Hallo Mat,
>Man kann natürlich auch einen Therapeuten aufsuchen, doch habe ich genug Erfahrung mit miesen Therapeuten >gemacht. Entweder die Therapie bringt nichts, oder sie sorgt für eine Menge Ärger.die Therapie, die für eine Menge Ärger gesorgt hat, war für mich genau die richtige.
Die hat nämlich nicht nur mein Leben auf den Kopf gestellt, sondern (sehr zu seinem Entsetzen und Ärger)
auch mal wieder zum Teil das meines Partners
Und wer einen Therapeuten aufsucht, ist auf die Hilfe eines anderen angewiesen, um sein Problem loszuwerden.
Ich für mich möchte nicht mehr davon abhängig sein.
Und wer seine Probleme dann nicht allein lösen kann - hat wohl die berühmt-berüchtigte A-Karte gezogen....Hm, ich habe die Erfahrung gemacht, daß ich sehr unterschiedliche Menschen (so empfinde ich es zumindest) in unterschiedlichen Lebensphasen brauche. Okay - einige "Geschenke auf 2 Beinen" tauchen ähnlich immer wieder auf - und das hat auch seinen Grund (selbst wenn es mir nicht immer in den Kram passt oder ich nicht gleich verstehe, worum es geht). In Herrenalb habe ich etwas für mich sehr wichtiges gelernt (auch wenn's leider nicht
sooo sicher in mir ist, wie ich es gerne möchte): Alleine geht nicht ... - nicht auf Dauer zumindest. Es gibt Phasen, da brauche ich Zeit für mich: um mal für mich zu ordnen und zu gucken, wo ich gerade stehe. Dabei kann ein Therapeut helfen oder - für mich besser - ein Freund. Nur - der muß auch möglichst wenig Angst haben, ehrlich das anzusprechen, was ihm einfällt. So'n reiner Kuschelkollege - damit ist mir nicht geholfen ;-) Na ja - und es ist nicht etwa so, daß mir alles gefällt, was ich dann so zu hören bekomme. Muß nicht alles für mich stimmen - aber mal einen Blick werfen - DAS sollte ich mir schon wert sein. Okay, der / die andere mit dem "hübschen" Spiegel auch ;-)
du sprichst da etwas für mich sehr wichtiges an: wenn ich nicht mit meiner Angst arbeite (sie will mir ja was sagen!)
sondern versuche ihr aus dem Weg zu gehen, passiert etwas ziemlich schlimmes: ICH mache mein Leben immer kleiner. Ich - niemand anders ... (Der ursprüngliche Auslöser war jemand anders - aber für meine aktuelle Situation bin ich verantwortlich).
Auch hier denke ich anders: wenn ein anderer mein Problem verursacht hat, bin ich für meine aktuelle Situation eben nicht verantwortlich.
Bist Du verantwortlich für alle entgangenen Aktivitäten, die Du nicht mehr ausüben kannst, wenn Dich z.B. ein betrunkener Autofahrer angefahren hat und Du nun im Rollstuhl sitzen mußt?
Bist Du dann für diese aktuelle Situation verantwortlich, für alle dadurch entgangene Lebensfreude?Hm, wie formuliere ich das bloß???
Ich bin hoffentlich nicht der Auslöser für den Unfall - aber mir ist gerade die letzten Tage mehrfach aufgegangen,
daß solche Situationen, die einen ganz extrem auf die Probe stellen, auch eine Chance sind.
(Und ich behaupte hier nicht, daß es leicht sein würde zu dieser Sicht zu kommen!). Aber du wirst mit einer ganz extremen Notbremsung dazu gezwungen anders zu leben - was jeder für sich draus macht - das ist wieder seine Sache. Wie gesagt: ganz bestimmt kein Zuckerschlecken - im Gegenteil: was ich in Situationen, an denen ich(scheinbar) nichts ändern kann, so extrem schwer erträglich finde, ist ja das Gefühl da etwas ausgesetzt zu sein.
Nur - machen kann ich immer was. Nicht unbedingt das, was ich mir für mich wünsche - aber die Wahlmöglichkeit ist immer da. Oft bekomme ich eben das, was ich brauche (vermute ich einfach mal) - und wenn dann so ein Teller
Spargel vor mir steht, ist es doch mein Ding zu entscheiden, was ich damit mache. Aufessen (obwohl ich ihn ganz entsetzlich finde), wegwerfen oder ob ich gucke, ob nicht ganz dicht bei mir jemand ist, der gerne tauschen würde (weil er Erdbeeren gräsig findet, die ich liebe) oder wir entwerfen ein super geniales Rezept, mit dem auf einmal
Spargel und Erdbeeren so ganz anders schmecken
Manchmal finde ich so jemanden. Aber damit es zu einem neuen Rezept kommen kann, muß ich erst mal zugeben (vor mir - schlimm genug) und vor dem anderen (ächz ... ), daß ich keinen Spargel mag - und wenn der Rest der Welt das Zeug anscheinend für die Krone der Gemüsesorten hält.
Und das fällt mir oft genug ganz schön schwer ... Habe oft genug den "Spargel" doch noch mal probiert - evtl. gedacht "die anderen wissen das besser als du" - bis die kleine Steffi in mir aufstampft und meckert "Sag mal hast du sie noch alle: WIR MÖGEN KEINEN SPARGEL. Ist doch egal wie die anderen das machen - so ist dat Zeug nichts für uns. Mensch, DAS weißt du doch!"
Liebe Grüße
Stefanie - Silver Wings Woman