Eigentlich heißt er ja anders, aber die Anonymität muß gewahrt bleiben.
Frank ist ein Lebenslänglicher und wird dieses Jahr 56.
Ich möchte mich kurz fassen, weil es nur ein Schicksal unter so vielen ist, denen man heute überall begegnet.
Frank hat, wenn ich das richtig im Kopf habe, rund 9 Geschwister. Vielleicht sogar noch mehr; ich weiß es nicht mehr genau.
Aufgewachsen ist er in Armut. Sein Vater vertrank den Lohn, und oftmals ist Frank mit seinen Geschwistern von Kneipe zu Kneipe gezogen, um ihn zu suchen.
„
Papa, wir brauchen Taschengeld. Wir haben nichts mehr zu essen“, hieß es dann, wenn sie ihn schließlich gefunden hatten. Manchmal fing er mit seinen Geschwistern einen Fasan auf dem Feld, um etwas in der Pfanne zu haben.
Sozialhilfe wie heute oder caritative und soziale Einrichtungen, die sich um solche Kinder kümmerten, gab es damals entweder gar nicht oder waren nicht überall vertreten.
Mit 9 Jahren kam Frank in ein Heim.
Ein Heim, welches von Nonnen geführt wurde.
Und obwohl Nonnen Gott näher sein sollten als „normale“ Menschen, war dieses Heim die Hölle auf Erden.
Wegen jedem kleinsten Vergehen gab es Schläge.
Heftige Schläge.
Massive Prügel.
Dabei ist Frank von den eigenen Eltern nie geschlagen worden (zumindest sagt er das…).
Immer wurde ihnen vor Augen gehalten, sie seien Menschen zweiter Klasse. Von den anderen Schülern wurden sie gemieden und verspottet.
Gewisserweise trugen sie ein „Kainsmal“.
Am Schlimmsten war sicherlich auch der sexuelle Missbrauch, dem er ausgesetzt war. Mißbraucht von den Nonnen!
So entwickelte er einen Haß auf Frauen, und seine ersten eigenen sexuellen Erfahrungen endeten in einem Sexualmord.
Nach einer Jugendstrafe folgte der zweite Sexualmord.
Dann das Urteil: lebenslänglich!
Er verfiel in Depressionen; versuchte einen Selbstmord. Nahm im Knast Drogen, die dort erstaunlich leicht zu bekommen sind. Sein Haß auf Frauen schlug in einen Selbsthaß um.
Seine Anträge auf eine Therapie wurden abgelehnt. Er sei zu jung.
Später hieß es, er sei zu alt!
Sein Bildungsstand ist entsprechend gering; viele psychologische Zusammenhänge würde er nicht verstehen.
Was soll die lebenslange Haft bewirken? Eine Persönlichkeitsveränderung?
Wie das, wenn er gar keine Möglichkeit erhält, sich mit therapeutischer Hilfe zu verändern, seine Traumen zu verarbeiten?
Alle Gnadengesuche wurden bisher abgelehnt, und voraussichtlich wird er den Knast erst in einem Alter verlassen, in dem er keinem mehr gefährlich werden kann.
So jenseits der 70…..
Und die wirklichen Täter…?
Wer einmal Genaueres wissen möchte, was damals in solchen Kinderheimen an der Tagesordnung war, kann sich einmal diese Seite ansehen:
http://www.jlbeckers.de/jlbeckers/