Ich hatte das große Glück, dass ich in Gruppen gekommen bin, die sehr stabil sind, und deren Mitglieder versuchen nach dem Programm zu leben. Und ich selbst habe auch ein Meeting gegründet, wo auch immer wieder neue Mitglieder dazukommen. Doch ob oder wie lange sie bleiben, ob sie das Programm verstehen oder nicht, darauf habe weder ich noch andere Einfluss. Und das ist das schöne an den Meetings, dass niemand unter Druck gesetzt wird. Jeder darf kommen oder gehen, so wie er will, im Programm arbeiten oder nicht, darf reden oder schweigen, jeder darf so sein, wie er ist...
Noelle..also vorweg muß ich sagen, das ich sogesehen leider nicht in Berlin wohne, sondern in einer eher kleineren Stadt bei Bielefeld. Ich glaube, da hast Du mich mit Shivali verwechselt, aber das macht ja nüscht.
Da Du ja selbst ein Meeting gegründet hast, würde mich interessieren, wie es bei Dir so gelaufen ist. Warst Du dabei auch allein, oder hast Du jemand gehabt, der das auch wollte ? Wie lange mußtest Du warten, bis eine Gruppe von wieviel Leuten zustande kam ? Existiert die Gruppe noch ?
Als ich in die Gruppe kam, damals nach meinem Herrenalber Aufenthalt, war sie auch sehr stabil. Es kamen und gingen Leute, wie Du schon sagst, aber zwischen ca. 13-16 Leute waren es in der Regel schon. Und manchmal gab's dann halt auch ein Nachmeeting mit einzelnen, wer Lust darauf hatte. Bei EA war sogar über die Weihnachtstage Meeting, wenn es zeitlich so fiel. Und bei CoDa gingen wir auch zusammen essen. Das war immer schön, tolle Zeit !
Hallo Fynn,
ich hatte gelesen:" Anmeldung in Berlin"....und war davon ausgegangen, ohne weiter nachzudenken, dass das Meeting in Berlin stattfinden sollte....Natürlich weiß ich jetzt, nachdem du mich aufgeklärt hast, dass damit gemeint war, dass du es in Berlin bei EA angemeldet hast. Erst sollte man doch nachdenken,
dann schreiben. Aber nur über gemachte Fehler, und sie dann auch anerkennen, kann man dazulernen und sich verändern.
Als ich ungefähr zwei Jahre in den Meetings von EA und CoDA war, fragte mich eine Frau von EA nach einem CoDA Meeting für ihren Partner, der ihrer Meinung nach ein CoDA Meeting dringend brauchte, um seine Co-Abhängigkeit zu bearbeiten. Ich erzählte ihr von dem Meeting, dass ich besuchte, mußte ihr allerdings auch sagen, dass dort ein Meeting für Männer und Frauen, nur alle 14 Tage stattfindet, und dass an den anderen Tagen das Meeting nur für Frauen sei. ( Das ist heute allerdings nicht mehr so.)
Daraufhin meinte sie, dass das für ihren Partner nicht reichen würde, er würde jede Woche ein Meeting brauchen. Ich sagte darauf, in meiner noch sehr co-abhängigen Helfer Art, dann gründen wir doch einfach noch ein weiteres Meeting. Die einzige Schwierigkeit ist ein geeigneter Gruppenraum. Daraufhin meinte sie dann ganz spontan, dass sie einen Gruppenraum weiß, den sie besorgen kann. Gesagt, getan, sie besorgte den Raum, ich besorgte die Literatur, wir verteilten Infoblätter von CoDA an die Mitglieder, die wir aus den anderen Meetings kannten, brachten es in die Zeitung, meldeten es an, und hatten schon 14 Tage später ein Meeting auf die Beine gestellt, an dem 10 Personen teilnahmen. Und das Meeting besteht heute immer noch, im März wird es sieben Jahre alt. Es ist allerdings in einen anderen Raum umgezogen, und es sind immer noch Menschen aus den Anfangszeiten dabei. Doch dieser Mann, für den es gegründet worden ist, der ist nie erschienen.
Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass die wenigsten Menschen bleiben, die von den A Meetings nur gelesen, oder aus der Zeitung erfahren haben, oder auf der Suche nach einer Gruppe sind. In der Regel kommen die Menschen aus den Kliniken, wo sie die Meetings kennengelernt haben, oder aus anderen Gruppen, wie z. B. AA. Oder sie werden, wenn sie sich in einer Zwölf Schritte Klinik angemeldet haben, von der Klinik aufgefordert, in der Wartezeit die Meetings zu besuchen.
Denn so wie ich die Meetings am Anfang nicht verstanden hatte, so geht es auch vielen anderen Menschen die in die Meetings kommen.
Doch da es sich um ein spirituelles Programm handelt, verstehen einige Menschen irgendwann intuitiv, dass es die richtige Gruppe für sie war und kommen dann auch wieder.
Bei mir war es ja auch so, erst dann, als es mir erst so richtig schlecht ging, und als ich fühlte, dass nur Gott mir helfen kann, bin ich in die Meetings gegangen.
Doch wer nur auf der Suche nach Gemeinschaft ist, und sich seine emotionalen Löcher versucht, beziehungssüchtig mit anderen Menschen zu füllen, der wird auf Dauer von den Meetings enttäuscht sein und nicht wiederkommen. Denn das können andere Menschen auf Dauer nicht bieten, was bei Gott zu bekommen ist. Und die Hinwendung und Verbindung zu Gott, die wirklich gesund machen kann, die muß sich jeder Mensch selbst erarbeiten.
Liebe Grüße
Noelle