesicht.
Jetzt erkenne ich unvollkommen,
dann aber werde ich durch und durch erkennen,
so wie ich auch durch und durch erkannt worden bin.
Für jetzt bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei;
doch am größten unter ihnen ist die Liebe. (1. Korintherbrief; 13,1-13)
Dieses Kapitel aus dem 1. Korintherbrief fällt mir eigentlich immer als Erstes ein, wenn ich etwas über Liebe sagen möchte.
Obwohl ich die Bibel ja sehr kritisch sehe.
Dennoch…..
Neale Donald Walsch schreibt in seinen GmG-Bänden eigentlich sehr gut über das Thema Liebe.
Gott = Leben = Liebe
Diese Begriffe lassen sich synonym verwenden.
Obwohl es ja bekanntlicherweise immer noch Vollpfosten gibt, die behaupten:
„Liebe ist kein Gefühl, sondern eine Entscheidung!“
Den Namen muß ich jetzt wohl nicht nennen.
Auch Karl May hat in einer seiner Orienterzählungen („Am Jenseits“) sehr schön über die Liebe geschrieben, als Kara Ben Nemsi sich mit „El Münedschi“, einem Blinden mit seherischen Fähigkeiten, über die Auslegung einer Koran-Sure unterhielt.
Sehr treffend beschreibt er die Liebe als etwas Unteilbares; etwas, was nicht in Elternliebe, Geschwisterliebe, Nächstenliebe, Liebe zum Haustier etc. aufgeteilt werden kann wie ein Kuchen, den man zerteilt.
Obwohl auch heutzutage noch Zeitgenossen meinen, die Liebe in „Agape“, Eros und Philia aufteilen zu müssen. Bibelfetischisten sind hierin besonders hartnäckig.
„Liebe ist Gott zum Ausdruck gebracht.“ (GmG)
Über die Liebe zwischen 2 Menschen schreibt Walsch besonders in dem kleinen Büchlein „Beziehungen“.
Vor allem auch, sowie in den GmG-Bänden, sagt er, dass Liebe allzu oft als ein Tauschhandel betrachtet wird; ein Austausch von Dingen und/oder Verhaltensweisen, was dazu führen soll, dass die Bedürfnisse beider Parteien befriedigt werden.
So hat Eifersucht nichts mit Liebe zu tun. Bestenfalls damit, sich selbst nicht genug lieben zu können. Eifersucht ist eher ein Synonym für „Verlustangst“.
Das Kapitel 13 des 1. Korintherbriefes gefällt mir vielleicht deshalb so gut, weil es ganz klar eines zeigt:
Liebe kennt keine Bedürfnisse, sie genügt sich selbst.