Wie kann das sein ?
Die Gründe sind vielschichtig, aber eine tragende Rolle spielt oftmals das „Zusammengehörigkeitsgefühl“. Die politische Haltung wird dabei –als Mitgift sozusagen – mit angenommen.
Rechtsradikalismus ist auch eine Zeiterscheinung, die stark aus den neuen Bundesländern kommt bzw. dort schon früher stark vertreten war.
Wenn das Freizeitangebot dürftig ist, der Jugendliche nirgendwo Anschluß findet bzw. nichts findet, was ihn anspricht, wenn er überall auf Ablehnung oder Gleichgültigkeit stößt, sind solche Randgruppen für ihn manchmal der einzige Weg, um Gesellschaft zu finden, bei der er sich angenommen und verstanden fühlt.
Und schließlich braucht der Einzelne ein Ventil, um Frustration, um Dampf abzulassen.
Er kann sich selbst nicht annehmen, weil er immer wieder ein negatives Selbstbild vermittelt bekommen, nie wirklich Liebe erfahren hat.
Und so sucht er sich einen Sündenbock – eine Projektionsfläche.
Ob es der Jude ist, der Türke, der Ostfriese, spielt dabei weniger eine Rolle, doch der Jude bietet sich geradezu an, denn er wird schon seit Jahrhunderten verfolgt.
Hitler hat den Antisemitismus nicht erfunden, aber er hat ihn perfektioniert, und er soll einmal gesagt haben:
„
Wenn es den Juden nicht gäbe – man müsste ihn erfinden!“
Eine überaus gute und
sehr empfehlenswerte psychoanalytische Abhandlung von Alice Miller über Adolf Hitler findet sich hier:
http://www.alice-miller.com/bucher_de.php?page=2aIch kann schw..nein, gar nicht nachvollziehen, warum Menschen mit einer solchen politischen Haltung rumlaufen, provozieren, andere zusammenschlagen, vlllt schlimmstenfalls sogar töten.
Spielt es eine Rolle, ob sie eben eine solche politische Haltung haben?
Die Gründe für Extremismus sind meist die gleichen. Der eine ist rechtsextrem, der andere Bibelchrist (die ich noch weitaus schlimmer finde, weil sie die Opfer weniger direkt manipulieren), wieder andere werden Terroristen….
Würde es funktionieren, sich mit diesen Menschen an einen Tisch zu setzen, zu reden, ansatzweise zu versuchen, deren Standpunkte und Motivierungen zu verstehen, wie auch umgekehrt ?
Zumindest könnte man es versuchen. Aber besser, man redet nicht mit einer ganzen Gruppe, sondern mit dem Einzelnen.
Was denkt ihr, sollte passieren, um dieses Problem zu lösen ?
Man sollte die Ursachen beseitigen, statt, wie meistens, an den Symptomen herumzudoktern.
Die Ursachen beschreibt Alice Miller in dem Buch, aus dem der o.g. Auszug ist („Am Anfang war Erziehung“)
Das größte Problem ist dabei wohl, dass ihre Werke immer noch zuwenig Beachtung finden und sehr, sehr viele Psychotherapeuten Alice Miller nicht einmal kennen. Sie versuchen immer noch, mit Verhaltenstherapie weiterzukommen, obwohl die Erfahrung zeigt, dass die Erfolge sehr begrenzt sind.