Ein schwieriges Thema….
Hängengeblieben bin ich gerade an dem Satz:
Ich bin der Meinung, das der Staat die Pflicht hat, dafür zu sorgen, sowas zu unterbinden, notfalls mit Ausweisung zu drohen und das dann auch durchzuziehen.
Einerseits muß man nicht gleich für alles die Polizei, den Staat (wer ist das eigentlich?) oder sonst jemanden rufen.
Immerhin wird ja keiner gezwungen, etwas zu geben.
Ich glaube einfach, dass viele sich unangenehm berührt fühlen, weil es ein „schlechtes Gewissen“ macht, nichts zu geben.
Meine Mutter hat es z.B. schon erlebt, dass Kinder an ihrer Türe bettelten. Die gingen die ganze Straße entlang, von Tür zu Tür. Am Ende der Straße wartete bereits ein dickes „Bonzenauto“.
Ich selbst hätte mir in diesem Falle dann doch das Nummernschild notiert und die Polizei verständigt, denn das ist systematischer Betrug.
Bei Bettlern auf der Straße wird es schwierig.
Alten, tattrigen Menschen, die sichtbar obdachlos sind (irgendwann kennt man die, weil man sie immer wieder sieht), gebe ich dann etwas. Auch Obdachlosen, die eine Obdachlosenzeitung verkaufen wie „Fifty-Fifty“. Denn die tun immerhin noch etwas und sie hätten diese Zeitung nicht, wenn sie nicht obdachlos wären.
In dieser Gegend hier habe ich solche mehrfach vor Eingängen in Einkaufsmärkten angetroffen.
Denen gebe ich dann etwas, wenn ich herauskomme, und neben einer Münze oft noch eine Tafel Schokolade o.ä.
Generell nichts gebe ich jungen Leuten, die dem Äußeren nach drogenabhängig sind. Leider sind meist die es, die Haustiere dabei haben. Bestenfalls würde ich denen etwas zu Essen spendieren, denn sonst hätte ich die Befürchtung, sie setzen das Geld in Drogen um.
Was Ausländer betrifft, so hat sich da meine Sichtweise sehr gewandelt, seit ich Gelegenheit hatte, viel über sie zu erfahren.
Viele werden hier in Deutschland geduldet, bekommen in sog. „Übergangswohnheimen“ einen kargen Raum und Lebensmittel, die sie sich aus einer Liste zu einem bestimmten Wert aussuchen können.
Bargeld erhalten sie gar keines.
Diese Wohnheime sind meist am Stadtrand. Bei Aufforderungen zum Amtsbesuch, Arztbesuch etc. dürfen die zu Fuß latschen. In diesem Kreis hier z.B. mussten sie zuerst zur zuständigen Krankenstation, um sich gegebenenfalls einen Krankenschein abzuholen.
Entfernung vom Wohnheim zur Station: etwa 8 km. Zu Fuß, denn Busfahren kostet Geld. Da der Mensch nun mal ein soziales Wesen ist, der Kontakte braucht, möchten diese Leute auch Landsleute in anderen Wohnheimen besuchen.
Zu Fuß…
Telefon, Handy? Kostet Geld, also gibt´s nicht.
Wie würdet Ihr Euch verhalten, wenn Ihr in einer solchen Lage wärt?
Ich habe dort einige Zeit als 1-Euro-Jobber gearbeitet und weiß, dass viele von denen schwarz arbeiten.
Und ich wäre nie auf die Idee gekommen, sie zu verpfeifen. Immerhin arbeiten sie für Geld, und das ist besser als Stehlen.
Zudem: viele Ausländer hier sind nicht zuletzt Wirtschaftsflüchtlinge. Und die Armut in ihren Ländern beruht nicht zuletzt darauf, dass auch Deutschland dort billig produzieren lässt.
Gestern noch eine Werbung vom Kleidungsdiscounter „kik“: Kinder-Fleece-Hose für 1,99 Euro!
Der Verkäufer will daran verdienen, der Großhändler, der Importeur, der Hersteller. Und der Mensch in der Produktion auch.
Und das sind allzu oft Kinder!
Das wird zu oft übersehen und noch viel öfter toleriert.
Hauptsache, wir haben wieder “günstig“ eingekauft….