ihr zwei...
Und ich frage mich: wissen Schulabgänger bzw. Schüler, die sich um eine Lehrstelle bewerben, eigentlich, was sie erwartet und worauf es ankommt?
wenn ich da mal so zurückdenke, dann würde ich, - was mich betrifft - "nein" sagen. Ich habe eigentlich bis dahin immer nur die Schule und das (zwanghafte) Lernen als Horror angesehen und war zu dieser Zeit immer der Meinung, das das Arbeiten kaum schlimmer sein könnte. Und ich hatte keine Ahnung, was ich machen könnte/wollte ! Nichts, keinen Schimmer !
Meine kurzfristige Probezeit bei der hiesigen Zeitung brachte nichts. Ich saß nur in einem staubigen Büro rum und mußte winzige Anzeigen ausschneiden und verschicken, wegen der Rechnung. Super Job...
okay, ich war natürlich in der Probezeit, aber irgendwie war das nichts...
Ich war zwar im Prinzip nie wirklich schüchtern im eigentlichen Sinne, aber auf eine bestimmte Art doch sehr zurückhaltend, konnte nie auf Menschen zugehen,
das mußten schon die anderen machen ! Ich hatte natürlich immer noch keinen Plan, was ich machen sollte und so typische "Traumberufe" wie Lokführer, Baggerführer ectr gingen mir eher sonstwo vorbei. Aber da ich ja schon irgendwas tun mußte, dachte ich, ich könnte ja auch etwas
für mich (!) tun. Irgendetwas, wo ich lerne mit Menschen umzugehen...zwangsläufig
auf sie zugehen muss. Die glorreiche Idee es bei der Post zu versuchen hatte mein Vater. Der wußte zu berichten, das man dann eine Uniform bekommt und somit neben dem Job die Frauen frei Haus geliefert. Okay, war mir schon klar, das er das zu seiner Zeit vllt so erlebt hat, das das im Großen und Ganzen heute noch so läuft glaube ich weniger. Aber im Außendienst bei der Post...das war für mich eine Überlegung wert. Der Job selbst hat mich nicht die Bohne interessiert, ich hatte ja gar keinen Plan was genau da auf mich zukommt. Aber eines muss ich auch sagen : ich hab's gern getan. Ich hab oft gemault, weil eben oft viel Arbeit war, aber oft war's auch so, das wir wirklich Zeit
hatten und das ist durchaus nicht nur uns, sondern auch den Kunden zugute gekommen.
Ich würde auch im Nachhinein sagen, das ich tatsächlich immer lieber gearbeitet hab, als in der Schule gesessen. Da konnte man zwar nach Hause gehen, wenn die Stunde um war, ( was bei der Post noch lange nicht so ist, da macht so mancher manche unbezahlte Überstunde ! ) aber mir liegt dieses ewige Stillsitzen und Zwangslernen von Dingen, die mich überhaupt nicht interessieren, nicht. In meinem Job hab ich gelernt auf Leute zuzugehen, mit ihnen zu reden und nicht selten hab ich noch'n Kaffee da getrunken. Sogar Weihnachten hab ich mal ein älteres Ehepaar besucht. Das hätte mir in keiner Schule keiner beigebracht. Ich hatte niemals einen "Traumjob", aber manchmal hat's Spaß gemacht und was ich da privat und für mich gelernt hab, das ist schwer zu bezahlen...wenn auch ein bißchen Entwicklungssache vllt.