Author Topic: Gewaltverherrlichende Filme und Spiele  (Read 5873 times)

Offline Fynn

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Gewaltverherrlichende Filme und Spiele
« on: July 09,2011, 07:03: 40 am »
 m o 3

über das Thema "gewaltverherrlichende Filme und Spiele" wird ja seit jeher gestritten und gezerrt, was das Zeug hält. Da ist von "künstlerrischer Freiheit" einerseits die Rede und andererseits läuft ein Schüler Amok, bei dem man prompt ein entsprechendes Video,oder Spiel findet. Ich persönlich finde das Ganze derart heuchlerisch, das mir dazu überhaupt nichts mehr einfällt, denn immerhin verdienen eine Menge Leute sehr viel Geld daran. Und eine sogenannte "Freiwillige Selbstkontrolle"  ???(FSK) entscheidet dann, was für mich als volljährigen Menschen gut oder schlecht ist. Eigentlich prima, das diese Truppe, die aus Privatleuten besteht und das <ehrenamtlich> betreibt, mich mit 54 davor schützt, mir sowas anzugucken. Nicht, das mich jemand mißversteht : ich find's gut, wenn Kinder sowas nicht in die Hände kriegen, aber selbst das ist kaum zu verhindern, wenn es erstmal existiert !

Und ich selbst will und muß auch nicht alles sehen, finde auch vieles, was es heute gibt, eklig. Aber wenn dann im Grundgesetz steht, "Eine Zensur findet nicht statt"... vdm kopphau

Ich hab' hier mal einen Link für Euch, aus dem "Land der unbegrenzten Möglichkeiten". Mit sowas haben die da kein Problem. Das kriegen die erst, wenn 'ne Frau den obersten Blusenknopf aufmacht... co4


http://www.taz.de/1/netz/netzpolitik/artikel/1/fuer-gewaltspiele-gilt-meinungsfreiheit/

http://www.darkeyespromotion.de/index.php/ein-offener-brief
Ich bin kein Mensch, der eine spirituelle Erfahrung macht, sondern ein spirituelles Wesen, das eine menschliche Erfahrung macht.

http://darkmoviedreams.forumieren.com/forum

https://www.facebook.com/DarkMovieDreamsFanSeite?ref=ts&fref=ts

http://de.wikipedia.org/wiki/Gewaltfreie_Kommunikation

Waltzing Mathilda

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Re: Gewaltverherrlichende Filme und Spiele
« Reply #1 on: July 10,2011, 16:22: 08 pm »
Nun ja; Fynn, was soll man dazu sagen? Die spinnen, die Amis!
Immerhin: in einem Land der unbegrenzten Möglichkeiten ist eben auch die Dummheit unbegrenzt…..
Und gewaltverherrlichende Filme und PC-Spiele mit Hänsel und Gretel zu vergleichen, ist wohl eh die Krönung der Dummheit schlechthin.
In Nichts nach steht dem aber der „offene Brief“:

Ich stelle fest: Die Menschen tun sich Gewalt an, seitdem sie auf der Erde sind (…) Die Kunst bringt diese Gewalt nicht hervor (…). Sie reflektiert sie. Sie hilft uns, mit ihr umzugehen, ihre Mechanismen eventuell sogar ein Stück weit verstehen zu lernen. Die reale Gewalt bringt Filmgewalt hervor, nicht umgekehrt. Ich ahne Ihren Einwand: "Ist es denn auszuschließen, dass die dokumentierten jugendlichen Amokläufer aufgrund von Filmen, Musik und Computerspielen zu ihren Taten angestiftet wurden?" Es wäre naiv und genauso blind populistisch, dies schlicht zur verneinen. Nur: Ich behaupte, dass diese Fehlgeleiteten früher oder später auch ohne diesen Einfluss zu tickenden Zeitbomben mutiert wären. Die Wurzeln liegen nicht in ihrem DVD-Regal, sondern in ihrem familiären und soziokulturellen Umfeld.

Mir wird kotzübel!
„Die reale Gewalt bringt Filmgewalt hervor, nicht umgekehrt.“
Als ob dies kein umkehrbares Prinzip sei! Dieses Flachhirn scheint von Entwicklungspsychologie nicht den Hauch einer Ahnung zu haben. Dabei ist es so ziemlich erwiesen, dass der „Konsum“ von Gewaltdarstellungen die Hemmschwelle stark herabsetzt.
Nicht zuletzt: massive Gewaltszenen, wie in den dort genannten Filmen, erlebt „Otto Normalverbraucher“ im Alltag keineswegs!
Und unzweifelhaft ist auch, dass Amokläufer in den Schulen Spielszenen nach“gespielt“ haben.

Noch einmal:
"Ich behaupte, dass diese Fehlgeleiteten früher oder später auch ohne diesen Einfluss zu tickenden Zeitbomben mutiert wären. Die Wurzeln liegen nicht in ihrem DVD-Regal, sondern in ihrem familiären und soziokulturellen Umfeld. "
Gehören die Medien wie Kino und TV sowie PC-Spiele also nicht zum soziokulturellen Umfeld...?
Amokläufer hat es immer schon gegeben - aber bisher gab es  keine "Bedienungsanleitung zum Amoklauf"
durch diese Medien; schon gar nicht mit dem Ziel, möglichst viele Menschen dabei umzubringen.
Wie groß der Nachahmungseffekt ist, wissen wir spätestens, seit der Erste eine  Gullydeckel von einer Autobahnbrücke herabwarf und in den Medien davon berichtet wurde.

Was eigentlich „gibt“ diesem Konsument solcher Brutalofilme eigentlich das Anschauen solcher Gewalt? Ein Ding der Unmöglichkeit, dass so etwas lediglich Unterhaltung darstellt.

Es muß ihn ja in irgendeiner Hinsicht bereichern....



Offline Fynn

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Re: Gewaltverherrlichende Filme und Spiele
« Reply #2 on: July 10,2011, 20:23: 34 pm »
Dabei ist es so ziemlich erwiesen, dass der „Konsum“ von Gewaltdarstellungen die Hemmschwelle stark herabsetzt
Das würde ich aber auch stark bezweifeln Ich liebe Horrorfilme und gucke sie leidenschaftlich gerne, solange ich denke kann. Zum Amokläufer haben sie mich deshalb aber nicht gemacht und werden es sicher auch nicht. Bei mir dauert's eh immer 'ne Weile, bis ich mal ausraste, aber selbst dann werf' ich keine Ziegelsteine von Brücken.

Ich finde diesen "offenen Brief" auch im Allgemeinen gar nicht so schlecht. Vllt muß man aber auch diese Art Filme mögen, um es zu verstehen, denn es werden dort oftmals Filme dermaßen zensiert (findet ja, Gottlob bei uns nicht statt...*hüstel"), das Du irgendwann keine Ahnung mehr hast, warum eigentlich gerade das und das im Film geschieht. Nur : bezahlen darfst Du dafür ! Und das kann doch in einer "Demokratie" nicht der Sinn sein, oder ?
Noch einmal:
"Ich behaupte, dass diese Fehlgeleiteten früher oder später auch ohne diesen Einfluss zu tickenden Zeitbomben mutiert wären. Die Wurzeln liegen nicht in ihrem DVD-Regal, sondern in ihrem familiären und soziokulturellen Umfeld. "
Gehören die Medien wie Kino und TV sowie PC-Spiele also nicht zum soziokulturellen Umfeld...?
Amokläufer hat es immer schon gegeben - aber bisher gab es  keine "Bedienungsanleitung zum Amoklauf"
durch diese Medien; schon gar nicht mit dem Ziel, möglichst viele Menschen dabei umzubringen.
Wie groß der Nachahmungseffekt ist, wissen wir spätestens, seit der Erste eine  Gullydeckel von einer Autobahnbrücke herabwarf und in den Medien davon berichtet wurde.

Was eigentlich „gibt“ diesem Konsument solcher Brutalofilme eigentlich das Anschauen solcher Gewalt? Ein Ding der Unmöglichkeit, dass so etwas lediglich Unterhaltung darstellt.

Es muß ihn ja in irgendeiner Hinsicht bereichern....
Wie gesagt, bei manchen Filmen kann ich's auch nicht nachvollziehen. Ich meine, wenn es ausschließlich darum geht, Tötungsszenen möglichst noch grausamer erscheinen zu lassen. Heutige Fans aktueller Filme, zu denen ich mich jetzt nicht unbedingt rechnen würde, bewerten einen Film im wahrsten Sinne nach seinem Blutgehalt ! Diese Filme haben einen sogenannten "Bodycounter"...möglichst viele Leichen sind also wichtig... Ich kenne diese Filme, hab' auch einige gesehen, mit unterschiedlicher Qualität gemacht, würd' ich mal sagen, aber letztlich bin ich persönlich halt mehr der Gruselfilmfan "alter Schule", also "Dracula", "Frankenstein", ectr. Ich denke, das kein (!) Film die Realität spiegelt und Horrorfilme schon mal gar nicht. Deshalb hab' ich auch gar kein großes Problem damit, sie nicht ernst zu nehmen. Das Gezeter um die Brutalität irgendwelcher Grimmscher und anderer Märchen war ein Strohfeuer, weil es zu unserer Kultur gehört und schnell in Vergessenheit. Und ich behaupte mal, das, solange man mit Horrorfilmen Geld verdienen kann, es sie auch geben wird, egal wieviel Amokläufer durch die Gegend rennen und die Leute nach einem Verbot schreien. Es läßt sich einfach Geld damit machen ! Genau wie mit Zigaretten - z.B. ! Was soll denn so ein blöder Aufdruck, wie "Zigaretten erzeugen Krebs" ? Oder da und da dürft ihr jetzt nicht mehr rauchen ? Ist das der erhobene Zeigefinger irgendwelcher Politiker, die dann sagen, "WIR haben's Euch ja gesagt !" ? Das ist doch Schwachsinn, halbherziger Unsinn ! Sollen's sie's verbieten, was weiß ich, aber alles andere ist doch Unsinn, nur ein Sich-Selbst-Beruhigen und sehen, das die Kasse stimmt.

Filme, denke ich, sind immer auch Kunstwerke. Ich muß sie nicht verstehen und auch nicht mögen, niemand zwingt mich dazu. Und ich muß sie mir auch nicht ansehen. Und niemand kann mir erzählen, das Leute losgehen und Steine auf die Autobahn schmeißen, weil sie grade vorher einen Horrorfilm gesehen haben. Ich glaube aber schon, das das etwas ist, was die Boulevardpresse total ins Herz geschlossen hat.
Ich bin kein Mensch, der eine spirituelle Erfahrung macht, sondern ein spirituelles Wesen, das eine menschliche Erfahrung macht.

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Waltzing Mathilda

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Re: Gewaltverherrlichende Filme und Spiele
« Reply #3 on: July 12,2011, 22:02: 11 pm »
Quote
Ich kenne diese Filme, hab' auch einige gesehen, mit unterschiedlicher Qualität gemacht, würd' ich mal sagen, aber letztlich bin ich persönlich halt mehr der Gruselfilmfan "alter Schule", also "Dracula", "Frankenstein", ectr.
Es gibt aber eben auch jene Zeitgenossen, die die andere Kategorie bevorzugen....
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Ich denke, das kein (!) Film die Realität spiegelt und Horrorfilme schon mal gar nicht. Deshalb hab' ich auch gar kein großes Problem damit, sie nicht ernst zu nehmen.
Aber es gibt Menschen, die ein Problem damit haben. Gerade bei heutigen "Kids", die mit Videos etc. aufwachsen, vermischen sich Filmwelt und Realität. Für viele, die unter mangelnden sozialen Kontakten leiden, wird z.B. das Internet zu einer Ersatz-Real-Welt.
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Genau wie mit Zigaretten - z.B. ! Was soll denn so ein blöder Aufdruck, wie "Zigaretten erzeugen Krebs" ? Oder da und da dürft ihr jetzt nicht mehr rauchen ? Ist das der erhobene Zeigefinger irgendwelcher Politiker, die dann sagen, "WIR haben's Euch ja gesagt !" ? Das ist doch Schwachsinn, halbherziger Unsinn ! Sollen's sie's verbieten, was weiß ich, aber alles andere ist doch Unsinn, nur ein Sich-Selbst-Beruhigen und sehen, das die Kasse stimmt.
Da hast Du leider recht. Leider, leider ist unsere Obrigkeit viel zu feige dazu. Sie könnten ja einigen Lobbyisten auf die Pfötchen latschen....
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Filme, denke ich, sind immer auch Kunstwerke.
Und vom Begriff "Kunst" gibt es keine einheitlich verbindliche Definition....
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Und niemand kann mir erzählen, das Leute losgehen und Steine auf die Autobahn schmeißen, weil sie grade vorher einen Horrorfilm gesehen haben.
Nachdem der erste Gullydeckelwurf in den Medien breitgetreten wurde, gab es weitere Fälle. Unzweifelhaft sind einige Idioten durch die Berichterstattung erst auf die Idee gekommen.

Du, Fynn, bist in einer anderen Zeit aufgewachsen. Ohne Internet, ohne unbegrenzen Zugriff auf alle möglichen Filme. Auch wenn man Dir in Deiner Jugend die Möglichkeit gegeben hat, sehr oft ins Kino zu gehen, so hattest Du die Möglichleit, über die Filme zu reflektieren. Allein Kino ist ein anderer Ort, nicht das Wohnzimmer.
Gerade psychisch Labile und "soziale Krüppel" flüchten jedoch in diese Ersatz-Realität.