Aber die Frage die sich mir stellt ist dann, lädst du dann nicht die Last der Entscheidung auf die Schultern deines Mannes ( oder denjenigen die entscheiden müssen ) ? Würde er in dem Falle nicht zurück bleiben mit Zweifeln ob er das Richtige getan hat ? Wäre es für ihn nicht auch vielleicht einfacher wenn er genau wüsste wie du es gewollt hättest ?
Aber das ist ja genau das, was ich in einem vorigen Beitrag schonmal geschrieben habe:
selbst wenn man heute etwas entscheidet und dem Partner diese Entscheidung so mitteilt, kann es doch sein dass man ganz anders entscheiden würde, wenn die Situation tatsächlich da ist.
Ich zitiere mich jetzt nochmal:
Und bei mir selbst, selbst da bin ich mir nicht sicher.
Wenn man noch nie in einer bestimmten Situation war kann man nicht wissen, wie man sich dann fühlt. Was einem heute undenkbar erscheint ist vielleicht dann akzeptabel.
Ich würde heute auch sagen, haltet mich bloß nicht durch Maschinen am Leben. Aber denke ich wirklich so, wenn es mal soweit wäre?
Bloß dann kann man dann vielleicht nicht mehr entscheiden, weil man bewusstlos ist. Oder dement.
Derjenige, der dann vielleicht entscheiden muss, steht doch genau vor diesem Dilemma und fragt sich: will sie jetzt wirklich keine lebenserhaltenden Maßnahmen? Oder schreit sie auf dieser bewusstlosen Ebene "Ich will leben, versucht alles was möglich ist!!" und ich höre es bloß nicht?
Mir würde es in dem Fall nämlich
genau so gehen, ich würde vor dieser quälenden Frage stehen.
Und mir würde es eine unglaubliche Erleichterung sein, wenn ich das Einverständnis hätte, nach meinem Empfinden zu handeln. Nicht an den
anderen zu denken, was der jetzt wohl wollen würde (denn das können wir nicht wissen, aber trotzdem würde mich das horrormäßig quälen), sondern zu schauen welche Entscheidung
mich am frohesten macht.
Und ein bißchen hab ich jetzt auch den Eindruck - aber da täusch ich mich vllt auch total ! - das Dich Deine Grüblerei jetzt ganz kirre gemacht hat und die Verantwortung dafür was geschieht, abgegeben hast.
Fynn, vielleicht hat das Deine Frage hier auch beantwortet?
Mich macht es nicht kirre, Verantwortung abzugeben, sondern Verantwortung für andere zu haben! Massiv!
Ich sagte ja bereits, ich bin die totale Freiheits- und Selbstbestimmungslieberin, und das möchte ich auch allen anderen Wesen gönnen. Für jemand anderen entscheiden ist für mich furchtbar.
In meinen Armen sind 7 oder 8 Tiere gestorben. Vielleicht hört sich das für manchen Menschen makaber an, vielleicht auch für Dich und Mat, die ihr zur Zeit Sorgen wegen Euren Müttern habt. Aber ich mach da keinen Unterschied zwischen Mensch und Tier. Jedenfalls waren diese Tode traumatisch für mich. Noch heute hadere ich damit. Nicht wegen des Sterbens, sondern weil ich unmittelbar verwickelt war, auch mit meinen Entscheidungen. Was würde ich drum geben, den aktuellen Willen der Tiere - in dem Moment! - gekannt zu haben!
Hätten die Tiere mir vorher gesagt: Entscheide Du wann mein Leiden beendet sein soll, dann wäre es nicht so traumatisch gewesen. Ganz sicher nicht.