Juhuuu Viv
Ganz, ganz lieben Dank für die reichliche Arbeit, die Du Dir hier gemacht hat
.
Da ich heute nicht mehr ganz taufrisch bin, möchte ich einige Dinge von Dir zitieren und kommentieren:
Wichtig finde ich, dass die ersten Niederschriften der Jesusgeschichte weit über 150 Jahre nach seinem Tode erst aufgeschrieben wurden, Die ersten Handschriften und Fragmente der Evangelien werden heute auf etwa 30-50 n. Christus datiert.
Die Bibel und ihre Gleichnisse hat erst für mich einen Sinn bekommen, als ich gemacht habe, was Edgar Cayce getan hat - und Eugen Drewermann (und viele andere...).
Ich habe eine Geschichte genommen , sagen wir mal, Samson und Dalila = Haare abschneiden. Was soll das und was soll hier eigentlich dargestellt werden?
Ich habe die Figuren des Gleichnisses nach innen genommen und da fing es an, einen Sinn zu ergeben. Ebenso werden die Aussagen von Märchen und Träumen verständlich.Als Gleichnisse habe ich die Geschichten des AT kaum betrachtet. Viele sind als Gleichnisse sicherlich erkennbar, aber ich habe sie meist als langweilige Geschichtsbücher empfunden. Vor allem das Buch Levitikus, das überwiegend aus Gesetzen und Vorschriften besteht.
Daher kommt auch die Redewendung: „Jemandem die Leviten lesen“.
Ich glaube, dass Jesus sehr spirituelle Weisheiten mit seinen Bildern verständlich gemacht hat und die eigentliche Lehre von ihm, aber laut den Sethbüchern kaum eine Chance gehabt hat.Kenne die Sethbücher leider nur vom Namen her. Was sagen diese denn noch über Jesus? Würde mich interessieren.
Wenn Jesus wirklich eine Liebesbeziehung hatte mit Maria Magdalena, so wäre daran für mich nur interessant, wieso die Kirche das verschwiegen hat, wieso ist das so wichtig, was hat sie davon??Vielleicht, weil ein Sohn Gottes, von einer Jungfrau geboren, sonst zu weltlich gewesen wäre.
Der Sohn eines Zimmermanns (sofern Josef wirklich Zimmermann war. Möglichweise war er „Bauzeichner“ oder Architekt. Im griechischen Text steht „tekton“, was heute nach dem Papyrologen Carsten Peter Thiede eher als Bauzeichner übersetzt würde. Damit wäre Jesus durchaus einer höheren Schicht entsprungen), der eine weltliche Beziehung zu einem weltlichen Wesen hat – neenee, das wäre für einen Sohn Gottes einfach zu billig gewesen….
Ebenso die Bibelchristen, wieso beharren sie so fundamentalistisch auf der äußerlichen Erklärung, was haben sie davon? Sicherheit? Schwarz-Weiß-Denken? Alles ist erklärbar? Auf jeden Fall werden sie davon nicht lassen, bis sie etwas gleichwertiges anderes, vielleicht menschlicheres gefunden haben.Nun, sie werden kaum etwas anderes suchen! Die Bibel als unverfälschtes Wort Gottes anzunehmen macht ihnen das Leben leichter. Man muß nicht nachdenken, nicht selbst Verantwortung für eigene Entscheidungen tragen, weil die Bibel doch alles vorgibt. Und bei Unklarheiten fragen sie ihren Gemeindevorsteher oder sonst ein „hohes Tier“.
Die ganzen Widersprüche in der Bibel sind eben nicht erklärbar.
Welch hanebüchene „Erklärungen“ dabei herauskommen, die jedem gesunden Menschenverstand spotten, kann man auf evangelikalen Seiten nachlesen.
Wichtige Fragen sind heutzutage für mich, wieso grenzt die Kirche (Rom)das Weibliche= das Gefühl= Frauen aus? Frauen hatten damals nichts zu sagen.
Warum? Wieso? Ich weiß es nicht.
Wenn man sich die ganzen Ahnenreihen in der Bibel ansieht, stellt man fest, dass diese „Genealogien“ nur die männlichen Vorfahren aufzählen.
Josefs Ahnenreihe geht gar bis David zurück, was deutlich machen soll, dass Jesus aus dem Hause Davids sei.
Kuriosum: wenn Maria Jungfrau war, war Josef nicht der leibliche Vater und somit kein bisschen blutsverwandt mit Jesus.
Ob Josef nun ein Nachkomme Davids war oder ein Nachkomme von Hugo Höppelpöpp ist somit doch völlig belanglos!
Nehmen wir Adam und Eva, noch jetzt erinnere ich mich an mein Erschrecken über diese Untat von Eva. Nie wollte ich so ungehorsam sein wie sie, ich war über ihr Verhalten entsetzt. Zumal mir gesagt wurde, alle Frauen müssen heute noch deswegen büßen, für eine Untat, die jemand ganz anderer gemacht hat!
Damals nahm ich mir vor, immer ganz artig zu sein, niemals ungehorsam, vielleicht hätte Gott dann doch ein Einsehen?Damit hätte man erreicht, was man wollte: Angst! Mit Angst macht man Menschen gefügig und muß weniger damit rechnen, dass sie abtrünnig werden….
Ob kluge Kirchenfürsten diese Reaktion von Menschen nicht doch sehr gut einschätzen konnten und gewollt haben?? Solches "Gehorchen" kann man gut ausnutzen...Eben!
Und die Bibelchristen möchte ich fragen, wieso hat Gott über tausenden von Jahren lang der Eva, die mir persönlich nicht bekannt ist, nie verziehen?? Wo doch Gott selbst Verzeihung predigt seit tausenden von Jahren, warum muss heute noch ein kleines Mädchen wie ich damals war, 5 oder so, mit dieser Geschichte verschreckt werden, Frauen würden bis heute Schmerzen bei der Geburt erleiden müssen, wegen dieser mir unbekannten Eva? Wo bleibt da Gerechtigkeit??Die Antwort der Bibelchristen darauf möchte ich gar nicht erst wissen.
Hier einmal ein Beispiel solcher „Christen“, welches ich von einem Bekannten mitbekommen habe:
In einem Bibelforum sprach eine Teilnehmerin davon, daß sie gerne (wohl allein aus Neugier) in eine Veranstaltung von „Christen“ gegangen wäre, ihr der Eintrittspreis, etwa 90 Euro, aber zu hoch gewesen sei.
Gott selbst habe ihr dann einen Weg gezeigt, dennoch hineinzukommen: sie hat sich an einen Fremden drangehängt und sich in diese Veranstaltung eingeschmuggelt.
Der Thread wurde – sinngemäß – betitelt mit „
Gott öffnet selbst verschlossene Türen“.
Gott also hat sie dazu veranlasst, den Türsteher über´s Ohr zu hauen, sich widerrechtlich Zugang zur Veranstaltung zu verschaffen und den Veranstalter um 90 Euro zu betrügen?
Also wirklich….
Auf ihr Verhalten aufmerksam gemacht, soll sie dann diesen Thread schnell vom Moderator löschen lassen haben….
Und dann Maria, die Verherrlichung ihrer Jungfräulichkeit! Was soll das?Die Jungfrauengeburt erhöht ganz einfach den neugeborenen Menschen, macht ihn zu etwas Besonderem, eben einem Sohn Gottes.
Das hebräische Wort „alma“ wurde gerne mit „Jungfrau“ übersetzt, heißt aber wohl eher „junge Frau“. Aber hier hat der Übersetzer nach eigenem Gutdünken übersetzt….
Die Sexualität von Frauen zu verteufeln, ist das Gemeinste, was sich Religionen ausdenken konnten. Vermutlich wurde es von den Religionen übernommen und ist in der Herkunft noch wesentlich älter….
Heute verstehe ich die Adam-Eva-Story so:
irgendwann ist der Mensch aus der Einheit (Paradies) rausgefallen in die Dualität= den Gegensatz= Gut oder Böse. Hilfsmittel war dazu seine weibliche Seite= Emotion, seine Sehnsucht nach Erfahrung, Wissen, Verstehen.
Und Adam musste lange "genervt" werden von seiner Eva=Emotion=Sehnsucht, bis er sich sehr zögerlich ergeben hat, denn er wusste wohl in seiner weisen Vorrausschau, das die materielle Existenz kein bloßes Zuckerschlecken sein würde....GmG sagt über den „Sündenfall“, dass dieser notwendig war, um in die Dualität hineinzukommen. Der Mensch (oder die Seele) war vollkommen, aber um das zu erkennen, musste sie – in der dualen Welt – unvollkommen werden.
Wie kann man erkennen, dass man gut ist, wenn das Böse nicht existiert?
Erinnern wir uns nur an den "Kleinen Engel" aus "Ich bin das Licht"
Ich möchte viele Dinge der Bibel gar nicht so sehr in die „Gleichnis-„ oder „Symbol-Ecke“ stellen. Ich glaube – nach der Lektüre von Bart D. Ehrman („
Jesus im Zerrspiegel“ und „
Abgeschrieben, falsch zitiert und missverstanden“), dass viele, ja zu viele Dinge ganz einfach aus Unverständnis, Missverständnis und aus persönlichen Motiven verändert und verfälscht wurden.
Es gibt mehrere 1000 (!) Handschriften und Fragmente aus den ersten, vielleicht 2-300 Jahren des Christentums. Die wenigsten sind identisch, kaum 2 sind völlig gleich. Es kursierten zahlreiche Evangelien in noch zahlreicheren Versionen…..
Das war auch der Grund, warum im 2. Jahrhundert der Kanon geschaffen wurde: man hat die unterschiedlichen Geschichten sortiert und festgelegt, welche „Versionen“ verbindlich sind und welche nicht. Auch hier dürfte wieder einiges umgeschrieben und verändert worden sein….
Mich wundert nur immer wieder, wie sich aus den Evangelien eine ganze Kirche mit ihren irrigen Lehren entwickeln konnte