Neale Donald Walsch -- über Tod und Sterben --Briefe an Neale: Lieber Neale … Es gibt etwas, was schwer auf mir lastet, was du mir, so hoffe ich, bitte freundlicherweise deutlicher darlegen möchtest. Ich habe in deinen Büchern gelesen und dich darüber reden gehört, es sei uns angelegen, sobald ein geliebter Nahestehender zur anderen Seite hinübergeht, ihn zu grüßen. Vor drei Jahren verlor ich meinen Sohn, der verstarb, als ich mich im Ausland befand. Ich war nicht da, um Auf Wiedersehen zu sagen. Könntest du mir bitte erklären, wie es mir möglich ist, mich auf der anderen Seite aufgehalten zu haben, um ihn zu grüßen, während er verschied, und wie ich dennoch kein Gewahren aufweise, dieses Erlebnis erfahren zu haben? Danke dir, mit Liebe, und Segenswünschen,
Michele
ANTWORT VON NEALEHallo, meine Freundin Michele …. Die ausführliche Darlegung davon wirst du in dem Buch
‘ZUHAUSE BEI GOTT in einem Leben, das nie endet’ zu lesen finden. In jenem Text ist uns zu verstehen gegeben, dass wir uns das Gewahren, auf das du weiter oben Bezug nimmst, nicht leichtlich vollauf zueigen machen können, indem dazu ausschließlich die beschränkten Befähigungen und Verständnisse des menschlichen Geistes in Gebrauch genommen werden. Man tut gut daran, die Verstehensweisen der Seele überdies mit einzuschließen.
Die Seele ist sich im Klaren, dass es so etwas wie Zeit & Raum nicht gibt. Jene sind Illusionen, die hergestellt wurden, um der Agenda der Seele zu Diensten zu sein, der Seele, welche in die Körperlichkeit hineingekommen ist aus Gründen, die nichts mit der Agenda des Geistes zu tun haben, so wie sie die meisten Menschen begreifen.
Die Seele versteht, dass Zeit eine Illusion ist, und dass in der Letztlichen Realität unentwegt Hier und ununterbrochen Jetzt ist. Und dass alles, was ist, Liebe ist. Mithin – was wir in unseren menschlichen Begriffen „Himmel“ oder „Paradies“ nennen, ist das Erleben von Immerfort Liebe, von Unablässig Hier, von Stets Jetzt.
So Zeit nicht existiert, bedeutet dies, dass du immerzu allerorts existieren musst. Nicht bloß „hier und jetzt“, sondern immerzu/überall. Davon ausgehend, dass dies so ist – als die Seele deines Sohnes ihren Tag des Fortbestehens feierlich beging, indem er seinen damals gängigen leiblichen Ausdruck hinter sich ließ (in anderen Worten, indem er „starb“), kehrte er schlicht zu dem StetsHier- / StetsJetzt-Erleben zurück, welches der wunderbare Science-Fiction-Autor Robert Heinlein als „all die Wenn’s/Wo’s der Existenz“ bezeichnete. Als dein Sohn aus seinem vormaligen Traumzustand erwachte und sich selber an jenem Ort auffand, da hieltst du dich dort auf! Weil du JETZT in dem Augenblick BIST.
Wir alle sind jetzt in dem Augenblick, welcher Der Einzige Moment ist, Der Ist. Was wir tun, das ist einfach, dass wir unsere Aufmerksamkeit von Dem Einzigen Moment Der Ist wegwenden, hin zu dem PART jenes Einzigen Moments, den wir zu erleben wünschen. Das gleiche machst du, wenn du eine Lieblings-DVD ins Gerät legst, und zu einer bestimmten Stelle des Films vor-scanst, die du dir immer und immer wieder gerne ansehen möchtest. Der ganze Film liegt vor dir auf der Scheibe, aber du schaust ihn dir nicht aufeinmal ganz an. Stattdessen siehst du ihn dir Ein-Bild-Nach-Dem-Anderen an.
Es ist wichtig zu verstehen, dass nichts, was du siehst, real ist. Alles ist eine Projektion, wenn du so willst, eine Projektion deines sehnlichen Verlangens, eine Zeit und einen Ort und eine sonderliche Manier zu erleben, in denen wir unsere Göttlichkeit zum Ausdruck bringen mögen.
Denke es dir so. Sofern vor dir ein Diaprojektor steht, und du hast Farbdias von dir geladen, Bilder, die du in zahlreichen Ferienaufenthalten aufgenommen hast … und sofern du jene Bilder im Zimmer auf die Leinwand wirfst … wer bist du, alsdann? Bist du die Person in den projizierten Bildern, oder bist du die Person, die hinter dem Projektor sitzt?
Als dein Sohn jüngst seinen physischen Leib hinter sich ließ, gesellte er sich dir einfach in dem Projektions-Zimmer zu … wo du seit längerem auf ihn gewartet hast. Du hast dich nie verzogen. Genauso wenig hat er sich abgekehrt. Ihr beide habt einfach eure Aufmerksamkeit auf eine bestimmte Szene in dem Immerwährenden Film gerichtet — auf eine Szene, in der du den Part seiner Mutter und er den Part deines Sohnes spielte.
(In anderen „Szenen“ habt ihr beide andere „Rollen“ gespielt. Womöglich ist er DEIN Elternteil gewesen, und du SEIN Kind. Oder ihr seid beste Freunde gewesen. Oder gar, übrigens auch das, was Menschen „Feinde“ nennen. Die Rollen, die Menschen im Leben Anderer gespielt haben, sind endlos an der Zahl. Dies ist der Grund für das Erleben, welches vielen Menschen beim Aufeinandertreffen mit anderen Menschen überkommt, sie scheinen das Gefühl zu haben, sie hätten sich „zuvor“ bereits gekannt. In den meisten Fällen freilich haben wir in sonderlicher Weise keine Rückerinnerung an unsere Erlebnisse in der nicht-physischen-Welt – weswegen es ja so ist, dass „du kein bewusstes Gewahren innehast, diese Erfahrung erlebt zu haben.“)
Diese Ähnlichkeit des DVD-Beispiels hat so ihre Fehlstellen, aber sie ist hinlänglich nahe dran, damit wir uns anschicken, mitten aus unserem beschränkten menschlichen Verstehensgeist heraus die Ewigkeit der Seele zu erfassen.
In aller Liebe dargeboten,
Neale.
( Quelle : GmG Wöchentliches Bulletin #626)
****************************************
Hi, am 1. Mai
ich wünsch euch einen schönen Feiertag, auch wenn`s regnet
ich bring nochmal einen Text von Neale herein; Sterben und Tod ist ja ein Thema, das ja wahrscheinlich die meisten Menschen beschäftigt, wahrscheinlich zeitlebens -- auch wenn Viele es sicher verdrängen.
Ich mach eigentlich gern Absätze, beim Schreiben -- aber um Mat nicht zu verärgern
hab`ich gerade mal keinen gemacht
und schreibjetztmalsoweiter
Da ist wahrscheinlich ein Übersetzungsfehler aus dem Englischen d`rin, bei dem in Neale`s Antwort erwähnten Buch -- ich bin mir ziemlich sicher, er meint ZUHAUSE IN GOTT. Laitie