Hallo shivali,
>Mh, gute Sicht der Dinge, Fynn.
>Wenn du mir noch verrätst, wie man es hinbekommt, das es nicht zu sehr wehtut??? ???
>Mich hat der Mist fast mein Leben gekostet, da "mach ich lieber weg"
mal sehen, ob ich meine Gedanken dazu formulieren kann. Hm, eigentlich ja eher Gefühle ;-)
Ich habe wohl - auch laut Aussage meiner Mutter - im Zweifelsfall als kleine Steffi immer sehr viel gefühlt: und zwar nicht nur meine eigene Sachen, sondern auch die meiner Mitlebewesen. Bei Tieren war das nie ein Problem -
die (er)leben auch so ähnlich. Aber Menschen wollen irgendwann nicht mehr so intensiv fühlen. Nicht mehr, weil ich mir sehr sicher bin, daß kleine Menschen anders auf diese Welt kommen.
Und ganz klar: wer intensiv fühlt, der empfindet eben auch schmerzhaftes entsprechend doll: du verbrennst dich dann eben nicht nur ein bißchen, sondern "richtig". Tja, und mit dem "richtig" fühlen ist das eben so eine Sache: ich habe meine Umwelt anfangs noch ganz offen an meinen Gefühlen teilnehmen lassen. Nur als ich dann oft genug negatives darüber gehört hatte, wurde das immer weniger. Ich fühle eben auch negative Gedanken - und das ist nicht angenehm: was du nicht fühlst (kannst du dir zumindest weiß machen) existiert auch nicht oder ist es nicht wert wahrgenommen zu werden ...
Keine Ahnung, wie andere Menschen mit negativen Reaktionen der Umwelt umgehen: ich habe mich immer mehr zurückgezogen. Nur noch sehr wenige "zweibeiner" kamen durch mein Sicherheitsnetz durch.
Das hat mich zum einen sehr abhängig von diesen wenigen werden lassen (wenn du nur noch wenige Menschen hast, die dich zu mögen scheinen, nimmst du (na gut ICH) sehr viel in Kauf, bevor du sie auch noch verlierst.
Hm... das ist ein relativ neuer Gedanke - so habe ich ihn noch nie für mich formuliert ...
Was ich allerdings sehr gut kenne, ist die Einsamkeit in die ich mich immer mehr hineingelebt habe. Ich war sehr einsam - und zwar gefühlsmäßig auch gerade oft unter vielen Menschen. Und das ist leider etwas, was sich momentan wieder mehr bemerkbar macht - und das hinterläßt ungute Gefühle: ANGST um es ganz deutlich zu sagen. Denn da wollte ich nie wieder hin ...
Lach - es hat sehr lange gedauert, bis ich begriffen habe, daß es 2 sehr unterschiedliche Wege für mich gibt zu leben: ich kann entweder versuchen so zu sein wie alle (mich anpassen), mich deshalb schrecklich fühlen (weil ich genau weiß: das bin nicht ich). Das klappt alleine schon deshalb nicht, weil ich eben ICH bin - und ganz tief drinnen ja auch nicht so sein möchte wie die anderen. Wer will schon austauschbar sein. Und irgendeinen besonderen Gedanken wird meine höhere Macht ja gehabt haben, mir gerade mein ganz spezielles Fortbildungsprogramm zu verpassen ;-)
Oder aber ich lebe einfach mein Leben: ganz authentisch - ohne zu viele Gedanken darauf zu verschwenden, was der Rest der Welt wohl davon hält. (Ganz ohne Gedanken zu machen bekomme ich es nicht hin ;-)
Denn je mehr ich mir wieder Gedanken um "die anderen" anstatt um mich selber mache, desto schlechter geht es mir und desto weniger bin ich die Silber Flügel Frau.
Ach ja, vielleicht noch was zum Thema Gefühle: von meinen ist zum Schluß nur noch das schmerzhafte übergeblieben. Und nicht mal das intensiv - weil ich ja versucht habe, sie bloß nicht zu dicht an mich rankommen zu lassen ... Nur - das funktioniert bei mir nicht wirklich: ich reagiere dann irgendwann wie ein kaputter Schnellkochtopf, bei dem das Ventil zum Dampf ablassen kaputt ist. Und wehe der arme Zweibeiner, der mir dann gerade über den Weg läuft und der den letzten Tropfen zum Überlaufen geliefert hat ...
Schmunzel - also ich habe schon diverses zu hören bekommen: ganz eindeutig nicht harmlos, wie mein Vater (oder bei Bedarf meine Mutter) - grusel ..., wie eine gereizte Klapperschlange.
Du siehst schon: manchmal dauert es vielleicht lange, bis ich ein Stop-zeichen setze - aber wehe, dann latscht noch jemand in meinen inneren Garten! Das mit den Grenzen, die ich für mich setzen muß und will ist nicht immer leicht: denn wenn ich schon meine ein riesiges Plakat aufgestellt zu haben, heißt das noch lange nicht, daß andere das winzige Schild überhaupt wahrnehmen.
Ergebnis meiner ganzen inneren Experimente ist auf jeden Fall, daß ich zum Abschluß meiner Herrenalber Zeit
ganz sicher war: Ich will richtig intensiv leben und fühlen - und wenn der Preis dafür ist, auch den Schmerz entsprechend intensiv wahrzunehmen: dann soll es so sein!
Es ist nicht immer einfach - und es gibt Tage, da merke ich abends, daß ich mich selber versucht habe zum Narren zu halten. Aber auf der anderen Seite gibt es auch Momente, in denen ich spüre, daß mein Alarm immer früher ausschlägt - und ich nicht mehr in diesen unendlichen Abgrund stürze und kaputt zu gehen drohe.
Ich nehme mich ernst: und das ist wichtiger (auch wenn in unserer Gesellschaft oft seltsam angesehen) mich immer zuerst darum zu kümmern, wie es anderen geht. Die meisten kümmern sich nämlich ganz hervorragend - und ohne sich groß Gedanken um den Rest der Welt zu kümmern - um sich selbst.
Und ich habe auch nur dann wirklich Energie für andere, wenn ich mir Zeit für mich selber nehme.
Nur für mich ke
- bin selber nicht sooo zufrieden, aber vielleicht spürt ihr ja trotzdem, worum es mir geht bei dem 3-Meilen-Text -
Liebe Grüße
Stefanie - Silver Wings Woman