Auf dem Höhepunkt seiner Karriere angelangt, ist Daniel Daréus ein inzwischen international erfolgreicher Dirigent, der den Höhepunkt seiner Karriere erreicht hat. Als ihn das Publikum jedoch gefeiert hat, ist er einsam, erschöpft und unglücklich. Sein psychischer Zustand verschlechtert sich rapide und er kehrt nach einem Nervenzusammenbruch dem Rampenlicht den Rücken zu und kehrt an den Ort seiner Kindheit zurück. In Norrland, einem kleinen Dorf in Nordschweden, kauft er die alte Schule und fällt seiner Berühmtheit wegen im Kreise der Provinz schnell auf. Neid und Unzufriedenheit werden auf den Außenseiter projeziert, der sich nicht wehrt.
Nur widerwillig übernimmt er zunächst den örtlichen Chor, der jede Woche in der Kirche probt. In dieser Arbeit jedoch spiegelt sich seine Leidenschaft und Begeisterung für die Musik erneut und er geht in der Arbeit mit den Menschen auf. Durch die beidseitige Offenheit brechen zwischen den Chormitgliedern lang unterdrückte Feindseligkeiten aus und Daniel ist plötzlich von Feinden und Neidern umgeben, die ihn als Eindringling betrachten.
Durch die Arbeit lernt er die lebenslustige Lena kennen, die sich von einer alten gescheiterten Beziehung nie erholt hat. Beide zusammen überwinden die Einsamkeit und die Angst vor menschlicher Nähe. Denn obwohl Daniels Arbeit mit dem Chor sehr erfolgreich ist, scheinen die ihn die Dorfbewohner nicht als einen der ihren zu akzeptieren. Als er versucht, eine Frau vor deren gewalttätigem Ehemann zu schützen, steht er den Ängsten und Feinden seiner Vergangenheit leibhaftig gegenüber....
"Wie im Himmel" ist der erfolgreichste Film aller Zeiten in seiner Heimat Schweden. Kay Pollak, verantwortlich für Drehbuch und Regie, sieht den Chor als Metapher für Menschlichkeit, wobei die Mitglieder der Gesellschaft Daniel zunächst als Eindringling empfinden und erst nach und nach beginnen, ihn anzunehmen, zu akzeptieren. Rollenmuster, die zunächst eindeutig scheinen, verschwimmen.
Die Konflikte innerhalb der Parteien sind eindringlich und fesselnd. Pollak brauchte 18 Jahre, um diesem Spielfilm seine Intensität und Spannung zu verleihen, - und das merkt man dem Film auch an, denn hier stimmt einfach alles ! Die Hauptdarsteller, allen voran Michael Nyqvist als Daniel, verleihen den Charakteren eine verblüffende Intensität. Die Gefühle wirken nicht künstlich oder aufgesetzt. Menschlich / unmenschliche Konflikte sind gesellschaftlich klar und präsent. Kay Pollak zeigt eine Dorfgemeinschaft, wie es sie überall zu Tausenden gibt. Trotzdem haben seine alltäglichen Probleme nicht den Anschein von Banalität. Hinter jedem Konflikt steht etwas Großes, Grundsätzliches.
Nicht nur die Kinogänger geben Pollak Recht. "Wie im Himmel"wurde als bester ausländischer Spielfilm für den Oscar nominiert. Zwar ging er im Rennen um die Trophäe leer aus, doch dieser Film hat sein Publikum mit Sicherheit in der Tasche !
9 von 10 !