Sie dem anderen vergeben heißt sie uns selbst vergeben.
Wie man so etwas macht, erfährt man leider nirgendwo.
Und ich glaube nicht, daß es dazu lediglich einer Entscheidung bedarf.
Bei mir zumindest hat es nie funktioniert.
"Die einzige Chance überhaupt uns unsere Schuld zu vergeben und frei von ihr zu werden, ist, sie in jemand anderem zu sehen und dort zu vergeben. Sie dem anderen vergeben heißt sie uns selbst vergeben."
"In diesen wenigen Zeilen stecken die Summe und der Kern von Ein Kurs in Wundern."
Wie man so etwas macht, erfährt man leider nirgendwo.
Ich bin von Haus aus ein sehr kritischer Mensch. Ich bin zwar die Enneagramm "Neun" doch habe ich einen ausgeprägten "Einser" Flügel der für die Kritik zuständig ist.
Bevor ich das Schöne und das Positive an einer Situation erkenne, sehe ich den Fehler, das Falsche, die Unvollkommenheit, die Störung.....auch an mir selbst. Auch ich kritisiere mich ständig selbst, sehe auch meine eigenen Fehler, hier zum Beispiel beim Schreiben, meine Unsicherheit in der Grammatik, in der Zeichensetzung, im Satzbau, weiß auch, dass sich manch anderem die Fußnägel hochstellen, wenn sie lesen wie ich schreibe.....und dennoch schreibe ich. Ich habe viele Jahre überhaupt nicht geschrieben, in der Regel nur Einkaufszettel..ich habe zwar viele Bücher gelesen, doch ich war immer nur an der Essenz interessiert und weniger am Satzbau.
Ich bräuchte einen Deutschlehrer, der mir meine Beiträge korrigiert zurückschickt, damit ich etwas lernen kann - doch das würde mich auch zutiefst beschämen, weil ich vor lauter "Rot" dann nichts mehr erkennen könnte.
Doch zum Thema Kritik zurück - Ich bin selbst voller Fehler und kritisiere dennoch andere. Ein Charakterfehler.
Und jetzt kommt dieser Satz aus "Ein Kurs in Wundern"
" Die einzige Chance überhaupt uns unsere Schuld zu vergeben und frei von ihr zu werden, ist, sie in jemand anderem zu sehen und dort zu vergeben. Sie dem anderen vergeben heißt sie uns selbst vergeben."
Ich brauche also kritische Menschen um mich herum, deren Kritik ich erkennen kann, deren Kritik ich ablehne, und wo ich mich gespiegelt sehe, denn ich neige ja dazu, im anderen zu bekämpfen was ich selbst auch bin....
Und nun muß ich die Kritik in ihnen vergeben, muß mich mit ihnen aussöhnen, um mich mit mir selbst aussöhnen zu können. So kann ich diesen Satz jetzt für mich deuten....