Ich vermute einmal, daß für diejenigen Weihnachten ein sehr schönes Fest ist, die es während ihrer Kindheit eben als schön erlebt haben.
Mir zumindest ging es so.
Ich verbinde Weihnachten mit Harmonie, Geborgenheit, Familie etc.
In dem Weihnachtslied „Leise rieselt der Schnee“ heißt es ganz treffend:
In dem Herzen ist`s warm,
still schweigt Kummer und Harm,
Sorge des Lebens verhallt,
Freue dich, Christkind kommt bald.
Da uns unsere Kindheit sehr prägt, sind solche positiven Weihnachtserfahrungen wohl etwas, nach dem man sich immer wieder zurücksehnt, und es ist natürlich schade, wenn jemand solche Erfahrungen nicht gemacht hat.
Ich denke auch, dass die Selbstmordrate über Weihachten genau deshalb hoch liegt: viele sind an diesen Tagen völlig isoliert und einsam; das Bedürfnis nach in der Kindheit erlebter Geborgenheit wird nicht befriedigt, und gerade, wenn andere in ihrer Familie diese Wärme und Geborgenheit erfahren, ist ihre Einsamkeit besonders stark fühlbar.
Viele junge Menschen heute haben diese „alte“ Form, Weihnachten zu feiern, nicht mehr kennengelernt. Sie kennen nichts anderes als den Konsum, den Kaufrausch und das Überschütten mit (möglichst teuren) Geschenken.
Sie werden sich vielleicht auch nichts dabei denken, dass immer mehr auch andere Feste so verhunzt werden.
Im letzten Jahr hatte ich sogar im Frühjahr einen „Oster-Kalender“ in einem Laden gesehen, und mir würde geradezu übel.
Auch Halloween ist ein „Fest“, bei dem es weniger um seine Hintergründe geht als darum, neben Karneval nun einen zweiten Anlaß zu haben, wieder einmal –aller Moral entbunden- über die Stränge schlagen zu dürfen.
Den christlichen Hintergrund von Halloween (abgeleitet von „all hallows evening“ = Allerheiligenabend) kennt ohnehin keiner…