Meine Gefühle sind okay. Das ist der Name dieses Boards und ich laß das jetzt mal so steh'n, weil ich total davon überzeugt bin, das das so richtig ist.
Wenn es mir gut geht, wenn ich mich
"gut fühle".... - was für eine Wahnsinns Wortwahl ! Es ist doch schön, sich zu *fühlen*, oder ? Ich neige immer mehr dazu, die guten, wie die schlechten Ge-
fühle anzunehmen, sogar dankbar dafür sein zu können. Das wäre früher nicht denkbar gewesen, da wollte ich mich immer gut fühlen. Hab' ich mich nicht gut gefühlt, war das sehr intensiv, die guten Gefühle waren...na ja, eher *normal*...
ist doch merkwürdig, finde ich. Da stimmt doch irgendwas nicht !
Es ist z.B. so, das ich enorme Verlustängste habe. Freunde, Freundin, Mutter, Vater, irgendwann verliert man eben alles, durch welche Umstände auch immer. Und ich habe schon sehr oft etwas verloren. Ich wünsche niemandem,
- und ich meine niemandem ! - diese Gefühle, die ich dann erlebe, auch Jahre, oder sogar Jahrzehnte danach noch zu erleben. Ich weiß, das ich so etwas immer wieder erleben werde, mit Sicherheit bis zum Ende meines Lebens, wenn ich bis dahin nicht gelernt haben sollte, damit umzugehen. Aber ich
versuche zumindest inzwischen, diese Situationen zu lieben,
(!) denn ich
kann nur dadurch lernen, indem ich auch speziell diesen Menschen dankbar zu sein versuche.
Ich kann auch sehr positiv und ausgelassen, gut gelaunt und gut drauf sein und ich kann diese Gefühle, wie auch die anderen, wirklich sehr intensiv erleben. Allerdings habe ich zweifellos ursprünglich eine eher...düstere Seite...eine, die die schlechten Gefühle liebt und lebt. Aber ich habe auch sehr gut gelernt, mit beiden umzugehen. Es ist normal, das es mir mal nicht so gut geht, das man sich mal nicht so gut *fühlt*. Alles andere wäre m.M. nach völlig unrealistisch und auch das habe ich alles in Bad Herrenalb gelernt. Es geht nicht darum, nur die einen, oder nur die anderen Gefühle zu haben, es geht nur darum, das
ich lerne, damit umzugehen, sie anzunehmen. Das ist oft schwerer als ich manches mal gedacht habe, aber wenn ich den ersten Schritt dazu nicht gemacht hätte, dann wäre ich wohl auch nie auf den Weg gekommen. Und heute ? Ist nicht immer alles eitel
schein und toll, aber mein Gott, ich er-
lebe (!) diese Gefühle, darf
(!) sie er-
leben. Das ist kein religiöser, falscher Glaube, oder ein-sich-einreden-falscher-tatsachen, nein, das IST einfach so. Und es ist gut so, wie es IST.
Liebe Grüße,
Fynn