Author Topic: Todesstrafe - heute immer noch ?!  (Read 7126 times)

Offline Fynn

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Todesstrafe - heute immer noch ?!
« on: January 17,2011, 20:04: 57 pm »
Ist es nicht erbärmlich für uns als Menschen, das wir immer noch die Todesstrafe vollziehen, nicht selten wie jetzt im Iran durch Steinigung ! Wie grausam muß so ein Tod sein und wie pervers ? Ist das wirklich unsere gelobte "zivilisierte Welt" ? Natürlich ist das kein schönes Thema, aber leider wohl doch (noch immer !) ein *menschliches*. Denn Menschen tun das, wofür sie andere verurteilen, anderen an. Und manches Mal dazu auch noch bei Unschuldigen.

Ich habe mal irgendwo gelesen, das für jedes Land, in dem die Todesstrafe abgeschafft wird, im Kolloseum in Rom eine Kerze entzündet wird. Ich weiß nicht, ob das stimmt, aber ich glaube, es sollten viel viel mehr Kerzen dort brennen. Ich sehe für mich keinen Grund der Rechtfertigung.

Die Seite http://www.todesstrafe.de/ beschäftigt sich mit dem Thema.

Was meint ihr dazu ?
Ich bin kein Mensch, der eine spirituelle Erfahrung macht, sondern ein spirituelles Wesen, das eine menschliche Erfahrung macht.

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Offline Lightey

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Re: Todesstrafe - heute immer noch ?!
« Reply #1 on: January 17,2011, 23:50: 13 pm »
Ist es nicht erbärmlich für uns als Menschen, das wir immer noch die Todesstrafe vollziehen, nicht selten wie jetzt im Iran durch Steinigung ! ...

Ich sehe für mich keinen Grund der Rechtfertigung.

Das finde ich auch ein wichtiges Thema.

Und für die Menschen der westlichen Welt finde ich wichtig zu sehen/zu verstehen, dass es nicht nur die – offensichtliche – BARBAREI der weniger zivilisierten Staaten gibt – wie dein Beispiel: Iran -

sondern genauso auch die „zivilisierten BARBAREIEN“ der zivilisierteren Staaten – wie die Todesstrafe in den USA .. das barbarische Gefangenenlager Guantanamo .. oder die Wasserfolter in den USA .. diese „Sex-Folter Vorkommnisse“ der Amerikaner im Irakkrieg etc. …

Ein Zyniker könnte sagen – das eine ist die „böse“ Grausamkeit und Unmenschlichkeit – das andere die „gute, zivilisierte Grausamkeit und Unmenschlichkeit“.

 nachti

ps.: als Nachtrag – denke ich gerade noch,
wenn mehr Menschen das mehr sehen/verstehen – können sich zum Beispiel die USA nicht mehr so leicht als die „guten Welt-Sheriffs“ aufspielen – und andere Staaten „verteufeln“ - und so einen Krieg rechtfertigen.

Offline Noelle

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Re: Todesstrafe - heute immer noch ?!
« Reply #2 on: January 18,2011, 00:12: 28 am »

Auch ich bin dafür, dass die Todesstrafe weltweit abgeschafft wird. Doch noch ist es so, wie es ist, denn es braucht alles seine Entwicklung. Das Bewusstsein der Menschen, die das heute entscheiden, ist noch nicht soweit, dass sie begreifen, dass auch sie das erfahren werden, was sie anderen Menschen heute mit ihren Gesetzen antun. Nach dem Gesetz von Saat und Ernte, werden sie selbst morgen das ernten, was sie heute säen. Sie sind die Opfer von morgen. Wenn sie das wüßten, dann würden sie die Todesstrafe sofort abschaffen.

Kannst du dich an das Zitat erinnern:

„Die beste und sicherste Tarnung ist immer noch die blanke und nackte Wahrheit. Die glaubt niemand.“ Max Frisch


Offline Fynn

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Re: Todesstrafe - heute immer noch ?!
« Reply #3 on: January 18,2011, 04:56: 36 am »
Und für die Menschen der westlichen Welt finde ich wichtig zu sehen/zu verstehen, dass es nicht nur die – offensichtliche – BARBAREI der weniger zivilisierten Staaten gibt – wie dein Beispiel: Iran -

sondern genauso auch die „zivilisierten BARBAREIEN“ der zivilisierteren Staaten – wie die Todesstrafe in den USA .. das barbarische Gefangenenlager Guantanamo .. oder die Wasserfolter in den USA .. diese „Sex-Folter Vorkommnisse“ der Amerikaner im Irakkrieg etc. …

ps.: als Nachtrag – denke ich gerade noch,
wenn mehr Menschen das mehr sehen/verstehen – können sich zum Beispiel die USA nicht mehr so leicht als die „guten Welt-Sheriffs“ aufspielen – und andere Staaten „verteufeln“ - und so einen Krieg rechtfertigen.
Miit den "gute Welt Sheriffs", da verwechseln die Amis was und denken nicht weiter drüber nach, das sie doch bei quasi jedem Krisenherd in der Welt gleich dabei sind und ihre Kanonen zücken. Und wenn sie, z.B. Deutschland um Hilfe bitten, dann sind die auch noch dabei, obwohl sie es doch laut Verfassung seit dem letzten Weltkrieg offizielle gar nicht mehr dürfen...merkwürdige Welt ! Tja...
„Die beste und sicherste Tarnung ist immer noch die blanke und nackte Wahrheit. Die glaubt niemand.“ Max Frisch
da hat er eben wohl mal recht gehabt, ohne Frage !
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Offline Lightey

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Re: Todesstrafe - heute immer noch ?!
« Reply #4 on: January 20,2011, 02:09: 41 am »
Habe dazu eine Aussage von N.D. Walsch entdeckt,
in einem anderen Beitrag:   a045

 .. Wenn wir wirklich begreifen würden, dass wir alle eins sind, dann gäbe es keine Kriege mehr. Wir würde unsere Konflikte nicht mehr mit so etwas Primitivem wie dem gegenseitigen Töten »lösen«, wenn wir alle eins wären. Es gäbe keine Todesstrafe mehr, wenn wir alle eins wären.  ...

- Neale Donald Walsch, in einem Interview mit Christoph Quarch -

   Schlaf gut, Fynn   nachti

Waltzing Mathilda

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Re: Todesstrafe - heute immer noch ?!
« Reply #5 on: January 23,2011, 19:20: 03 pm »
Vor Jahren gab es einmal die Webseite "www.keinetodesstrafe.de", auf der die Abschaffung der Todesstrafe in den USA gefordert wurde.
Stattdessen plädierte man für eine lebenslange Haftstrafe ohne Aussicht auf Entlassung!
Perverser gehts nich.....
Während meiner ehrenamtlichen Zeit im Knast haben wir darüber diskutiert; unter anderem habe ich eine Mail an die Betreiber dieser Seite geschickt, aber keine Antwort erhalten.

Hier der Text dieser Mail. Ich denke, da paßt auch einiges in diesen Thread.


Wertes Kampagne-Team,
es mag ein Zufall gewesen sein, der mich zu Eurer Seite führte, welche ich mit Interesse und Entsetzen gelesen habe. Dieser Anfangs-Artikel ist in sich in solch starkem Maße widersprüchlich, daß er diese Website meines Erachtens geradezu wertlos macht.
Es macht hier wenig Sinn, Todesstrafe und Gefängnisstrafe getrennt zu betrachten, sind sie doch Produkte eines Rechtssystems und also einer Gesellschaft.
Strafen jeglicher Art machen eine Tat weder ungeschehen noch sind sie dem Opfer und dessen Angehörige in geringster Weise dienlich; bestenfalls zur Befriedigung derer Rachegelüste. Ebensowenig tragen sie zur Verringerung der Kriminalität bei, wie sich aus Statistiken unschwer erkennen läßt.
Bei allem Gerede über Strafvollzug wird leider stets außer Acht gelassen, daß Straftäter nicht nur Menschen sind, sondern eine Gesellschaft widerspiegeln, aus der sie hervorgegangen sind.
Es ist mehr die Gesellschaft selbst denn die Regierung, die weiterhin nach Bestrafung der Täter verlangt, ist doch der Strafvollzug der krankhafte Auswuchs ebendieser Gesellschaft, die durch Projektion auf die Täter und Verurteilten die eigene Fehlerhaftigkeit und Schlechtigkeit von sich auf andere abwälzt und damit den eigenen "Schatten", wie ihn C.G. Jung genannt hat, verleugnet. Zum Glück der Gesamtheit des Volkes wird es immer einen geben, der schlechter, mieser, gemeiner, krimineller und verbrecherischer ist als der Einzelne in seinem Handeln.
Der zum Tode Verurteilte stirbt nicht nur für seine eigene Tat, sondern stellvertretend für alle ungeahndeten Vergehen des Einzelnen, welche toleriert, verschwiegen oder nur nicht entdeckt wurden. Das Volk hat seinen Sündenbock, und der Selbstgerechtigkeit ist wieder einmal Genüge getan:
Wo aber bleibt der Aufschrei des Volkes, wenn Eltern ihre Kinder mit immer noch üblicher Prügelstrafe erziehen, Gewaltfilme ansehen lassen, ihnen Kriegsspielzeug schenken und somit dafür sorgen, daß Kinder Gewalt als etwas Alltägliches und Normales, letztlich somit als etwas Legitimes erleben? Wem will man so Menschenwürde und die Achtung vor dem Nächsten beibringen?
Wie wäre es, wenn zur Abwechslung einmal Raucher der fahrlässigen Tötung angeklagt würden, weil sie die Gesundheit der passiv mitrauchenden Nichtraucher zerstören? Wenn Fußgänger Autofahrer anzeigen würden, vergiften sie doch mit ihren Abgasen die Atmosphäre und den Lebensraum und schädigen die Gesundheit aller.
Oder wenn Landwirte der fahrlässigen Tötung angeklagt würden, da sie beim Einsatz von Insektiziden und Pestiziden nicht nur sogenannte Schädlinge töten, sondern wissentlich durch Rückstände in den Erzeugnissen auch den Verbraucher?
Niemand beklagt sich, daß die westlichen Industrienationen in unglaublichem Ausmaß und aus Profitgier die Umwelt und Atmosphäre vergiften und damit einen globalen Massenmord begehen, ermöglicht uns dieser technische "Fortschritt" doch immerhin eine Unzahl an Bequemlichkeiten.
Ist dies alles weniger verwerflich als Mord, nur weil der Vorgang des Tötens einige Jahre länger dauert, der Unterschied also im Faktor Zeit liegt? Krebserkrankungen sind heutzutage immerhin Todesursache Nummer eins.
Im gleichen Atemzug, in dem die Gesellschaft nach härteren Strafen für Täter verlangt, kämpft die Frauenbewegung für die Legalisierung des Schwangerschaftsabbruches. "Legalize Abortion" oder "Mein Bauch gehört mir" hießen die Parolen. Gehören Bauch und Leben des Ungeborenen ebenso der werdenden Mutter?
Was unterscheidet den Arzt, der diesen Abbruch ohne medizinische Notwendigkeit vornimmt, von einem bezahlten Killer?
George W. Bush rechtfertigt den Krieg gegen den Irak mit dessen Besitz unerlaubter Massenvernichtungswaffen. Bis heute sind diese nicht gefunden worden und werden wohl auch niemals gefunden werden. Abgesehen davon haben die USA selbst in der 80er Jahren den Irak mit Waffen im Konflikt gegen den Iran versorgt.
Wie paradox, daß dieser Bush, der jedem gesunden Menschenverstand zufolge vor ein internationales Kriegsgericht gehört, immer noch Präsident der Vereinigten Staaten ist!
Es sollte sich herumgesprochen haben, daß weder Haft noch Todesstrafe eine ausreichende abschreckende Wirkung haben, und letztlich stellt sich die Frage, ob nicht das Verhelfen zur Einsicht, daß kriminelle Handlungen der Gesellschaft ebenso wie dem Täter abträglich sind, weit effektiver ist als Bestrafung nach vollbrachter Tat. Wie aber kann man dem Einzelnen, insbesondere dem straffällig gewordenen, ein Unrechtsbewußtsein vermitteln angesichts obengenannter Beispiele, wenn doch die Quintessenz jeweils die ist, daß der Zweck die Mittel heiligt?
Dahingehend ist Ihre Bemerkung: "Neben der Frage, ob Straftäter während ihrer Tat über die Konsequenzen überhaupt nachdenken, die wir uns hier nicht anmaßen wollen zu beantworten, spricht doch jede Statistik gegen dieses Argument." völlig hinfällig.
Wer von uns allen denkt angesichts obengenannter Beispiele über die Konsequenzen seines eigenen Handelns nach?
Erwarten wir Dinge von anderen, die wir selbst nicht vorzuleben bereit sind? Bedeutet nicht alles andere, "den Teufel mit dem Beelzebub auszutreiben"?
Bezüglich Mördern möchte Ich an dieser Stelle einmal Alice Miller aus ihrem -sehr empfehlenswerten- Buch "Am Anfang war Erziehung" zitieren:
"Fühlende Menschen lassen sich nicht über Nacht zu Massenmördern umfunktionieren. Aber bei der Ausführung der "Endlösung" handelte es sich um Männer und Frauen, denen ihre eigenen Gefühle nicht im Wege standen, weil sie vom Säuglingsalter an dazu erzogen worden waren, keine eigenen Gefühlsregungen zu spüren, sondern die Wünsche der Eltern als die eigenen zu erleben. Es handelte sich um ehemalige Kinder, die stolz waren, hart zu sein und nicht zu weinen, mit "Freude" alle Pflichten zu erfüllen, keine Angst zu empfinden, d.h. im Grunde: kein Innenleben zu haben."
Ist es nicht das, was wir unseren Kindern tagtäglich antun?
Betrachten wir uns die Lebensgeschichte von Straffälligen, so stoßen wir immer wieder auf die gleichen Ursachen, und dahingehend erntet unsere Gesellschaft genau das, was sie doch selbst gesät hat.
Ein Zitat Karl May's erscheint mir an dieser Stelle angebracht:
"Den Mörder des Leibes richtet man hin; den Mörder der Seele aber preist man als großen Philosophen. Den einen führt man zum Schafott, den anderen zum Katheter, damit er noch tausend andere totschlagen möge."
Mit Grausen zitiere ich Ihren letzten Abschnitt:
"In diesem Zusammenhang bietet sich die lebenslängliche Haftstrafe als Alternative an, da man auch hier die abschreckende Wirkung nicht leugnen kann und die Bevölkerung vor einer Wiederholungstat geschützt wird. Die landläufige Argumentation, lebenslängliche Haft koste den Steuerzahler zu viel Geld, ist für uns völlig inakzeptabel. Wenn wir beginnen, das Leben eines Menschen mit Geld aufzuwiegen, dann stellen wir uns damit doch auf die selbe Stufe mit einem Raubmörder.
Deshalb fordern wir als Ersatz für die Todesstrafe lebenslange Haft ohne Chance auf Entlassung."
Nicht die Todesstrafe allein ist menschenverachtend, Ihre Forderung ist es ebenso!
Sie verurteilen die Todesstrafe als eine Mißachtung des Grundrechts auf körperliche Unversehrtheit und lassen doch die seelische Unversehrtheit des Verurteilten, der doch ebenso Mensch ist, vollständig außer acht.
Ein erheblicher Teil -wenn nicht der größte oder gar alle- der Gewalt- und Sexualstraftäter ist während der Kindheit selbst Opfer von Gewalt und Mißbrauch gewesen, und nun reduzieren Sie deren Menschsein auf körperliche Unversehrtheit und treten deren Seelenleben, welches in den ersten Lebensjahren bereits geschunden wurde, wiederholt mit Füßen. Der Mensch, der als einziges schöpferisches Wesen imstande und bestrebt ist, seinem Da-Sein Ausdruck zu verleihen, sein Leben und seine Umwelt aktiv selbst zu gestalten und sich zu entfalten, wird von Ihnen auf einen monoton funktionierenden Automaten reduziert.
Ein Geschöpf, lebenslang eingesperrt in eine Zelle, mag existieren, aber wer will ernsthaft eine solche Existenz als Leben bezeichnen?
Sie mögen den Körper unversehrt erhalten, aber Sie begehen damit einen Seelenmord, der ungleich grausamer, barbarischer und menschenverachtender ist als die Todesstrafe!
Seit einiger Zeit arbeite ich ehrenamtlich in der Straffälligenhilfe. Von den sechs Häftlingen in der Gruppe sind drei zu lebenslänglicher Haft verurteilt, und bei der Diskussion über die Todesstrafe, die kürzlich geführt wurde, wurde einstimmig die Ansicht vertreten, daß die Todesstrafe im Vergleich zu lebenslanger Haft weit humaner ist.
Können Sie sich ein Leben auf wenigen Quadratmetern vorstellen? Abgeschnitten von der Außenwelt, von sozialen Beziehungen, von Familienangehörigen, deren Besuch auf wenige (hier: drei) Stunden monatlich beschränkt ist? Eine Existenz, in der sich der Einzelne nicht im Geringsten entfalten kann, sondern dessen Sein auf sich täglich wiederholende, monotone Abläufe beschränkt ist?
Welche Auswirkungen stumpfsinnige Fließbandarbeit auf den Menschen hat, muß hier nicht diskutiert werden. Ein Inhaftierter erlebt diesen Ablauf rund um die Uhr. Mitunter lebenslang und damit ohne jegliche Hoffnung, daß sich dies einmal ändern wird.
Ein zum Tode Verurteilter hat immerhin die Gewißheit, irgendwann hingerichtet zu werden. Ein zu "Lebenslang ohne Chance auf Entlassung" Verurteilter hat keinerlei Hoffnung mehr.
Dadurch dürfte Ihre Forderung "Lebenslänglich ohne Chance auf Entlassung", die Selbstmordrate unter den Verurteilten drastisch ansteigen und bestenfalls die Henker arbeitslos werden lassen. Humanität allerdings kann ich darin nicht erkennen.
Sie schreiben weiterhin: "Schon der Begriff an sich ist irreführend, denn nach allgemeinem Sprachgebrauch ist eine Strafe eine Erziehungsmaßnahme, die zu einer Verhaltensänderung führen soll. Neben dem einfach einzusehenden Faktum, daß ein Toter nichts mehr lernen wird, scheint es auch für Außenstehende fadenscheinig, mit Mord erklären zu wollen, daß Mord falsch ist."
Welchen Sinn macht eine Strafe zwecks Verhaltensänderung, wenn man dem Verurteilten nie wieder die Möglichkeit einräumt, ein geändertes Verhalten auszuleben, sondern ihn lebenslang wegsperrt? Welchen Sinn macht eine Verhaltensänderung auf wenigen Quadratmetern?
Die einzig humane und sinnvolle Forderung kann nur die sein, den Straftäter, unabhängig des Vergehens, zu resozialisieren. Zumindest der Versuch muß in allen Fällen unternommen werden.
Ihn als Mensch anzunehmen, ihm seine Menschenwürde zu lassen oder aber gar, sie ihm erstmalig zu geben, ist m.E. eine Mindestvoraussetzung. Wie wenig dies der Fall ist, wie gegenteilig vielfach vorgegangen wird, zeigen die Beiträge der US-Todeskandidaten auf Ihrer eigenen Seite. Sehr treffend dargestellt auch in dem Film "Brubaker" mit Robert Redford.
Ihr Engagement gegen die Todesstrafe in allen Ehren, aber Ihre Forderung nach einer alternativen lebenslangen Haft ohne Chance auf Entlassung trägt nicht zur Verbesserung der Lage eines Verurteilten bei, sondern führt zu einem lebenslangen Absterben alles Menschlichen beim Betroffenen.


"Ausgestoßene Verbrecher tragen oft mehr Menschlichkeit im Herzen als jene kühlen und untadeligen Staatsbürger der Tugend, in deren bleichen Herzen die Kraft des Bösen erloschen ist, aber auch die Kraft des Guten."
(Heinrich Heine)



Offline Vivienne

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Re: Todesstrafe - heute immer noch ?!
« Reply #6 on: January 23,2011, 19:38: 19 pm »
Wow, Wow, Mat!!

Toll, dass du das veröffentlicht hast!!

Offline Lightey

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Re: Todesstrafe - heute immer noch ?!
« Reply #7 on: January 30,2011, 19:56: 38 pm »
Habe zum zweiten Mal
„Ein wahres Verbrechen“

http://de.wikipedia.org/wiki/Ein_wahres_Verbrechen

mit Clint Eastwood gesehen.

Der Film geht echt nah, geht
unter die Haut … und ist
in einigen Szenen schmerzhaft!

*Sehenswert*
zum Thema hier.   ferre

Genau wie „Dead Man Walking“;
ich erinner mich momentan nicht
näher … weiß aber, dass ich
den auch sehenswert fand.

Sonst …  wünsch ich mir
immer noch GUTE BESSERUNG,

und euch einen GUTEN START
in die Woche,  Lightey

Offline Lightey

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Re: Todesstrafe - heute immer noch ?!
« Reply #8 on: January 30,2011, 19:59: 18 pm »
"Ausgestoßene Verbrecher tragen oft mehr Menschlichkeit im Herzen als jene kühlen und untadeligen Staatsbürger der Tugend, in deren bleichen Herzen die Kraft des Bösen erloschen ist, aber auch die Kraft des Guten."
(Heinrich Heine)

  das spricht
   mich gerade an -



    wink  auch an dich, Mat.

Offline Vivienne

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Re: Todesstrafe - heute immer noch ?!
« Reply #9 on: January 30,2011, 20:07: 21 pm »
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