Ich beziehe mich auf zwei Zitate zum Thema deutsche Geschichte aus anderen Threads, aber hier passt es am besten rein:
Ich denke, wenn zunehmend Menschen ihre "SCHATTENARBEIT" nicht machen,
auch diese Thematik begreifen ...
dann kann derartiges immer wieder vorkommen,
Wir sorgen schon dafür mit diesen ewig gleichen Themen, dass es nie vorbei sein wird. Wie eine Kuh, die ständig etwas wiederkaut. Wir glauben vllt etwas wiedergutmachen zu können, was wir nie wieder gutmachen können (!) und laden Generationen, die nie irgendetwas damit zu tun hatten, die Schuld dafür auf. Nein, damit will ich nicht sagen, das man es aus der Geschichte oder dem Geschichtsunterricht streichen sollte. Aber irgendwann muß das Ganze doch mal ein Ende haben.
Ich frage mich dann manchmal, ob es nicht "normal" ist, wenn bei einer solchen Aufmerksamkeit diesem Thema gegenüber, nicht nahezu zwangsläufig inzwischen wieder vieles passiert, was daran erinnert.
Als ich selbst Schülerin war, hab ich die Schule, so wie sie war, einfach akzeptiert.
Jetzt, als Mutter - und mit meiner natürlich anderen Lebensauffassung als damals- könnte ich mich häufiger aufregen.
Zu dem, was Ihr beide, Fynn und Li, geschrieben habt:
Mein Sohn (jetzt 10. Klasse) hat seit dem 5. Schuljahr mindestens 5 verschiedene Bücher in Deutsch und Religion unterrichtsbegleitend gelesen, die den Nationalsozialismus als Thema haben bzw. in der Zeit handeln.
Im Fach Geschichte ist seine Klasse noch nicht mal im 20. Jahrhundert angekommen!
Aber die volle Ladung Schrecken und Schuld kennt er jetzt auch schon mehrfach.
Ist das die passende Methode?
Ich sage nicht, dass man von dem Thema verschont bleiben soll.
Die Fakten sind da.
Aber es muss doch mal genug sein. Da werden 10-, 12-jährige schon mit überschüttet.
Vielleicht sehen sich Lehrer in der Verantwortung zu verhindern, dass derartiges wieder vorkommt.
Aber wäre es nicht, um zu verhindern, dass derartiges wieder vorkommt, wichtig, den jungen Menschen möglichst keine Schuldgefühle zu transportieren?
Dass Lehrer, um zu verhindern, dass derartiges wieder vorkommt, Schülern zeigen, wie ein liebevoller, respektvoller Umgang funktioniert?
Wie Menschen für ihre einzigartigen, unterschiedlichen Talente und Charaktere gewertschätzt werden, anstatt ihnen immer wieder ihre "Unzulänglichkeiten" in Form von Schulnoten unter die Nase zu reiben?
Oder ihnen tadelnd zu sagen, wie sie "aus der Norm" fallen.
Anstatt ihnen permanent Druck zu machen, damit sie ein funktionierendes Mitglied der Gesellschaft sein können?
Da kann ich noch froh sein (bin ich auch), dass die Klasse meines Sohnes von ihrem Klassenlehrer, den sie jetzt im 4. Jahr haben, immer gelobt wird als "sehr sozial eingestellte Klasse". Wo nicht ein übergeordnetes Ellbogendenken herrscht.
Jetzt sind hier erstmal für zwei Wochen Herbstferien. Freiheit
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Euch allen ein schönes Wochenende!