glaubt Du, das es so einem Kind nicht auch *egal*ist, wo in solchen Mommenten z.B. Schulgeld usw. herkommt ?
Das ist sicherlich möglich, und damit muß man auch rechnen.
Man sollte sich aber über eines im klaren sein: eine solche Patenschaft, eine solche Hilfe ist altruistisch – also selbstlos. Wer mit einer Erwartungshaltung darangeht, solle es sich besser noch einmal überlegen.
Das es ihnen nicht egal ist, zu sehen, wer speziell und warum hilft, sondern eher das geholfen wird...?
Auch das ist natürlich möglich.
Obwohl ich es für unwahrscheinlich halte. Kinder sind neugierig. Das umso mehr, je fremder, je unbekannter etwas ist. In unserer Wohlstandsgesellschaft mag das anders sein, aber ich denke, in diesen Ecken der Welt haben Kinder noch eine natürliche Neugier und reagieren entsprechend, wenn man an ihnen Interesse zeigt. Das, denke ich, liegt in der Natur eines Kindes. Und in der Natur des Menschen.
Vielleicht noch etwas Grundsätzliches, bevor ein falsches Bild entsteht:Die Arbeit, die PLAN leistet, ist Entwicklungshilfe. „Hilfe zur Selbsthilfe“. Und es ist Projektarbeit.
Das bedeutet: es ist keine Hilfe, die nur einzelnen Individuen zugute kommt!
Der Beitrag des Paten fließt also in das Projekt, er wird dem Kind nicht ausgezahlt und es werden keine Dinge davon ausschließlich für dieses eine Kind finanziert!
Es wird daran gearbeitet, dass sich z.B. ein Dorf selbst ernähren kann; dass Brunnen für Wasser gebohrt werden, dass Schulen eingerichtet und Lehrer ausgebildet werden. Es wird daran gearbeitet, dass eine wirtschaftliche Basis entsteht, indem -z.B.- Frauen ihre gewebten Textilien vermarkten können o.ä.
Das Patenkind nimmt also keine Sonderstellung durch individuelle Sonderförderung ein, denn das würde letztlich zu Neid und Missgunst bei den anderen Kindern und Familien führen.
Das Patenkind wird jedoch zu einem –
Botschafter!Es unterhält den Kontakt, berichtet von sich und den dortigen Gegebenheiten.
Es ist also eine Bezugsperson!
Natürlich kann man dem Kind auch etwas schenken (für Hernan eine Federmappe und einen Kuschelteddy
), doch sind Geschenke auf 2x pro Jahr begrenzt. Auch und gerade, weil es zu Neid bei den anderen Kindern führen würde. Denn diese Kinder haben außer dem blanken Leben oftmals – nichts!
Die hohen Frachtgebühren ins Ausland (Südamerika = Luftfracht!!!) und hohe Zollgebühren als auch der oft beschwerliche Transport erfordern zudem, dass die Geschenke ein Maximalgewicht nicht überschreiten dürfen.
Das sind lediglich 250 Gramm!
Mehr nicht!
Zudem "verschwinden" gelegentlich auch mal Dinge. In solchen Ländern gibt es eben auch Langfinger. Angefangen beim Zollbeamten bis zum wer-auch-immer....
Aber diese Botschafterstellung sorgt eben auch für eine ganz andere zwischenmenschliche Beziehung.
Nur in etwas investieren, von dem man weiter kaum etwas hört? Außer den regelmäßigen Berichten über den aktuellen Entwicklungsstand?
Das wäre so, als würde man Geld spenden, nur um sein Gewissen zu beruhigen und sagen zu können, man habe ja etwas gegeben. Denn dann braucht man sich um alles Weitere nicht zu kümmern.
Aber Menschsein bedeutet – für mich zumindest – viel mehr.
Diese Patenschaft stellt – über das „Botschafterkind“ eine persönliche Beziehung her.
„No man is an island“ – Niemand ist eine Insel; niemand lebt für sich allein. Wer GmG gelesen hat, weiß, dass wir uns nur durch Beziehungen selbst definieren können.
Die Sache mit dem Brief habe ich noch nicht so ganz verstanden, aber damit haben wir ja auch noch etwas Zeit.
Wer selbst etwas tun möchte, kann dies natürlich jederzeit.
Patenschaften können auch von Schulklassen übernommen werden.
Oder man kann mit anderen zusammen eine Patenschaft unterhalten, wenn die eigenen Mittel beschränkt sind.
Jederzeit sind natürlich auch
Einzelspenden eine Möglichkeit.
Bücher, die keiner mehr liest? Kleine Dinge, die man nicht mehr braucht?
Man kann sie auf Flohmärkten verkaufen und den Erlös spenden.
Und Werbung und Weiterempfehlen sind sicherlich nie ein Fehler…
www.Plan-Deutschland.de hält genügend Tips bereit.