Author Topic: Für Nyir  (Read 4512 times)

Haibara

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Für Nyir
« on: August 20,2009, 10:17: 47 am »
Ich wünsche mir ganz, ganz doll, liebe Nyir, dass dein Problem sich klärt und du endlich weiter wandern kannst, ganz klar und deutlich, weil du auf einen "Wegweiser am Rand der Straße deines Lebens" triffst, ihn erkennen und lesen kannst. Ich drücke dich und schubs dich jetzt an: Geh los! Auf! Vorwärts! Auch kleine Stolpersteine lassen dich nicht fallen, du kommst wieder hoch, glaub mir, guck mich Alte an (...irgendwie muss man ja weiter, wir können nicht alle von der Brücke springen, sage ich immer, auch wenn es mir oft schon so war) auch wenn deine Knie jetzt im Straßenstaub liegen und dieser dir die Sicht vernebelt, und die Steine (sprich: gemeine Leute, die dich ignorieren, nicht persönlich, aber dem Zug der herzlosen Zeit folgend und diese für sich nutzend) dich aufhalten und bremsen wollen, drück' trotzdem die Hände durch, federe dich ab... und auf...und weiter gehts!!!   ho35 a070

Offline Fynn

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Re: Für Nyir
« Reply #1 on: August 20,2009, 11:19: 09 am »
Auch wenn ich ja nicht weiß, worum's genau geht : ich bin dabei ! Wir halten Nyir zusammen, wenn sie das möchte.. d r. Und dann wird's hoffentlich bald wieder besser !

Liebe Grüße,

Fynn h u l
Ich bin kein Mensch, der eine spirituelle Erfahrung macht, sondern ein spirituelles Wesen, das eine menschliche Erfahrung macht.

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Nyir

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Re: Für Nyir
« Reply #2 on: August 22,2009, 21:24: 36 pm »
Lieben Dank für diesen Thread! Das ist echt lieb, Haibara!
Manchmal ist es so schwer, aufzustehen. Aber wenn ich es schaffe und weitergehe, habe ich Angst vor dem mir unbekannten Weg, der vor mir liegt. Ich habe Angst vor jedem weiteren Stolperstein.
Ich weiß, ich komme dem Leben und der Welt nicht aus. Ich weiß, ich muss mich den Regeln und Gesetzen der Gesellschaft irgendwann stellen. Aber nun geht es mir irgendwie zu schnell. Wenn am Montag alles gut geht und ich die Stelle bekomme, habe ich gerade mal eine Woche, um mein neues Leben vorzubereiten, mich von meinem alten Leben zu verabschieden und mich innerlich auf alles Neue und Unbekannte einzustellen. Dafür brauche ich Zeit, ich bin einfach kein Mensch, der schnell schnell schnell irgendwelche Dinge erledigt oder abhakt.

@Fynn:
Es geht darum, dass ich vor etwa anderthalb Wochen Bewerbungen abgeschickt habe. Ich möchte nämlich Tiermedizinische Fachangestellte werden, aber da das hier in Österreich etwas aussichtslos ist, habe ich mich in Deutschland (Garmisch-Partenkirchen und Rosenheim - beides in Bayern an der österr. Grenze) beworben, wo das ein ganz normaler Ausbildungsberuf ist.
Tja...der Tierarzt aus Garmisch-Partenkirchen möchte nun, dass ich montags bei ihm vorbeikomme und den Vormittag mit ihm und seinen Assistentinnen in seiner Praxis verbringe. Danach wird entschieden, ob ich die Stelle bekomme oder nicht.
Und das geht mir gerade alles zu schnell, denn ich müsste schon am 1. September bei ihm anfangen. Und das ist in gut einer Woche. Bescheid bekomme ich wahrscheinlich auch gar nicht am Montag, sondern ein bis zwei Tage später. Und dann soll ich in Windeseile meine Sachen packen und vor allem.....mich INNERLICH darauf einstellen.
Im letzten Jahr habe ich das Leben ganz in meinem Rhythmus gelebt. Ich habe Angst, dass ich es nicht schaffe, mich so plötzlich in die Arbeitswelt zu stürzen. Auch wenn ich weiß, dass ich diese Ausbildung unbedingt machen will, weil Tiere mich unglaublich glücklich machen.
Ich bin nun 20 und werde - sollte montags alles gut gehen - schon ganz bald ausziehen und ich sehe mich darüber nicht aus. Ich fühle mich irgendwo noch nicht bereit dazu.

Haibara

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Re: Für Nyir
« Reply #3 on: August 22,2009, 22:13: 05 pm »
Ich kann dich so gut verstehen. In den letzten Jahren hat sich bei mir auch immer alles platz plautz rasend schnell geändert, obwohl ich streckenweise rum saß und glaubte, unnütz zu sein. Und dann, auf einmal: ruck zuck war alles anders, die Ereignisse überschlugen sich...aber das ist das Leben. Wie du so schön schreibst: wir müssen den Regeln und Gesetzen gehorchen. Wer nimmt schon Rücksicht auf unsere Seele.
Das paradoxe an der ganzen Geschichte ist für mich: dass der Mensch das Leben selbst so gegen sich selbst eingerichtet hat. Und nun ist das das normale und wir kommen aus den Zwängen nicht mehr raus, leider.

Aber, ich würde sagen, wenn du erst mal den Montag gemeistert hast und die Weichen sind gestellt, egal ob ja oder nein, dann wirst du etwas klarer sehen und auch handeln können. a070 mx63

Nyir

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Re: Für Nyir
« Reply #4 on: August 22,2009, 22:43: 46 pm »
Ich hoffe es, dass ich danach klarer denken kann.
Ich habe wirklich keine Ahnung vom (Arbeits- und Erwachsenen-)Leben. Ich kenne mich mit Versicherungen nicht aus, auch von Bankangelegenheiten hab ich null Ahnung. Aber das sind auch Sachen, die mich absolut nicht interessieren. Und würde mir jemand diese Dinge erklären, würde ich mich zu Tode langweilen.
Ich wusste ja noch nicht mal, dass ich für Bewerbungen meine Zeugnisse beglaubigen lassen muss. Ich bin da total unwissend. Deshalb fürchte ich mich auch so vor dem Leben, der Welt und der Gesellschaft...

Annie Lennox singt in ihrem Song "Cold": "Dying is easy, it's living that scares me to death."
Übersetzt heißt das: "Sterben ist einfach, es ist das Leben, das mich zu Tode ängstigt."

Das drückt eigentlich sehr gut das aus, was ich zur Zeit fühle.
Zwar geht es heute schon um einiges besser. Aber letzte Nacht fiel mir das Atmen so schwer, dass ich nicht wusste, ob ich noch genug Luft bekomme.
Ich musste mir diesen inneren Druck, der auf meinem Herz und meinen Lungen lag, dann von der Seele weinen. Ich habe währendbei mit Gott geredet...und ich meine geredet, nicht geflüstert oder in Gedanken mit ihm gesprochen. Ich habe ihm gesagt, dass ich unglaublich große Angst habe. Ich habe ihm gesagt, dass ich nicht genau weiß, woher sie kommt oder was sie mir sagen will.
Ich habe ihm gesagt, dass ich Hilfe brauche, dass ich so unmöglich diese Stelle annehmen kann.
Und schon wenige Minuten später, kehrte Ruhe in mir ein. Plötzlich sah ich vor allem die positiven Dinge und ich wusste nicht, warum ich das so plötzlich konnte.
Jetzt, wo es Nacht ist, ist die Angst wieder zurückgekommen, aber längst nicht so stark wie gestern.

Offline Vivienne

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Re: Für Nyir
« Reply #5 on: August 23,2009, 08:10: 15 am »
Liebe Nyir,

dieser  folgende ist ein Spruch aus einer Tagesmeditation, vielleicht kannst du etwas mit anfangen.
Mir hilft in schweren Zeiten, im Heute zu bleiben, nur den heutigen Tag im Auge zu behalten und nicht zu weit nach vorn zu schauen. Ich habe mein Leben auch oft so erlebt wie dieser Spruch von Annie Lennox.



Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum


2 3. August

Man kann die Menschen messen an ihren Fähigkeiten, Verantwortung zu übernehmen. (Roy L. Smith)

Wenn etwas Neues geschieht, können wir sicher sein, dass dahinter eine mutige Haltung stand, die die ganze Sache vorantrieb. Der Mut ist – als jene Qualität des Herzens und des Kopfes, die sich dem Status quo widersetzt und ihn herausfordert – die Antriebskraft für alle Möglichkeiten, die das Leben bietet.

Der Prozess der Selbstfindung bringt neue Wirklichkeiten hervor. Wen
n Angst und Panik unsere alte Einstellung zum Leben beherrschten, dann ist es der Mut, der – selbst als nur kleiner Funke – uns dazu befähigt, so zu handeln, als wären wir selbstbewusst: bis wir es dann tatsächlich sind. Wenn das Gefühl von Entfremdung und Einsamkeit unsere Realität prägte, dann ist es der Mut, der uns aus der Ecke holt und zur Gruppe führt, Mut, der uns den Mund zum Sprechen öffnet, und Mut, der uns dort hält, bis die Gemeinschaft realer wird, als es die Entfremdung jemals war.

Der Mut ist ein Schlüssel. Er öffnet die Türen zu Liebenswürdigkeit, Weisheit und Aufrichtigkeit. Aber solange wir diesen Schlüssel nicht benutzen, werden wir niemals auf die andere Seite der Tür gelangen.

Heute will ich mich kühn auf meine Ziele zu bewegen, selbst wenn ich mich nicht im geringsten kühn fühle. Die Angst wird mich heute nicht zurückhalten.