Was in diesem Artikel beschrieben wird, hat meiner Ansicht nach nicht mehr viel mit einem „Tante Emma Laden“ zu tun.
Diese hatten nämlich nicht von 5 bis 24 Uhr geöffnet.
Im besagten „Hosenscheißeralter“ gab es in meinem Umfeld auch 2 solcher Läden, wobei der erste geschlossen hatte, bevor ich zur Schule ging.
Der zweite muß um 1982 geschlossen haben, als etwas weiter ein (für damalige Verhältnisse großer) Kaiser´s-Markt eröffnet hat.
Heute gibt es für mich nur noch einen einzigen Laden, den ich unter der Rubrik „Tante Emma Laden“ aufführen würde.
Dabei ist das nicht einmal ein Lebensmittelladen, sondern ein Fachhändler für Elektromaterial. Ein „Ein-Mann-Betrieb“.
Nunja, der Mann weiß nicht nur (fast) alles, sondern ist gut sortiert, kann schnell Dinge besorgen und bietet eine erstklassige fachliche Beratung.
Irgendwie gehört auch seine Kundschaft zu einer besonderen Spezies: Leute, die wissen, was sie wollen, die keinen Müll, sondern Qualität wollen oder eine gute Beratung.
Ich selbst komme selten unter einer ¾-Stunde wieder heraus, weil ich mich mit ihm gerne unterhalte. Wie sehr viele andere eben auch.
Dieses Menschliche macht für mich den „Tante Emma Laden“ aus: man ist nicht einfach ein austauschbarer No-Name, man kennt sich mit Namen und wird auch so begrüßt.
Irgendwie familiär.