Author Topic: Demenz  (Read 10348 times)

Waltzing Mathilda

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Demenz
« on: September 14,2011, 20:22: 39 pm »
Da ich morgen im Heim ein Referat zum Thema Demenz halten muß (hat mich in den letzten Tagen eine Menge Arbeit gekostet  les6 kso2 ) und ich mir dachte, daß es hier vielleicht von Interesse sein könnte, wie ein Dementer lebt, möchte ich es einmal hier veröffentlichen.




Demenz

Die Demenz (lat. De Mentia = ohne Geist) bezeichnet einen organisch bedingten Verlust der geistigen Fähigkeiten eines Menschen, der in fortschreitendem Verlauf zu einer erheblichen Veränderung der Persönlichkeit führt. Sie ist eine typische Erkrankung des alternden Menschen.

Die Verteilung nach Altersgruppen sieht nach der Berliner Altersstudie wie folgt aus (wikipedia):
65- bis 69-Jährige 1,2 %
70- bis 74-Jährige 2,8 %
75- bis 79-Jährige 6,0 %
80- bis 84-Jährige 13,3 %
85- bis 89-Jährige 23,9 %
über 90-Jährige 34,6 %
Demenzerkrankungen unter dem 65. Lebensjahr sind selten (1:1000).

Die Ursachen können vielschichtig sein. Neben generativen (abbauenden) Veränderungen gibt es eine genetische (ererbte) Komponente. Auch Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes Mellitus oder Schilddrüsenerkrankungen können Demenz verursachen. Weitere Auslöser können Störungen in der Durchblutung und eine damit einhergehende Sauerstoffunterversorgung des Gehirns sein; nicht zuletzt auch hervorgerufen durch einen Schlaganfall.
Typisch ist eine zunehmende Schrumpfung des Gehirns mit einer Bildung von liquorgefüllten Hohlräumen (Liquor cerebrospinalis = Hirn-Rückenmarksflüssigkeit).
Bei der Alzheimer-Demenz sind die Ursachen ungeklärt.

Eine Demenz entwickelt sich üblicherweise sehr langsam; zumeist über Jahre hinaus.

Symptome:
Der Beginn einer Demenz zeigt sich eher harmlos. Der Betroffene kann sich Dinge und Inhalte schlecht merken, seine Konzentrationsfähigkeit nimmt ab. Oft ist er zerstreut, findet Dinge, die er zuvor noch in den Händen hielt, nicht wieder. Er vergisst Dinge, die er vor Beginn der Erkrankung noch wusste, und vermischt Gedächtnisinhalte. So ordnet er z.B. Geburtstage den falschen Personen zu, vergisst Termine und Erledigungen. Vor allem neue Dinge kann er sich zunehmend schlechter merken. Es wird ihm auch immer schwieriger, wichtige von unwichtigen Dingen zu unterscheiden.
Anfangs verharmlost er seine nachlassenden geistigen Kräfte.
Im weiteren Verlauf verliert er zunehmend die Orientierung zur eigenen Person, zur gegenwärtigen Situation, dem Umfeld und zur Zeit. Das deshalb, weil er sich neue Informationen nicht merken kann und alte Informationen vergißt.
Seine Ausdrucksweise kann gestört sein. Vielfach findet er nicht den passenden Ausdruck bzw. das richtige Wort (Wortfindungsstörung/Aphasie). Ebenso können seine geschicklichen Fertigkeiten abnehmen. Im fortgeschrittenen Stadium so weit, dass er nur noch mit den Fingern essen kann. Die Feinmotorik nimmt stark ab. Sein Gang wird  zu einem kleinschrittigen Trippeln.
Die Persönlichkeit des Dementen verändert sich. Er verliert seinen inneren Antrieb, verliert zunehmend seine Neigungen und Hobbies und entwickelt eine Abneigung gegenüber allem Neuen.
Neben der Interesselosigkeit werden immer weniger Gefühlsregungen sichtbar (affektiver Rückzug). Die Stimmung wird labil, oftmals ängstlich.
Es kommt zu einer massiven Veränderung der Grundpersönlichkeit. Mitunter tritt neben einer Apathie eine starke Reizbarkeit auf bis hin zur deutlichen Aggressivität. Oder es werden ehemals aggressive Zeitgenossen friedlich.
Im Endstadium ist der Demente völlig verwirrt. Er hört zwar, wenn man ihn anspricht, versteht aber das Gesagte nicht. Er ist bettlägerig und inkontinent.

Unterschieden werden drei Schweregrade einer Demenz:

Leichte Demenz
Der Betroffene kann eigenständig und unabhängig leben bei intaktem Urteilsvermögen und ausreichender Hygiene.
Soziale Aktivitäten  und Arbeit sind jedoch deutlich beeinträchtigt.

Mittelschwere Demenz
Ein eigenständiges und selbständiges Leben ist mit deutlichen Schwierigkeiten verbunden und ein gewisses Maß an Beaufsichtigung notwendig.

Schwere Demenz
Die Aktivitäten des Betroffenen sind weitgehend zusammenhanglos und sinnlos. Auch die noch gezeigten Emotionen lassen keinen näheren Sinn erkennen. Oft verharrt der Demente in Apathie. Ebenso ist er unfähig, eine minimale Hygiene aufrechtzuerhalten. Er leidet an Stuhl- und Harninkontinenz.


Wie (er)lebt der Demente?

Der Demente erlebt eine Welt, die ihm völlig unverständlich ist. Unverständlich deshalb, weil er die Orientierung verloren hat. Er kann sein Umfeld nicht in einen Kontext setzen. Personen, Situationen und Gegenstände sind ihm fremd, weil er früher Erfahrenes und Erlerntes nicht erinnern kann und ihm so der Kontext verunmöglicht wird.
Gewohntes und Bekanntes geben Sicherheit, doch diese Sicherheit hat er eben nicht. Die meisten Dinge erlebt er täglich neu. Selbst die nächsten Angehörigen erkennt er oft nicht mehr.
Seine Raumwahrnehmung ist gestört; er findet sich in den Räumlichkeiten nicht zurecht. Bauliche Veränderungen in langgewohnter Umgebung verwirren ihn. In einem neuen Umfeld findet er sich gar nicht mehr zurecht und er verläuft sich.
Oft verschwimmen die Unterschiede zwischen Gegenwart, Vergangenheit und auch Traum. Mitunter kann selbst die Information durch den Fernseher als Realität wahrgenommen werden.
Schlechte Nachrichten oder dramatische Filmszenen können ihn in Angst versetzen.
Vielfach kommt es auch zu Depressionen und Halluzinationen. Depressionen treten bereits dann auf, wenn der Demente seinen eigenen Verfall bewusst erlebt.

Der Umgang mit Dementen ist schwierig und erfordert Geduld. Man darf nicht vergessen, dass Demente nach wie vor fühlende Wesen sind.
Ungeduld seitens der Kontaktperson vermittelt dem Betroffenen ein Gefühl der Unzulänglichkeit; ein Gefühl, etwas falsch gemacht zu haben. Die Folge ist Unzufriedenheit und Unwohlsein.
Demente leben – wie kleine Kinder- völlig in der Gegenwart. Sie reagieren verärgert, wenn man sie für etwas kritisiert, woran sie sich nicht mehr erinnern können.
Die Verständigung sollte in einfachen Sätzen erfolgen. Klare Anweisungen in kurzen Sätzen werden am ehesten verstanden und müssen eventuell wiederholt werden.
Statt unerwünschte Reaktionen zu kritisieren sollen „richtige“ Reaktionen durch Worte, Berührungen und ein Lächeln gelobt werden.
Einfache Regeln, feste Gewohnheiten und ein strukturierter, routinierter Tagesablauf in gewohnter Umgebung sind wichtig. Reizüberforderung wirkt sich ungünstig aus, weil sie den Dementen verwirrt, doch Reizarmut langweilt sie.

Besonders bei Betroffenen im Endstadium wird der pflegerische Aufwand sehr groß. Allein aufgrund der Antriebsstörungen sind sie kaum noch in der Lage zu schlucken. Eine ausreichende Ernährung ist so nicht mehr möglich.

Der Umgang mit Dementen muß an ihre veränderte Erlebensweise angepasst werden.

Durch sog. Biografiearbeit werden bestimmte Verhaltensweisen des Dementen analysiert.
Weigert er sich z.B., zu Bett zu gehen, wird dieses Verhalten erklärbar, wenn bekannt wird, dass früher gewisse Rituale dem Zubettgehen vorausgingen – der Abend-Tee möglicherweise.
Je detaillierter die Biografie bekannt ist, desto leichter kann man auf ihn eingehen.
Wichtig ist auch,

Bei der basalen Stimulation (basal = grundlegend) werden gezielt Wahrnehmungsbereiche aktiviert, z.B. durch gezielte Reizung und Stimulation von Sinneseindrücken wie Gerüche oder optische Reize. Aber auch gezielte Körper- und Bewegungserfahrungen wie das Spüren des eigenen Körpers. Alle fünf Sinne werden dabei angesprochen, der natürliche Spieltrieb angeregt. Ob durch Mobiles, „Snoezel“-Lampen, Klangspiele, Schaukeln oder Duftöle – die Möglichkeiten sind zahlreich. Auch die Nahrungsaufnahme sollte reizvoll gestaltet werden.
All diese Dinge führen zu einer verbesserten Selbstwahrnehmung, einer verbesserten Bewegungskoordination und fördern die (non-verbale) Kommunikation. Sie entspannen den Dementen und bauen Ängste ab. Der Betroffene spürt wieder eine Lebendigkeit, baut Sicherheit und Vertrauen auf.

Im Idealfall kann sich der Betreuende in die Gedankenwelt des Dementen einfühlen.
Dies kann durch Valuation erreicht werden.
„pflegewiki“ schreibt hierzu:
„Validieren heißt, den Kontakt zur Welt der Verwirrten herstellen. Die Gefühle der Dementen ist der Wegpfeiler der Arbeit, denn dies ist der Spiegel ihrer Seele. Sie leben in ihrer eigenen Welt, nicht aber im jetzt und hier, sondern in ihrer Lebenssituation die sie festhalten und oft nicht zur Ruhe kommen lassen. Diese so offen gezeigten innersten Gefühle ist der Ansatz und Beginn der Arbeit, um den Dementen die Sehnsucht und die Vertrautheit, Geborgenheit zu vermitteln, damit sie ihren Weg zum inneren Frieden mit unserer angebotenen Hilfe finden können. Angst, Einsamkeit, Nutzlosigkeit abwerfen und loslassen können, um zu einem friedlichen Lebensende zu kommen. Wenn die Waage ausgeglichen ist und kein Ungleichgewicht im Fühlen u. Denken mehr besteht, wird der Verwirrte in Frieden leben können.“
…und bringt ein Beispiel:
„Schwester S. möchte Herr M. duschen. Herr M. der dement ist, und sein Leben lang Metzger war, macht mit und kooperiert bis zum ausziehen der Unterhose. Herr M. wehrt sich mit den Worten 'Das geht doch nicht, ich kann mich hier nicht ausziehen!'. Also fragt die Schwester ihn schliesslich wo sie sich denn gerade befinden, worauf Herr M. antwortet dass sie doch in der Metzgerei sind wo er arbeitet.
Die Schwester validiert dies, indem sie Verständnis zeigt und sagt, dass dies wohl wirklich keine gute Idee sei, sich in der Metzgerei auszuziehen, und das Duschen auf einen anderen Tag verlegt.“

Das Demenzkonzept im (...)-Heim will versuchen, durch solche Dinge den Bedürfnissen der dementen Bewohner zu entsprechen.

Offline Vivienne

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Re: Demenz
« Reply #1 on: September 15,2011, 08:31: 06 am »
Das ist ja großartig, Mat. Danke, dass du es hier veröffentlichst!

Wieso hältst du diesen Vortrag? Finde ich einfach riesig!! Daumendrück!! mx63

Offline Fynn

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Re: Demenz
« Reply #2 on: September 15,2011, 08:38: 03 am »
Ich drück Dir natürlich auch die Daumen ! Finde ich toll, wenn darüber mehr aufgeklärt wird. Ich weiß ja auch eher wenig darüber. Wird das denn erwartet, das Du das das machst, ich meine, gehört das zu Deinen Aufgaben ? Da bist Du ja irgenwann schon ein halber Arzt !  d024
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Waltzing Mathilda

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Re: Demenz
« Reply #3 on: September 15,2011, 16:12: 47 pm »
na, mal halblang....

Einmal im Monat haben wir innerhalb der Abteilung ("Technischer Dienst") eine Teamsitzung, wo Themen aus dem hausinternen "Qualitätsmanagement-Handbuch" besprochen werden.
Dieses Handbuch soll die Qualität der Dienstleistungen (nichts anderes wird in einem Altenheim oder auch Krankenhaus gemacht) sicherstellen.
Jeden Monat macht ein anderer eine Ausarbeitung.
Hausintern wird nun ein "Demenz-Projekt" durchgeführt; zunächst in der Testphase. Ziel ist es, auf die besonderen Bedürfnisse und Pflegeerfordernisse einzugehen.
Um dieses Projekt den Kollegen (neben mir sind nur noch 2 in der Technik..) nahezubringen, möchte ich erst einmal ein Bild vermitteln, was Demenz überhaupt bedeutet.

Ist also eine Art Referat im kleinsten Kreise....

Offline Vivienne

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Re: Demenz
« Reply #4 on: September 15,2011, 18:02: 54 pm »
Einfach Klasse!   b010 b010 b010 b010

Ihr seid sozusagen immer mal wieder reihum dran??

Offline Fynn

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Re: Demenz
« Reply #5 on: September 15,2011, 18:17: 53 pm »
 a045
Ist also eine Art Referat im kleinsten Kreise....
ich denke mal, der kleine Kreis freut sich drüber.... kncks ne, ist schon ganz interessant, was Du da so sagst. Ich hab' ja z.Zt. so'n bißchen Sorge mit meiner Mutter, das sie da betroffen sein könnte, mach mir da schon Sorgen. Von daher ist es ganz gut, mal was drüber zu erfahren, denn, ehrlich gesagt, bisher hab ich mir die Mühe gar nicht gemacht. Wahrscheinlich weil ich mich da ziemlich machtlos fühle (und sicher auch bin) und auch nur Beobachter bin. Ich spüre auch immer Wut dabei, es macht mich aggressiv sie so  in dieser Hilflosigkeit, die sie ja ohnehin auch körperlich schon zur Genüge hat, zu sehen. Aber ich habe es nicht verursacht und ich kann es auch nicht ändern, muß es einfach mal so nehmen wie's ist. Manchmal geht's mir wirklich schlecht damit, aber es ist, wie's ist und dann zählt immer (noch  mehr als sonst) nur eines :

 24 s
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Offline Hellraiser

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Re: Demenz
« Reply #6 on: June 09,2015, 15:58: 39 pm »
Auch wenn diese Thema schon recht alt ist kann ich Persönlich zu gut über dieser Krankheit mitreden.

Da meine Eltern betroffen waren, die Mutter lied unter (schwere) Demenz u. 100% Körperlich Behindert (Wohnung nur mit Rollator / Außerhalt mit Rollstuhl), und der Vater unter Alzheimer (im Entstation).

Und da ich beide Elternteile Jahrelang bis zu ihrem Tode gepflegt hatte, weis ich all zu gut wie das mit der Krankheit in der Umfeld für die Familienangehörigen ist, vor allem für die betroffente Pflegeperson.

Um näher zu Erklären ist, ich habe zwar 2 Geschwister (Bruder & Schwester)... die Schwester wohnt in Hessen und geht eine geregelte Arbeit nach.
Der Bruder, Ich & die Eltern (na ja die Eltern sind Gestorben; Jahre 1997 / 2011) wohnen in Franken im eigenen Haus.

Und da ich als einziger keine Arbeit hab, musste ich als Pfleger (alleine ohne Hilfe) meiner Eltern einspringen... wer mitreden kann weis das es kein Zuckerschlecken ist ein Elternteil zu Pflegen.
Das ist ein 24 Stunden & 7 Tage in der Woche-Job, keine eigene Privatleben mehr, Seeliche- u. Körperliche Belastung.

Und nicht Selten das man dadurch sich Selbst Kaputt geht... und durch diese Belastung wurde auch Ich selbst Krank (Depression m. Siuzitgefahr / Jahr 2012 Bandschreiben-OP & bis Heute Ingesammt 3 BS-Vorfälle hinter mir) geworden.

Jetzt ist auch das Problem geworden das mein Bruder seit ca. 6 Jahren ein Pflegefall (Schlaganfall, Wirbeleinbruch, Wasser in den Beinen, Diabetes 2) geworden ist, und so wie das ist, das ich der Puhmann bin.

Also für mich heist es Bruder Pflegen (im Haushalt Rollator / Auserhalb je nach dem Rollator bzw. Rollstuhl) & zum Arzt bzw. überall mit dem Auto hin Fahren, Haushalt machen, und noch zum überfluss der nervige Jobcenter der mir im Nacken hängt.

Aber zum Glück kann mein Bruder im Haushalt soweit zurecht kommen das ich mal für 4 -5 Tage ihn allein Lassen kann, wenn ich zuvor im Haushalt veorbereiten (Vorkochen und Portionsweise eingefrieren, Einkaufen usw.) tu.

Und zum Glück kommt 5 x in der Woche jemand von der Diakonie (Pflegedienst) um meinem Bruder den einen Bein zu Wickeln wo es ziemlich Wasser einsammelt.

Offline Vivienne

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Re: Demenz
« Reply #7 on: June 09,2015, 18:10: 04 pm »
Puh, ich weiß gar nicht, was ich sagen soll,
das ist wirklich eine harte Belastung für dich. Scheint mir für
einen allein eigentlich zuviel.

Ich wünsche dir vor allem, dass deine eigene Gesundheit stabil bleibt und das
dies das wichtigste in deinem Leben sein darf.

Viel Kraft wünsche ich dir!

Offline Hellraiser

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Re: Demenz
« Reply #8 on: June 09,2015, 19:10: 34 pm »
Puh, ich weiß gar nicht, was ich sagen soll,
das ist wirklich eine harte Belastung für dich. Scheint mir für
einen allein eigentlich zuviel.

Ich wünsche dir vor allem, dass deine eigene Gesundheit stabil bleibt und das
dies das wichtigste in deinem Leben sein darf.

Viel Kraft wünsche ich dir!


Keine Sorge,
meine Schlimmste Zeit ist vorerst (!!!) besiegt, auch ohne die blöden Fachärzte mit ihren scheiß Medikamenten... ich verabscheue Medikammente.

Auch wenn mein Leben die reinste Hölle ist, tu ich das beste draus machen... oder auch nicht, wer weiß  blush

Die User von DarkMovieDreams kennen mein Problem auch nur so grob nebenbei... aber die Feinheiten werden nach und nach erst bekannt.

Offline Fynn

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Re: Demenz
« Reply #9 on: June 09,2015, 21:26: 10 pm »
Die User von DarkMovieDreams kennen mein Problem auch nur so grob nebenbei... aber die Feinheiten werden nach und nach erst bekannt.
Richtig, denn so detalliert wußte ich das jetzt ja auch nicht. Das Du das alles so machst finde ich unglaublich, aber im Grunde gingen meine Nerven dabei auch kapputt. Das ist wohl völlig normal, selbst bei total gesunden Menschen, denke ich. Als meine Mutter so krank wurde, da konnte ich das auch nicht machen. Sie hat in einer 50 qm Wohnung gelebt und da hätte ich dann rund um die Uhr da sein müssen. Und irgendwas, also Dinge die ich hätte gar nicht machen können, weil sie z.B. auch etwas schwergewichtig war, wäre eh nicht möglich gewesen. Ich hab dann Hilfe gestellt bekommen vom Paritätischen Hilfsdienst. ( keine Ahnung, ob der bei Euch auch so heißt )

Hast Du da evtl mal wegen Hilfe nachgefragt ? Die bekommst Du mit Sicherheit. Und das wäre bestimmt eine enorme Entlastung für Dich !   d r


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Offline Hellraiser

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Re: Demenz
« Reply #10 on: June 10,2015, 02:36: 59 am »
Die User von DarkMovieDreams kennen mein Problem auch nur so grob nebenbei... aber die Feinheiten werden nach und nach erst bekannt.
Richtig, denn so detalliert wußte ich das jetzt ja auch nicht. Das Du das alles so machst finde ich unglaublich, aber im Grunde gingen meine Nerven dabei auch kapputt. Das ist wohl völlig normal, selbst bei total gesunden Menschen, denke ich. Als meine Mutter so krank wurde, da konnte ich das auch nicht machen. Sie hat in einer 50 qm Wohnung gelebt und da hätte ich dann rund um die Uhr da sein müssen. Und irgendwas, also Dinge die ich hätte gar nicht machen können, weil sie z.B. auch etwas schwergewichtig war, wäre eh nicht möglich gewesen. Ich hab dann Hilfe gestellt bekommen vom Paritätischen Hilfsdienst. ( keine Ahnung, ob der bei Euch auch so heißt )

Hast Du da evtl mal wegen Hilfe nachgefragt ? Die bekommst Du mit Sicherheit. Und das wäre bestimmt eine enorme Entlastung für Dich !   d r


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Natürlich gibt es auch hier Pflegedienste und auch solche Einrichtungen die für Stunden im Haushalt mithelfen.

Auch wenn das jetzt Naiv anhört, aber, ich brauch und will keine Hilfe haben, ich muß das allein Bewältigen.

Ich hab schon schlimmere Sachen mitgemacht, und das einzige Mango bei Mir u. bei meinem Bruder ist, das wir zwei auch recht Übergewichtig sind.
Und wenn der Bruder auf dem Boden liegt ist es für mich alleine fast Unmöglich ihn wieder auf die Beine zu Helfen, ohne das meine kaputte Bandscheibe wieder rausfliegt... ich kann jetzt froh sein das ich fast wieder Schmerzfrei bin, und das nach ingesammt 3 Jahren anhaltene Schmerzen (und das ohne Schmerzmittel).

Und ich weis wie das ist wenn man so wie bei Dir Fynn keine Möglichkeiten sieht die Mutter auf die Dauer zu Pflegen und mit schweren Herzen in Pflegeheim zu geben.


Wie ich Körperlich & Seelich komplett am Ende war (Fragt lieber nicht was für negative Auswirkungen ich lied, da würden einige Leute die Nackenhaare zur Berge stehen) , haben wir 3 Geschwestern auch keinen Ausweg gesehen und wollten die Mutter auch ins Pflegeheim tun (mussten auch deswegen einige blöde Sprüche von Leuten aus dem Umfeld anhören, so mit dem Motto "Was seid ihr den für Kinder... das könnt ihr doch nicht machen... das ist doch eure Mutter... usw.), das sind solche Leute die selber keine Ahnung haben und gleich vorneweg (Herzlos) Sagen, ich mach meine Hände nicht an dir Dreckig, also ab mit dir ins Pflegeheim aber dein Erbe nehme ich gerne (Bezieht nicht auf dich Fynn... das bezieht sich aus meinem Umfeld)

Aber so wie das Leben spielt wurde meine Mutter das Pflegeheim erspart und ist durch ne mehrere Herzinfakt gestorben.

Offline Fynn

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Re: Demenz
« Reply #11 on: June 10,2015, 05:59: 21 am »
Natürlich gibt es auch hier Pflegedienste und auch solche Einrichtungen die für Stunden im Haushalt mithelfen.

Auch wenn das jetzt Naiv anhört, aber, ich brauch und will keine Hilfe haben, ich muß das allein Bewältigen.
Und wie lange noch ? Du wirst auch nicht jünger und gesundheitlich steht's ja jetzt auch schon nicht zum Besten, oder ? Diese Einrichtungen sind doch extra dafür da und irgendwelchen Leuten kannst Du's sowieso nicht recht machen, die haben immer was zu meckern. Die einen werden sagen, toll das er das alles alleine macht und die anderen vllt, damit wird er sich und seiner Mutter doch gar nicht gerecht. Ich glaube nicht, das Du damit Dir oder auch Deiner Mutter einen Gefallen tust auf Dauer, - so ehrenhaft und gut gemeint das ja sicher ist. Du bist doch auch in dem Sinne keine gelernte Pflegekraft. Meine Mutter war etwas schwergewichtig, aber dann ist so ein zartes Persönchen vom Hilfsdienst gekommen und hat ihr hochgeholfen, wenn sie mal wieder hingefallen war. Ich hätte sie beim besten Willen und aller Kraft nicht hochbekommen, aber diese Leute haben das gelernt, die haben Griffe drauf die wir gar nicht kennen und ich hatte den Eindruck, die macht das mal so nebenbei. Nach ein paar Minuten war die wieder weg, das war gar kein Problem. Und sie schien sogar Spass an ihrer Arbeit zu haben. Und diese Leute willst Du arbeitslos machen ?   d024
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Martina

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Re: Demenz
« Reply #12 on: June 10,2015, 12:13: 59 pm »
 wink Hellraiser,

Das ist ja wirklich eine sehr schwere Last die du da auf deinen Schultern trägst. Ich habe viel Respekt vor dem was du tust !
Ich habe selber sehr lange in der Pflege gearbeitet und weiss was es heisst andere so versorgen zu müssen. Aber bei mir war dann nach 8 Stunden wieder Schluss und ich konnte mich wieder 'erholen', aber das geht bei dir ja nicht, wie du schreibst.
Aber ich will dir auch noch eben ans Herz legen dass du auch ein bisschen auf dich selber achten musst. Es ehrt dich dass du so viel selber machst, aber du solltest nicht zu sehr über deine eigenen Grenzen weggehen. Denn wenn du auch noch auf der Nase liegst, was dann ?!
Sorge soviel du kannst für andere, aber vergiss dich selber nicht dabei !!!
Und mach dir nicht drauss was andere sagen, die meinen alles besser zu wissen. Die haben sowas selber sicher noch nicht mitgemacht, sonst würden sie wohl nicht so reden. Das ist einfach nur dummes Gerede.
Ich wünsch dir viel Kraft und Stärke  sm

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Re: Demenz
« Reply #13 on: June 10,2015, 13:14: 28 pm »
@Fynn,
weis nicht ob du`s Überlesen hast, meine Eltern sind nach schwere Krankheit gestorben, aber egal...

Und jetzt muss ich mein Bruder Pflegen...

Und auch wenn (so wie du mit deiner Mutter) meine Mutter zeit 2011 tot ist, drauer ich noch immer nach, als ob mir jemand den Boden vor die Füße weg gezogen hätte.

Und vor allem am Anfang der Trauerzeit... da haben (vor allem) Ich & meine Geschwistern die Trauer & Schmerz mit Alkohol ertränkt (auch wenn das keine Lösung ist).


@Martina,
dann weist du ja so Ungefähr das es kein Zuckerschlecken ist, auch wenn man (nur) nur 8 Stunden am Tag Arbeiten muss... aber wir Wissen ja alle das die Pflegepersonal auch ständig unter Strom sind und auch nicht so Rosig in den Pflegeheimen / Krankenhäuser abgeht... ich Denke mal das gaum einer gibt die bis zum Rentenalter den Beruf als Pfleger Körperlich & Nervlich aushalten tun, oder sehe ich das falsch!!!


@an Alle,
auch wenn mich der letzte Kraft kostet, ich mach weiter... egal wie.

Normalerweise müsste ich auch noch Tabletten (Schmerztabletten für die Bandscheibenvorfall & Antidepressiva) nehmen, aber aus Gründen lehne ich das ab sie zu nehmen.

Da ich eh schon Körperlich, Nervlich & Seelich angeschlagen bin (hab auch selber einen Behindertenausweis mit 30% - aber der Ausweis beteutet nix und ist auch keine Ausrede).

Da jeder mal Sterben muss... und auch Ich damit Abgefunden hab das ich mal irgendwann auf dem Friedhof lande, ist es mir egal ob Gesund o. Krank.

Für die Bezahlung meiner Beerdigung ist eh schon Vorgesorgt, da ich eine Sterbeversicherung habe, also kein Thema!!!

Offline Hellraiser

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Re: Demenz
« Reply #14 on: June 17,2015, 10:25: 37 am »
 o5o o5o o5o