Die "kritische Masse" ist vielleicht mit dem Beispiel des "Energie-Sendens" an eine Einzelperson etwas unglücklich beschrieben.
Versuchen wir es einmal so:
Mir ist ein 3 Kilogramm schweres Eisenteil ins tiefe Wasser gefallen, und ich mache mich nicht gerne beim Herausholen naß.
Dann fällt mir ein, daß ich ja auch eine starke Schnur nehmen kann, und einen Magneten habe ich auch noch.
Allerdings stellt sich beim Versuch heraus, daß der Magnet viel zu schwach ist.
Ich frage also meinen Freund, ob er nicht auch noch einen Magneten hat.
Hat er. Aber auch beide Magneten zusammen sind noch zu schwach, um das Eisenteil aus dem Wasser zu holen.
Dann bietet mir mein Nachbar noch einen Magneten an, und letztlich treibt meine Freundin auch noch einen auf.
Nun sind es schon vier Magneten. Das Eisenteil bewegt sich schon ganz gut, fällt aber dann doch in dem Augenblick, wo es vom Boden abhebt, wieder herunter.
Das ist sozusagen die kritische Masse: die -gemeinsame- Kraft reicht beinahe aus. Beinahe.
Nun kommt ein weiterer Nachbar. Sein Magnet ist nur sehr klein, aber dieses Quentchen Kraft reicht aus, um das Einsenteil zu heben.
Genauso ist es mit Gedanken:
Gedanken sind Energie. Ein einzelner Gedanke beinhaltet wenig Energie. Viele verschiedene Gedanken zerstreuen die Energie, die sie gemeinsam besitzen, in verschiedene Richtungen.
Gehen die Gedanken aber in die gleiche Richtung, realisieren sie sich.
Das übrigens gibt dem Bibelvers Mt 18;19-20 eine ganz neue Bedeutung:
Weiter sage ich euch: Wenn zwei von euch auf Erden übereinkommen über irgend eine Sache, für die sie bitten wollen, so soll sie ihnen zuteil werden von meinem Vater im Himmel. Denn wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich in ihrer Mitte.Und die Sache mit "Ich denk an Dich":
Vielleicht ist diese Redewendung eben genau das: eine Redewendung, über die man nicht weiter nachdenkt.
Zudem reicht es nicht aus, an jemanden zu denken: es kommt darauf an,
was man denkt. Ob man ihm also etwas Gutes denkt