grade kam in mir so dieses Thema hoch. Ich wollte mal was über meine Kindheit schreiben...was mir grad so einfällt. Und da war ganz spontan etwas, weil ich wohl gerade so einen Film über Kinder und Freundschaft sehe und ich fast etwas Wehmut dabei spüre...manchmal..und vllt geht es Euch ja ähnlich... ich hatte als Kind sehr lange Zeit keine Freunde, wohl auch durch den Umzug nach Aachen. Die Menschen dort sind ganz anders als hier, das merkt man schon an der Aussprache, dem Aaechner (Öcher) Platt. Da habe ich manchmal gar nichts verstanden und war mit meinem Hochdeutsch lange Zeit Außenseiter.
Aber irgendwann hatte ich dann doch Freunde, zwei sehr gute, wirklich. Mit einem von ihnen verbinden mich noch immer sehr schöne, gute Gefühle, auch wenn uns wohl die Zeit und die Entfernung getrennt haben mögen.
Manchmal hatten wir so Abenteuererlebnisse, richtig geplant und meist sehr anstrengend bis zum Schluß, da wir dafür einige km weit laufen mußten. Aber das gehörte auch dazu, brachte - zumindest mich - weg vom täglichen Leben zum wirklichen Leben. Vllt so, wie es alle Kinder erleben sollten, so lange sie noch Kind sein dürfen. Vllt ist es der Teil in uns, den wir wiederfinden müssen..
Wir sind dann schwer mit Butterbroten und Getränken bewaffnet quer durch Aachen Richtung Bahnhof gelaufen. Da ist dann irgendwo das sogenannte Pontor, - Mat kennt es vllt. Wenn man das hinter sich läßt, dann ist da irgendwo ein Platz, wo immer die Kirmes war, die "Öcher Bend." Ein ganzes Stück weiter - und für uns Kinder war das tatsächlich nicht "grad nebenan" - kam dann eine Art Waldstück, mit viel Rasen und...einer kleinen...wie soll ich sagen...kleinen Insel, wo es auch Frösche gab. Das war dann wohl auch der Grund, warum das damals für uns die "Froschinsel" war.
Wir haben da viel rumgetollt, Pfeil und Bogen und kleine Messer geschnitzt und auf Bäume geschossen. Wenn es nichts zu essen und trinken mehr gab', gab es da noch einen kleinen Laden, wo man auch Süßigkeiten bekam. Die hatten auch einen Schäferhund, dessen Namen ich auch noch kenne...
"Harras" ein ganz braver, den ich als jemand, der sich doch sehr einen Hund wünschte, wohl besonders liebte.
Irgendwann war man dann wieder irgendwie einen Tag *reicher*, hatte Spaß gehabt, Kindheit erlebt, wie sie vllt sein sollte und bis auf weiteres auch richtigen Gesprächsstoff.
Von solchen Seiten träume ich manchmal noch...wehmütig.
Ich war, was ich wirklich war. Und spürte das auch, mit "ganzer Männlichkeit"...und so etwas sind meiner Meinung nach Dinge, die heute, die
mir (!) manchmal fehlen, wo ich traurig bin, das es vorbei ist, aber umso dankbarer, das ich das
(!) erleben durfte.
Nicht alles ist schön. Und ganz bestimmt war auch nie alles schön. Aber
vieles war/
ist doch wirklich schön. Und es ist wichtig, das zu
sehen.Kennt ihr das auch...?