Mit-Leid oder Mit-Gefühl ?

[Fynn]

Zwischen Mit-*Leid* und Mit-*Gefühl*liegt für mich ein sehr wichtiger Unterschied. Ich denke, es nutzt niemandem, wenn ich bei etwas, bei jemandem mit*leide*. Aber ich kann - und sollte bestimmt ja auch - mit-fühlen.Für mich hat das früher mal wie Wortklauberei geklungen, aber heute denke ich, das es das nicht ist, ganz eindeutig sogar nicht. Ich hab' deshalb hier mal ein Video, das ich Euch mal vorstellen wollte. Man kennt das ja, hat es immer wieder schon mal im Fernsehen gesehen, aber ehrlich gesagt, es betrifft mich ständig auf's Neue - im Sinne von Mit-*fühlen*...

http://www.youtube.com/watch?v=MslbhDZoniY&NR=1

[Fynn]

Was denkt ihr eigentlich über die Geschichte der kleinen Maddie McCann, die an der portogischischen Algarve verschwunden ist ? Ist sie entführt oder ermordet worden, oder haben sogar die Eltern was damit zu tun, was ja (für mich absurderweise) auch schon diskutiert worden ist. Haben die noch eine Chance, die Kleine lebend wieder zu sehen ?

[Schnee-Engel]

Fynn....was hast Du angerichtet mit diesem Beitrag?
Etwas sehr gutes.
Du hast mich VOLL umgehauen.
Ich dachte:...da kann ich was zu sagen...etwas schönes....
Doch nach dem sehen des You Tube Videos...switschte alles Denken um,in eine VIELLEICHT andere auch schöne Sichtweise dieses Deines Beitrages.
Wir haben wohl alle manchmal verschiedene "Sichtweisen-Brillen"auf!"

Ich kann ja ein bischen Englisch,und hab so einiges verstanden.Und was dort gesprochen wird,daß ist für MICH so ergreifend,mutmachend und aufeinmal wieder klar und aufeinmal wieder so neu(es war wohl verschüttet)....Danke Fynn!!!
Ich weiß nun garnicht vor vor eigener Ergriffenheit,was Du für Dich mit diesem Video verbindest und meintest.
Ich wollte fragen,ob es O.K. wäre,wenn ich es von meiner Freundin(die Englisch-Lehrerin ist)übersetzen lasse?
Für mich,für uns alle?Und hier reinstelle?

Na ja,und eigentlich wollte ich hier am Anfang schreiben.....ach Mensch....Du Fynn Du!...Neee,nu bin grad ganz raus...
Und Tschö! Gruß vom Schnee-Engel!

[Fynn]

Hi Schnee-Engel...

das war's ein bißchen was ich mit dem Titel des Threads meinte : Mit-Leid oder Mit-Gefühl. Mit-Leid, denke ich, nutzt niemand. Aber wenn ich sehe, das jemand mit mir fühlt..., (!) damit kann ich was anfangen. Leiden will ich auch mit niemand. Darin sehe ich einen Unterschied.

obwohl ich erstmal überlegen mußte und gar nicht verstanden hab', was Du meinst. Weil mein erster Beitrag hier ja schon älter war und ich erst jetzt eine Reaktion darauf bekommen hab'. Find' ich aber gut ! Denn erst dachte ich, Du hättest damit meinen "Maddie Beitrag" gemeint... :D

Ja, manchmal reicht es schon, seine Sichtweise ein bißchen zu ver-rücken. Ich versteh' nämlich leider kein Wort, was die da reden, aber ich war rein intuitiv von den Bildern schon sehr be-rührt. Und das ist es auch, was mir daran wohl so gefallen hat : es (be)rührt mich. Wenn es das in irgendeiner Weise nicht kann, dann ist es mir egal, gleichgültig. Aber das war hier nicht der Fall, darum wollte ich es hier zeigen.

[Lara]

Ich bin ergriffen, bin total überrumpelt, weiß nicht, was ich sagen soll,
mitleiden bringt ihm nichts, mitfühlen, sich in seine Situation versetzen,
kann man das ?
Wie sind wir oft mit uns selber nicht zufrieden und mäkeln an unbedeutenden Dingen,
hier bei ihm ist Mut und Lebenswille zu spüren, die uns oft fehlt,
weil es für uns ganz in Ordnung ist, daß wir alle Körperteile haben und sie so einsetzen können, wie es uns  gegeben wurde.
Wie muß er gelitten haben, bis er so wurde, wie er ist.
Können wir es auch ? Bewunderung können wir ihm geben und wir überdenken hinterher, wie ungerecht wir selber sind.
Mir kommen die Tränen...........doch die ändern nichts........

[Fynn]

  nein, Tränen helfen nicht und es bringt ihm ja auch nicht wirklich was. Ich mag den Begriff *fühlen* sehr, oder etwas nach*empfinden. Ich kann mir vorstellen, das das mehr hilft, als ihm immer wieder zu sagen/spüren zu lassen, was für ein armer Kerl er doch ist. Ich finde, das es eine äußerst bemerkenswerte Art ist, mit den Dingen umzugehen. Ich bin selbst Epileptiker, finde da auch überhaupt nichts besonderes dran und denke, das man das nicht mal im entferntesten damit vergleichen kann. Aber letztlich scheint mir immer die Frage zu sein, wie gehe ich damit um ? Ich meine, mit dem einen kann ich leben (mit meiner Einstellung dazu), mit dem andern muß ich leben. Meine Ent-scheidung !