Hallo, lieber Fynn,
das, was du eben hier ausgeführt hast an Ein- und Ansichten, das finde ich sehr beeindruckend.
Man sagt ja, auch wenn man es nie einsehen wollte, ob es Vater, Mutter, Partner, Freunde,
egal wer,die, die in unser Leben neben uns agieren, es hat einen Sinn
(* in unserem Leben*), es war
wichtig für unseren eigenen Lebensplan.
Dazu passt dein Fazit:
*Und ich habe inzwischen in meinen Vater meinen ganz persönlichen Engel erkannt*.Das ist eine neue Einsicht, die du erlangt hast, lieber Fynn,
so sollte es sein.Was ich sehr, sehr gut finde, lieber Fynn, das ganz besonders
nur für dich,
ist deine Aussage und neue Einsicht:
Ich bin im Reinen mit mir und meinem Vater.
Da sieht man, so schwer alles ist, so traurig wie man wird, es ist sooooooo wichtig, ins Reine
zu kommen, diesen inneren Unmut über die vielen Jahre zu beheben.
Das schafft nicht jeder, das ist dir gelungen, da hast du dran gearbeitet, das freut mich sehr für dich,
weil es so wichtig und entscheidend ist für dein weiteres Leben.
Denn wäre es nicht so, es würde dich letztendlich hinterher vergrämen, eine Schuld hinterlassen.
Leider, nach deinen Ausführungen, es gibt keine Hilfe mehr für deinen Vater, das ist der letzte,
der *Versöhnungsbeweis* für deinen Vater und dich selber.Nur wer anderen verzeihen kann, kann sich selber verzeihen.
Das mit dem *Loslassen*, lieber Fynn, das ist eine Sache, die viele nicht können, aber wir werden
dazu gezwungen, es zu lernen, ich habe auch dagegen früher gekämpft, fast wie eine Löwin, wollte
es nicht zulassen. Aber es blieb mir nichts anderes übrig, mich dem zu ergeben, denn das waren
Kämpfe, die man nicht gewinnt. Die Einsicht kam nach und nach, bei jedem Abschied ein Stück mehr.
Davon habe ich schon so viele erlebt, ganz enge, geliebte Menschen, die gehen mußten.
Heute bin ich soweit, mein einziger Wunsch, den ich habe, wenn ich Menschen liebe, sie sollen sich
nicht quälen, das ist für mich belastender als das *Loslassen*.
Diesen Lernprozess habe ich für mich wohl abgeschlossen.
Vor drei Jahren war mein Schwager, Bruder von meinem Mann, so alt wie du Fynn, jetzt,
schwer an Krebs erkrankt.
Zwei Jahre haben wir erlebt, wie der Kampf dem Ende zuging, es war sehr schwer, das
mit anzusehen.
Er lag im Hospiz die letzten zwei Wochen. Einen Sonntagmorgen besuchten wir ihn.
Es war, als wartete er auf uns, um in Ruhe gehen zu können, damit seine Frau nicht alleine
ist bei ihm war, wenn er geht. Er starb in unserem Beisein, es war ein Gefühl für mich persönlich,
*eine Erlösung, für ihn und auch für seine Frau und uns*.Ja, *Loslassen*, das ist ein Lernprozess und kein Spaziergang, aber im Laufe des Lebens
lernt man es, der eine früher, der andere später.
Du, Fynn, bist auf dem richtigen Weg, das sehe ich, wie du damit umgehst, du wirst es selber
spüren, aber wohl später!!!
Ich bin immer bei dir im Gedanken, du bist nicht alleine, ich denke, unser ganzes Forum ist
bei dir/euch, es ist gut, dass du darüber sprechen kannst, das erleichtert.
Gedankenverbundene
easy.