Dabei ist es so ziemlich erwiesen, dass der „Konsum“ von Gewaltdarstellungen die Hemmschwelle stark herabsetzt
Das würde ich aber auch stark bezweifeln Ich liebe Horrorfilme und gucke sie leidenschaftlich gerne, solange ich denke kann. Zum Amokläufer haben sie mich deshalb aber nicht gemacht und werden es sicher auch nicht. Bei mir dauert's eh immer 'ne Weile, bis ich mal ausraste, aber selbst dann werf' ich keine Ziegelsteine von Brücken.
Ich finde diesen "offenen Brief" auch im Allgemeinen gar nicht so schlecht. Vllt muß man aber auch diese Art Filme mögen, um es zu verstehen, denn es werden dort oftmals Filme dermaßen zensiert (findet ja, Gottlob bei uns nicht statt...
*hüstel"), das Du irgendwann keine Ahnung mehr hast, warum eigentlich gerade das und das im Film geschieht. Nur :
bezahlen darfst Du dafür ! Und das kann doch in einer "Demokratie" nicht der Sinn sein, oder ?
Noch einmal:
"Ich behaupte, dass diese Fehlgeleiteten früher oder später auch ohne diesen Einfluss zu tickenden Zeitbomben mutiert wären. Die Wurzeln liegen nicht in ihrem DVD-Regal, sondern in ihrem familiären und soziokulturellen Umfeld. "
Gehören die Medien wie Kino und TV sowie PC-Spiele also nicht zum soziokulturellen Umfeld...?
Amokläufer hat es immer schon gegeben - aber bisher gab es keine "Bedienungsanleitung zum Amoklauf"
durch diese Medien; schon gar nicht mit dem Ziel, möglichst viele Menschen dabei umzubringen.
Wie groß der Nachahmungseffekt ist, wissen wir spätestens, seit der Erste eine Gullydeckel von einer Autobahnbrücke herabwarf und in den Medien davon berichtet wurde.
Was eigentlich „gibt“ diesem Konsument solcher Brutalofilme eigentlich das Anschauen solcher Gewalt? Ein Ding der Unmöglichkeit, dass so etwas lediglich Unterhaltung darstellt.
Es muß ihn ja in irgendeiner Hinsicht bereichern....
Wie gesagt, bei manchen Filmen kann ich's auch nicht nachvollziehen. Ich meine, wenn es ausschließlich darum geht, Tötungsszenen möglichst
noch grausamer erscheinen zu lassen. Heutige Fans aktueller Filme, zu denen ich mich jetzt nicht unbedingt rechnen würde, bewerten einen Film im wahrsten Sinne
nach seinem Blutgehalt ! Diese Filme haben einen sogenannten "Bodycounter"...möglichst viele Leichen sind also
wichtig... Ich kenne diese Filme, hab' auch einige gesehen, mit unterschiedlicher Qualität gemacht, würd' ich mal sagen, aber letztlich bin ich persönlich halt mehr der Gruselfilmfan "alter Schule", also "Dracula", "Frankenstein", ectr. Ich denke, das kein (!) Film die Realität spiegelt und Horrorfilme schon mal gar nicht. Deshalb hab' ich auch gar kein großes Problem damit, sie nicht ernst zu nehmen. Das Gezeter um die Brutalität irgendwelcher Grimmscher und anderer Märchen war ein Strohfeuer, weil es zu unserer Kultur gehört und schnell in Vergessenheit. Und ich behaupte mal, das, solange man mit Horrorfilmen Geld verdienen kann, es sie auch geben wird, egal wieviel Amokläufer durch die Gegend rennen und die Leute nach einem Verbot schreien. Es läßt sich einfach Geld damit machen ! Genau wie mit Zigaretten - z.B. ! Was soll denn so ein blöder Aufdruck, wie "Zigaretten erzeugen Krebs" ? Oder da und da dürft ihr jetzt nicht mehr rauchen ? Ist das der erhobene Zeigefinger irgendwelcher Politiker, die dann sagen, "WIR haben's Euch ja gesagt !" ? Das ist doch Schwachsinn, halbherziger Unsinn ! Sollen's sie's verbieten, was weiß ich, aber alles andere ist doch Unsinn, nur ein Sich-Selbst-Beruhigen und sehen, das die Kasse stimmt.
Filme, denke ich, sind immer auch Kunstwerke. Ich muß sie nicht verstehen und auch nicht mögen, niemand zwingt mich dazu. Und ich muß sie mir auch nicht ansehen. Und niemand kann mir erzählen, das Leute losgehen und Steine auf die Autobahn schmeißen, weil sie grade vorher einen Horrorfilm gesehen haben. Ich glaube aber schon, das das etwas ist, was die Boulevardpresse total ins Herz geschlossen hat.