allerdings fürchte (?) ich mal, werden die wenigsten anderer Meinung sein. Das war damals schon so meine Wahrnehmung im Bekanntenkreis.
Na, für mich stellt sich dann die Frage, wer denn zu solchen Ausstellungen geht?
Immer nur „die anderen“?
Ich selbst habe vor einigen Jahren diese Ausstellung gesehen; damals war sie in Köln.
Der Andrang war gewaltig, lange Wartezeiten vor dem Eingang musste man in Kauf nehmen.
Und ein medizinisches Interesse möchte ich nicht als Ausrede hinstellen; mein Vorhaben war später der Besuch einer Heilpraktikerschule.
So anschaulich wie bei diesen plastifizierten Toten habe ich Anatomie noch nie erlebt; kein anatomisches Fachbuch kann da mithalten.
Und während so manche Medizinstudenten und/oder angehende Chirurgen Leichen sezieren können, gibt es diese Möglichkeit für angehende HPs nicht.
Die Ausstellung „Körperwelten“ ist für solche Leute sicherlich sehr vorteilhaft.
Dennoch möchte ich davon ausgehen, dass dies für die wenigsten zutrifft und das Gros der Zuschauer ihre „Sensationsgier“ befriedigt.
Ob das „schlimm“ ist, anstößig?
Ich weiß es nicht.
Ist es nicht bei allen anderen Ausstellungen ebenso?
Wenn ich ins Naturkundemuseum gehe und ausgestopfte Tiere sehe, muß ich mir bewusst sein, dass diese Tiere auch ein „Innenleben“, also Organe etc., hatten.
Der Mensch unterscheidet sich darin nicht. Darf man das „Innenleben“ des Menschen nicht sehen?
Ob man nun plastifizierte Körper beim Geschlechtsakt darstellen muß, soll jeder für sich entscheiden.
Der Mensch funktioniert nun einmal so, und diese Ausstellung zeigt das.
Die Dinge sind weder gut noch schlecht; sie SIND einfach.
Ob sie gut oder schlecht sind, hängt von unserer Wertung ab.So sagt es sinngemäß „Gespräche mit Gott“, und dem kann ich mich anschließen.
Man mag sich den Mund darüber zerreißen, die Medien haben ihren „Reißer-Artikel“ – aber gibt es nicht Dinge, die „schlimmer“ sind?
Vor vielen Jahren war hier einmal eine „Militär-Ausstellung“.
Es wurden Panzer gezeigt, BW-Waffentechnologie en masse.
Kurzum: Technologie, um Menschen zu töten, zu meucheln, zu zerfetzen.
Vernichtungs-Technologie.
Genaugenommen war es eine Werbeveranstaltung der Bundeswehr.
Und die Medien?
Ein kurzer Artikel in der Tageszeitung. Mehr nicht.
Dinge wie der menschliche Körper sind natürlich-
Vernichtungstechnologie auch?
Tagtäglich Kriminalfilme im TV; Menschen werden erschossen, erstochen, brutal umgebracht.
Allabendliche Fernseh“unterhaltung“.
Niemand regt sich darüber auf.
Und „Körperwelten“?
Oder freizügige Sex-Szenen im öff. TV?
Die Moralapostel schreien auf.
Bei Mord halten sie –pardon- ihre Schnauze….
Ob "Brutalo-Filme" einen negativen Effekt auf Menschen haben, möchte ich nicht diskutieren.
Niemand kann das ernsthaft leugnen; lediglich diejenigen, die daran verdienen, leugnen das.
Hat "Körperwelten" einen negativen Effekt....?