Author Topic: Mitternachtsgedanken (11.1.07)  (Read 5187 times)

AngelInChains

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Mitternachtsgedanken (11.1.07)
« on: August 08,2008, 18:31: 45 pm »
Als ich heute Abend am Wegesrand stand und ins Dunkel blickte, die kuehle Nachtluft einatmete, bemerkte ich, wie unendlich tiefblau der Himmel ueber mir lag, nicht so, wie in manchen Sommernaechten, wie ein dichtes Tuch aus Samt, sondern offen, endlos erscheinend, ohne dass man sich irgendeine Grenze haette vorstellen koennen. Ploetzlich erfuellte nur ein Gefuehl meine Seele: Was bringt die Sorge, was bringt das Leid - Heute blute ich, aber es wird weiter gehen. Der Lauf der Zeit wird meinen Koerper weiter tragen, wie auf einem tosenden Meer, immer weiter ins Blau, fortgetrieben vom Ufer... Dinge werden unergruendlich, werden unendlich, und selbst, wenn ich einmal sterbe - Was braechte mir Angst? Was braechte Sorge? Vielleicht muss ich leiden, muss ich sterben... Aber der Kreislauf wird nie unterbrochen werden. Und auch, wenn dieser Gedanke unlogisch erscheint, wenn man ein diesseitiges Leben betrachtet: Irgendwie gab mir diese Idee fuer einige Minuten das Gefuehl, ich braeuchte nichts und niemanden mehr zu hassen oder zu fuerchten.