Hallo hi,
das ist ein Thema, zu dem sich Bücher schreiben ließen …
Ich mag nur ein paar grundsätzliche Gedanken beisteuern.
Ich denke, unabhängig von dem, was ich dazu fühle und denke, lieber hätte .. mir vorstellen oder nicht vorstellen könnte -
ist es ein Thema des Sich-Entscheidens; des Wählens, wie Menschen leben wollen. Und eben auch in diesen Lebensbereichen leben wollen.
Es gehört sicher zum Menschsein, monogam leben zu wollen; spezielle und größere Nähe nur mit einem Gegenüber, einem Partner, einem Liebesgefährten teilen zu wollen .. ..
Gleichzeitig gehören viele andere Möglichkeiten, polygame Lebensformen,
wie Polyandrie :
http://de.wikipedia.org/wiki/Polyandrieoder Polygynie :
http://de.wikipedia.org/wiki/Polygynie.. Wunsch nach Abwechslung und Abenteuer … als so bezeichnete ‘Promiskuität’ … und vieles andere auch zum Menschsein; bzw. den Möglichkeiten, Mensch zu sein, sonst gäbe es ja all das nicht … zum Beispiel auch, dass Menschen ‘Seitensprünge’ machen, die mit Worten zeitlebens versichert haben, das könnten sie sich nicht vorstellen .. ..
In den letzten Jahrzehnten haben manche ‘Offene Ehen’ ausprobiert … vor über 20 Jahren hab ich in einer Zeitschrift “Humanistische Psychologie” von einem “Sandstone Projekt” in den USA gelesen, wo Paare und Singles hinkamen, auch Psychologen, um unterschiedliche sexuelle Erfahrungen zu machen; Alex Comfort hat in seinem derzeit bekannten Buch “Joy of Sex” darüber geschrieben … in der Zeit der Sannyassin Bewegung sind Viele anders mit Beziehungen und Sexualität umgegangen .. .. ..
Das Thema hat auch Aspekte, wie - leben Menschen so, wie sie es tun, weil sie es im Innersten wollen, es ihnen entspricht - oder, wie Fynn schon angeschnitten hat, mehr aufgrund von “Besitzdenken” .. Verlustängsten, starker Eifersuchtsproblematik (ich erinnere mich ganz früher, an eine direkt groteske Situation, als einer aus unserer Clique plötzlich eine Freundin hatte, und als ich bei ihm vorbeifuhr, um ihm etwas zu sagen, er mich deshalb nicht in die Wohnung lassen wollte; oder Erzählungen, früher, aus dem Bekanntenkreis, als ein neuer Partner nicht wollte, dass der andere den Ex-Partner noch sieht; wohlgemerkt: sieht (!)
.. oder weil Menschen einfach so und so konditioniert sind .. .. ..
Das sind alles Seiten und Facetten von diesem Themenbereich.
Nicht, dass ich jetzt eine Beziehung mit Experimentalcharakter mir wünschen würde ;-) Aber ich find’s wichtig, das Thema mal von diesen verschiedenen Seiten her zu beleuchten.
Ich glaub, da geht’s nicht um richtig oder falsch, moralisch oder unmoralisch; unterschiedliche Menschen sollten so leben können, wie es ihnen entspricht; was sich ja auch im Laufe eines Lebens verändern kann.
Nur Ehrlichsein ist generell wichtig.
Ich hab schon häufiger gedacht, Treue hat nichts mit äußerlichen Verhaltensnormen zu tun. Es bedeutet eher, sich selbst treu zu bleiben, seinem eigenen Inneren.
Ich muss gerade an Domian denken, die Sendung auf WDR ( 1.00 - 2.00 Uhr nachts) hab ich ja gestern vorgestellt.
Der vermittelt auch immer eine grundsätzliche Toleranz, dass Menschen so leben sollten, wie sie es möchten; wenn es im gemeinsamen Einverständnis ist, und mit Ehrlichkeit und gegenseitigem Respekt verbunden.
Das waren mal ein paar Gedanken dazu.
Ich finde, ein Begriff wie “fremdgehen” muss vom “richtig/falsch”, “gut/böse” Schema gelöst werden. Die Frage ist: Wie möchte ich, möchtest du, er sie etc.
Beziehung leben ?
Die muss dann jede/r für sich selbst beantworten.
Wenn zwei sich zusammentun, die Seitensprünge mögen - dann ist’s ja in Ordnung.
Schlaft gut, Raey