Hallo Vivienne, Hallo Fynn!
Ganz vielen lieben Dank für Eure Antworten.
Es ist so, daß es zwischen dieser Bekannten und mir eine Art „Seelenverwandtschaft“ gibt und wir uns in sehr vielen Dingen sehr ähnlich sind. Vor allem in unseren Sicht- und Denkweisen. Wir sind beide überaus kopflastig.
Ich glaube, dass auf deine
Fragen wirklich sowas wie eine innere Antwort, sogar Rechtfertigung, kommen muss, weil ich glaube oder es bei mir so war, dass niemand mehr mit einer Antwort eines anderen Menschen sich abspeisen lässt.
Ich denke auch, daß hier nur noch eine Antwort von innen helfen
kann, denn kognitiv kann man wohl nicht zu einer Lösung kommen, weil diese jenseits des Verstandes liegen wird.
Das sagt auch GmG immer wieder. Aber gerade das gestaltet sich für einen „Kopf-Menschen“ schwierig.
Einmal das Denken ruhen zu lassen ist z.B. für mich unmöglich; ich muß immer etwas haben, womit ich mich beschäftigen kann. Oftmals ist es zum Beispiel beim Autofahren so, daß ich am Ziel angekommen bin und nicht einmal mehr beschreiben kann, wo ich entlang gefahren bin oder was ich unterwegs alles gesehen habe.
Ich bin dann geradezu „in Trance“, nur noch in Gedanken.
Meditieren? Das habe ich nur wenige Male versucht, und weil ich dann alle äußeren Reize abschalten muß, bin ich meiner Gedankenflut so ziemlich hilflos ausgeliefert.
Horror!
Für mich musste an dieser Stelle des Denkens eine Antwort von innen kommen - und die ist auch gekommen. Ein Gefühl - ein Verstehen - das einem weiterhilft.
Sowas wie eine Offenbarung, etwas "Wirkliches"...
Hattest Du dabei irgendeine „Technik“ (wie Meditation o.ä.) angewendet – oder gab es völlig überraschend einen „hellen Moment“, in dem Dir sozusagen die „Erleuchtung“ kam?
Zum Sein verdammt:
ich glaube, so denken wir , weil wir keine Ahnung haben, wie schön etwas sein kann, was wir Menschen allein mit unseren Gedanken erschaffen können....
Ich möchte ihr in diesem Punkt recht geben: letztlich sind wir zum Da-Sein „verdammt“, denn GmG sagt selbst, daß wir zwar alles sein können, aber „
nicht nicht-sein“. Wenn also einer keine Ahnung hat, wie ein freudvolles Da-Sein aussehen oder sich anfühlen könnte, wie kann er dann den Wunsch danach haben? Worauf soll er noch hoffen? Das Leben nicht mehr ertragen zu können und die Gewißheit haben, daß es den Tod als Ende aller Dinge nicht gibt – und damit auch kein Ende eines Da-Seins, welches man als Hölle empfindet?
Es ist so, als würde man einem Tiefseeanglerfisch, der in den Untiefen des Meeres lebt, erzählen, das Leben außerhalb des Wassers sei wunderbar. Der würde sich doch sagen: „
Wovon labert der Typ eigentlich?“
Oder so, als würde man einem blind Geborenen erzählen, wie bunt und farbenprächtig die Welt doch sei.
Kann man ein Bedürfnis nach etwas haben, wovon man sich kein Bild, keine Vorstellung machen kann? Soll man dann noch glauben können, daß es so etwas überhaupt gibt?
Und da sie sich offenbar dagegen entschieden hat, erlebt sie es auch so. Das würde ICH jetzt ebenfalls mal als "freien Willen" bezeichnen wollen. Und das "Leben nach dem Tod"; bzw. das Leben nach dem Leben, oder wie auch immer, ist nach Walsch ebenfalls eine freie, also ihre Entscheidung und sicher kein Grund zum Kotzen.
Eine Entscheidung ja, aber eine „freie“? Für mich beinhaltet eine freie Wahl den Umstand, daß man weiß,
was man wählt bzw. weiß, was überhaupt zur Wahl steht.
Wenn sich jemand
gegen das Leben entscheidet, weil er es nicht mehr ertragen kann, aber keine Alternative hat, weil er keine Vorstellung davon hat, wie es aussehen könnte (und vielleicht auch nicht glauben kann,
daß es sowas gibt. GmG sagt ganz klar, daß z.B. ein Selbstmörder in der nächsten Inkarnation wieder vor die gleiche Situation gestellt wird!) – Wo
für soll sich diese Person noch entscheiden können?
Und bei Deiner Freundin habe ich das Gefühl, das es so sein könnte, denn scheinbar hat sie sich ja gegen das Leben ent-schieden, - und scheinbar auch gegen den Tod.
Hier liegt ja der Hase im Pfeffer:
Wenn es den Tod als solchen nicht gibt, sondern er nur eine andere Form des Lebens (Seins) ist, und man also „nicht nicht-Sein kann“ – gibt es eine Alternative zum Leben, zum Sein?
Wo
für kann man sich entscheiden, wenn man sich
gegen das Leben entscheidet, weil man es als unerträglich empfindet?
Ein anderer Punkt einmal:
Wenn die Seele, unser „wahres Ich“, göttlicher Herkunft ist und reine Freude ist und wenn sie sich entschieden hat, zu inkarnieren, um auf dieser Ebene zu erfahren, was sie
ist, dann kann es nicht unsere Seele selbst sein, die sich gegen das Leben entscheidet.
Dann ist es unser Ego.
Aber wie kommt ein kopflastiger Mensch an sein „wahres Ich“?
Hast Du, Fynn, einmal das Buch "Ein Kurs in Wundern" gelesen oder zu lesen versucht?
Ich habe es nach dem 3. Versuch aufgegeben, weil es ein Buch ist, welches verstandesmäßig kaum zu erfassen ist. Ich verstehe es zwar rational, aber es "erreicht" mich nicht
"Hängengeblieben" bin ich immer an der gleichen Stelle: beim Ego....