Hallo Luna,
Deine Worte haben auch mich nachdenklich gemacht.
kurz ausgedrückt: ich lebe seit einigen Jahren ein Leben mit vielen Kompromissen, was früher nicht meine Art war, was früher einfach nicht war.
Ich bin in meinem Herzen überzeugt davon, dass ein Kompromissleben nicht gottgewollt/seelengewollt ist, dass man ein Recht auf 100% hat.
Mein Kopf ist da jedoch nicht so sicher.
Mein Kopf hat sämtliche Glaubensmuster der meisten Menschen verinnerlicht und sagt mir, dass das Leben kein Zuckerschlecken ist, dass man zufrieden sein soll mit dem, was man hat, dass Sehnsüchte nicht mehr als Sehnsüchte sind.
Ich verstehe Dein Problem. Wir Menschen handeln oft Kompromisse aus, die dann sehr lange Bestand haben.
Ich unterscheide bei Kompromissen; es gibt solche die Gruppen von Menschen betreffen und solche die nur mich betreffen.
Und gerade die letzteren genannten bringen unsere Seele in Aufruhr.
Gott sagt in GmG 2 Seite 32:
"Denk daran, mein Lieber, deine Wünsche sind meine Wünsche.
Dein Wille ist mein Wille."
Wenn Du keine Kompromisse möchtest, will Gott das auch nicht.
Deine Kompromisse bringen "Körper, Geist und Seele" nicht ins Gleichgewicht.
Die Seele kommt nicht voran.
Ich denke, es ist der Verstand der sich da einmischt und diese Kompromisse für uns aushandelt.
Jemand der diesen Zustand nicht als Endzustand akzeptiert, lebt so dass seine Seele voran kommen kann.
Du musst also nicht alles so akzeptieren wie es ist.
GmG 2 Seite 36:
"...sollte es nur eine Überlegung geben: Ist das eine Aussage über mein wahres Selbst,
über was und wer ich bin? Ist dies eine Verkündung dessen, wer zu sein ich mich entscheide?
...
Du sparst dir ungeheuer viel Zeit, wenn du -den Verstand- verlierst-.
...
Denk daran: Die Seele erschafft, der Verstand reagiert."
Arbeite an Deinen Kompromissen, nehme sie nicht als "Endzustand" an. Versuche vielleicht nicht alle
Kompromisse zeitgleich zu lösen, aber verliere Dein Ziel nie aus den Augen. Gott hat uns viele Jahre Zeit dafür gegeben.
Sehe es auch Deiner Freundin nach. Sie will bestimmt nichts schlechtes für Dich. Sie handelt so, wie die meisten von uns "erzogen" wurden.
GmG 2 Seite 35:
"Aber ich wurde gelehrt, dass wir nicht immer haben können, wonach wir verlangen
- dass Gott es uns nicht gibt, wenn es nicht unserem höchsten Wohl dient.
Das ist etwas, was dir die Leute erzählen, wenn sie nicht wollen, dass du von einem
bestimmten Ergebniss enttäuscht bist. ...
Du bist ein schöpferisches Wesen - nach dem Ebenbild Gottes geschaffen.
Du kannst alles haben, wofür du dich entscheidest."
Müssen wir es nicht schaffen den Kopf abzuschalten? Kann das Leben dann nicht doch das "Zuckerschlecken" werden? Sehnsüchte sind sehr gut. Sie sollten aber formuliert werden in Gedanken, Worte, Taten.
Dann müssen Sehnsüchte nicht Sehnsüchte bleiben.
Ich möchte in meinem Leben seit Jahren einige Veränderungen haben, ich habe Sehnsüchte und Träume, wie ich gerne leben will;
auf der anderen Seite auch Dinge, die richtig störend sind und die "weg sollen".
Ich versuche zu ändern und zu machen, aber jede Änderung führt nur wieder zu anderen Kompromissen.
Mein Kopf lacht hämisch und sagt "Siehste!", und mein Herz tut nur weh dabei!
Dein Herz gehört zu Deiner Seele. Wenn es schmerzt, schalte den Kopf ab.
Ja, ich weiß, das ist nicht immer leicht und ich tue mich selbst schwer damit.
Das Herz begleitet uns unser ganzes Leben, wir brauchen es. Es leistet fantastische Arbeit.
Es ist der Mittelpunkt in uns. Wir sollten auf das Herz hören, der Verstand legt sich auch mal hin und macht Pause.
Meine Worte werden Dir wahrscheinlich nicht direkt helfen, aber sie sollen Dir Mut machen.
Die Meinungsverschiedenheit mit meiner Freundin ist eigentlich genau das, was in mir passiert.
Der Kampf zwischen Kopf und Herz.
Mein Kopf tut mir dabei nicht weh, aber mein Herz. Sehr.
Und darum ist es mir wichtig zu wissen, wer Recht hat - in mir.
Ja, wer hat Recht in Dir? Das musst Du natürlich für Dich beantworten.
Jeder muss es für sich beantworten.
Aus GmG verstehe ich es aber so, dass es immer um die Seele geht.
Und die Seele kommunizert über das Herz (so habe ich es verstanden).
Vielleicht hilft es Dir, Dich zu entscheiden.
Gott ist jede Deiner Entscheidungen recht.
Du kannst für Dich den schönen Weg wählen, es muss nicht der schmerzvolle sein.
Mit dem hier, Zitat Fynn:
"Mit absoluter Sicherheit kann ich ja nicht einmal sagen ob das letztlich wirklich meine einzige Wahrheit dazu ist. Man verändert sich ja immerhin ständig und vllt denke ich morgen schon ganz anders. Oder Deine Freundin.... "
hast Du noch was in mir angestoßen.
Ich habe gesagt, dass meine Freundin GmG nicht mal lesen würde, und - falls doch - abfällig darüber sprechen würde.
Das ist natürlich eine dämliche Vorverurteilung, mit der ich ihr unterstelle, sich nie zu verändern.
Also...davon nehme ich Abstand.
Hab eine gute Nacht!
Auch Deine Freundin geht ihren Weg. Sie erschafft ihre Realität. Das kann gut für sie sein, muss aber nicht Deine Realität sein.
Viele liebe Grüße
Sirius