Meine richtige zusammenhängende Erinnerung, also nicht nur kleine Momenteindrücke oder Erinnerungsfetzen, beginnt 1976 mit Schulbeginn.
Den fand ich schlimm, Schule fand ich immer grenzwertig, ist halt ein Thema für sich.
Nicht nur dass man sich mit sich selbst auseinandersetzen muss, jetzt kommen noch Mitschüler und Lehrer hinzu und Lehrstoff, der einem (jedenfalls später) zu schaffen machen kann.
Man muss seine Nische finden.
Ich verstehe nie, warum sich Menschen ihre Schulzeit zurückwünschen.
Abgesehen davon:
die 70er Jahre verbinde ich mit viel Sonnenschein
,
mit Planschbecken,
mit Kettcar und Tretroller,
mit giftgrüner Latzhose über orangefarbenem Pulli,
mit Sonnenblumen die dreimal so hoch wie ich waren und wunderschön,
mit Bienenstichen,
mit Fuß plötzlich in Ameisenhaufen stehen und panisch die Ameisen vom Bein abschütteln,
mit eckigen Autos in Knallfarben,
mit Geburtstagsfeiern im Freibad,
mit einem behüteten Zuhause mit Hunden und Katzen,
mit Weihnachtsfesten voller Magie,
mit einem 120 - Einwohner - Dorf in der Südeifel, umgeben von Wiesen, Feldern, Wald und zwei Flüsschen,
wo die Welt bis auf Zankereien mit Freundinnen und nur kurz das-Leben-streifende Sorgen in Ordnung war.
Bei uns war immer Musik im Haus (Vater Musiklehrer und Musiker), meine Kindheit ist geprägt durch Schlager der 70er,
die ganzen Disco Hits und auch durch erwachsenere und "dunklere" Musik wie Genesis und Fleetwood Mac, die meine 12 Jahre ältere Schwester gehört hat.
Fernsehen...Ferienprogramm, Serien wie Kli-Kla-Klawitterbus, Plumpaquatsch, Rappelkiste,
später Muppet Show, kennt noch jemand "Eine amerikanische Familie"?
Musiksendungen - Disco mit Ilja Richter, ZDF Hitparade (
), Musikladen...irgendwie muss ich schon viel TV geguckt haben...
Alles in allem:
Trotz Schule viel Lebensfreude, viel Unbeschwertheit und grenzenloses Vertrauen in die Erwachsenenwelt, die einen beschützt und die weiß, wo's langgeht.
Ich fänd's total schön, von Euch anderen Eure persönlichen Eindrücke der 70er zu lesen!