Unser buntes Forum

Spiritualität => Eigene Erfahrungen mit Spiritualität => Topic started by: Luna on October 30,2012, 12:03: 03 pm

Title: Sich selbst treu sein
Post by: Luna on October 30,2012, 12:03: 03 pm
 (http://www.wuerziworld.de/Smilies/schild/sd13.gif)

Auszug aus Vivienne's Spruch des Tages vom 26.10.2012  (http://www.unser-buntes-forum.de/index.php/topic,134.750.html#msg30703) :

"Ich möchte wissen,
ob du jemanden enttäuschen kannst,
um dir selber treu zu sein.
Ob du den Vorwurf des Verrats ertragen kannst
und nicht deine eigene Seele verrätst."
http://www.journeypraxis.com/info/inspirierendes/oriah-mountain-dreamer/

Das springt mich total an.
Oft habe ich mit Entscheidungen zu tun, die scheinbar für mich und gegen jemand anderen sind.

Früher fand ich solche Entscheidungen nicht so schwer.
Früher habe ich leichter für mich entschieden.
Doch seit ich die Gespräche mit Gott Bücher gelesen habe und die Fragestellung "Wie würde die Liebe jetzt handeln?" kenne, fällt mir das sehr schwer.
Ich weiß ehrlich gesagt oft nicht, wie die Liebe handeln würde.
Die Liebe schließt ja alle Beteiligten mit ein.
Wann verrät man seine eigene Seele?
Welche Pläne hat die Seele?
Ist die Seele glücklich, wenn sie sich für etwas entscheidet, wodurch jemand anderes leidet/ sich verletzt fühlt?

Wann ist man sich selbst untreu? Wie erkenne ich das?
Geht man über Leichen, um sich selbst treu zu bleiben?

Wie geht Ihr mit dem Problem um?

Habt alle einen schönen Tag! 
                                             (http://www.wuerziworld.de/Smilies/win/win13.gif)
Title: Re: Sich selbst treu sein
Post by: Fynn on October 30,2012, 12:43: 59 pm
 jhgxx Luna, ja, das ist ein schönes Thema !

"Ich möchte wissen,
ob du jemanden enttäuschen kannst,
um dir selber treu zu sein.
und ich frage mich, ob es denn wirklich überhaupt nötig ist, jemanden entäuschen zu müssen, um mir selbst treu zu sein. Hast Du zufällig ein Beispiel ? Ich verletze andere Menschen nicht gerne wenn auch nur irgendwie möglich, versuche wirklich es möglichst zu vermeiden. Aber andere müssen auch für sich sorgen, genau wie ich. Und leider bin ich oftmals gar nicht sooo gut darin. "Wie würde die Liebe jetzt handeln ?", das betrifft ja nicht ausschließlich den anderen, sondern meiner Meinung nach in weiten Teilen auch einen selbst. Oft ist es doch so, das es einem leichter fällt liebevoller mit anderen umzugehen als mit sich selbst. Oder ? Zumindest entspricht das so meiner Erfahrung.
Die Liebe schließt ja alle Beteiligten mit ein.
Wann verrät man seine eigene Seele?
Welche Pläne hat die Seele?
Ja, die Liebe schließt m.M. nach alle Beteiligten mit ein und d.h. ja, Dich natürlich auch. Wenn Du nun darauf verzichtest sie Dir geben zu lassen, zu holen oder auch selbst zu geben, dann, denke ich, verrätst Du damit Deine Seele. Und ich meine damit jetzt nicht automatisch Sexualität, das ist eine andere Sache, Liebe hat meiner Ansicht nach viele Facetten.

 zwerg-gewitter g025
Title: Re: Sich selbst treu sein
Post by: Luna on October 30,2012, 14:50: 24 pm
 eo

Wow, Fynn, das war schnell! Danke für Deine Antwort.

  und ich frage mich, ob es denn wirklich überhaupt nötig ist, jemanden entäuschen zu müssen, um mir selbst treu zu sein. Hast Du zufällig ein Beispiel ?

Schon Monate her, aber fällt mir hierzu ein:
Jemand, den ich flüchtig kenne und der mir aus verschiedenen Gründen total unangenehm ist, so wie ich es selten in meinem Leben hatte.
Als ich ihn Anfang des Jahres nochmal sah wollte er mich umarmen zum Abschied, und ich wusste er braucht eine Umarmung, egal von wem: zum Aufgefangenwerden, als "Geste menschlichen Miteinanders", als kleinen Rettungsanker, so wie man jemandem von Herzen alles Gute wünscht. Aber ich war dazu nicht fähig und nicht willig. Es hat sich in mir so gesträubt, zu diesem Menschen so eine Nähe herzustellen, dass ich ihm sagte ich wolle das nicht.

Wenn ich mich auf GmG berufe und voraussetze, dass wir alle Eins sind, dann habe ich im Grunde "mir selbst" etwas verweigert, was ich dringend gebraucht hätte: eine einfache Umarmung, eine Geste.
Ich habe mich immer wieder gefragt, ob nicht die Liebe großmütig genug ist, über ihren Schatten zu springen und eine liebevolle Geste zustande zu bringen?

In mir als Mensch sträubt sich alles dagegen, und die Liebe zu mir sagt "Tu nichts, was du nicht von Herzen willst". Aber ich bin mir sicher, die Liebe selbst hätte ihn ohne Zögern umarmt.
Wem bin ich also hier untreu geworden?
Welche Liebe ist hier die "richtige"?
Früher wäre mir die ganze Sache völlig klar gewesen, ich hätte nur auf meine menschlichen Gefühle geachtet und  viel weniger Gewissensbisse gehabt.

Es gibt noch andere Beispiele, die noch weitreichender sind, die z.B. auch Verwandtschaft betreffen. Zu persönlich und kompliziert, um hier zu schreiben.
Aber immer wieder die Frage: was rechtfertigt eine Handlung oder Worte, die für jemand anderen zum (offenbar) Nachteil sind?

Hier  (http://www.cosgan.de/images/smilie/verschiedene/s060.gif) (http://www.cosgan.de/smilie.php) auch, deshalb werde ich jetzt einen Kuchen backen. Gutes Argument, nicht?

 wink

Title: Re: Sich selbst treu sein
Post by: chrissi21366 on October 30,2012, 17:52: 16 pm
so ganz spontan fällt mir das buch ein, das la norita empfohlen hat, die meisterschülerin von daniela jodorf. in dem geht es um eine inderin, die den mann ihrer schwester liebt und er sie ebenfalls, aber er ist nun mal mit ihrer schwester verheiratet... wann tun die beiden dieser schwester mehr weh? wenn sie ihr sagen, was fakt ist oder wenn sie es lassen und ewig ineinander verliebt sind und die schwester es weiss? tun sie nicht eher allen dreien weh, weil sie der schwester nicht die möglichkeit geben, sich von dieser liebe zu verabschieden? manchmal denken wir, wir tun dinge, weil wir den anderen nicht weh tun wollen, aber leiden sie nicht mehr und wir noch dazu, wenn wir nicht zu dem stehen, was wir wollen? wie ist das, wenn einer jemand liebt, aber diejenigen nicht ihm... tut sie ihm wirklich einen gefallen, wenn sie ihm nicht weh tun will? ende ohne schrecken oder schrecken ohne ende???
Title: Re: Sich selbst treu sein
Post by: Vivienne on October 30,2012, 18:08: 30 pm
(http://www.wuerziworld.de/Smilies/schild/sd13.gif)

Auszug aus Vivienne's Spruch des Tages vom 26.10.2012  (http://www.unser-buntes-forum.de/index.php/topic,134.750.html#msg30703) :

"Ich möchte wissen,
ob du jemanden enttäuschen kannst,
um dir selber treu zu sein.
Ob du den Vorwurf des Verrats ertragen kannst
und nicht deine eigene Seele verrätst."
http://www.journeypraxis.com/info/inspirierendes/oriah-mountain-dreamer/

Das springt mich total an.
Oft habe ich mit Entscheidungen zu tun, die scheinbar für mich und gegen jemand anderen sind.

Früher fand ich solche Entscheidungen nicht so schwer.
Früher habe ich leichter für mich entschieden.
Doch seit ich die Gespräche mit Gott Bücher gelesen habe und die Fragestellung "Wie würde die Liebe jetzt handeln?" kenne, fällt mir das sehr schwer.
Ich weiß ehrlich gesagt oft nicht, wie die Liebe handeln würde.
Die Liebe schließt ja alle Beteiligten mit ein.
Wann verrät man seine eigene Seele?
Welche Pläne hat die Seele?
Ist die Seele glücklich, wenn sie sich für etwas entscheidet, wodurch jemand anderes leidet/ sich verletzt fühlt?

Wann ist man sich selbst untreu? Wie erkenne ich das?
Geht man über Leichen, um sich selbst treu zu bleiben?

Wie geht Ihr mit dem Problem um?

Habt alle einen schönen Tag! 
                                             (http://www.wuerziworld.de/Smilies/win/win13.gif)



Liebe luna,

mit deinen Worten spricht du mir aus der Seele.
Ich finde es manchmal hammerhart, einem anderen weh tun zu müssen, um sich selber treu zu sein.
Das fühlt sich nicht immer gut an, wirklich nicht.
Vielmehr ist es irrsinnig schwer, deswegen sind ja auch viele Menschen co-abhängig, immer für den andern, nichts für sich selbst. Das macht krank, steht aber hoch im Kurs. Wir werden ja so erzogen, dass es so richtig sei....

Aber es geht ja auch nicht immer um die großen Dinge, manchmal reichen die kleinen, dass man sich entscheidet, dem anderen einfach ins Wort zu fallen, weil man seine ellenlangen Erklärungen bzw. Phrasen einfach nicht mehr hören will. Bei Behörden z. B. oder den endlosen Phrasen eines Vermieters.  Dann fühlt sich das gut an. Ich hab da schon mal gesagt, "Ihre Erklärungen will ich gar nicht hören" und einfach weiter geredet. Da fühl ich mich dann wie ein Sieger.   h u l
Title: Re: Sich selbst treu sein
Post by: chrissi21366 on October 30,2012, 18:58: 06 pm
arrrgh, ich habs  mal wieder getan. ich hab nicht mit dem herzen gehört, sondern mit dem verstand...  gif13

zitat: Jemand, den ich flüchtig kenne und der mir aus verschiedenen Gründen total unangenehm ist, so wie ich es selten in meinem Leben hatte.
Als ich ihn Anfang des Jahres nochmal sah wollte er mich umarmen zum Abschied, und ich wusste er braucht eine Umarmung, egal von wem: zum Aufgefangenwerden, als "Geste menschlichen Miteinanders", als kleinen Rettungsanker, so wie man jemandem von Herzen alles Gute wünscht. Aber ich war dazu nicht fähig und nicht willig. Es hat sich in mir so gesträubt, zu diesem Menschen so eine Nähe herzustellen, dass ich ihm sagte ich wolle das nicht.

Wenn ich mich auf GmG berufe und voraussetze, dass wir alle Eins sind, dann habe ich im Grunde "mir selbst" etwas verweigert, was ich dringend gebraucht hätte: eine einfache Umarmung, eine Geste.
Ich habe mich immer wieder gefragt, ob nicht die Liebe großmütig genug ist, über ihren Schatten zu springen und eine liebevolle Geste zustande zu bringen?

In mir als Mensch sträubt sich alles dagegen, und die Liebe zu mir sagt "Tu nichts, was du nicht von Herzen willst". Aber ich bin mir sicher, die Liebe selbst hätte ihn ohne Zögern umarmt.
Wem bin ich also hier untreu geworden?
Welche Liebe ist hier die "richtige"?
Früher wäre mir die ganze Sache völlig klar gewesen, ich hätte ohne Gewissensbisse nur auf meine menschlichen Gefühle geachtet und  viel weniger Gewissensbisse gehabt
zitat ende

also meinem empfinden nach hast du das richtige getan. hättest du ihn umarmt und deinem inneren gefühl entgegen gehandelt, hätte er das gespürt und das hätte ihm genauso wenig gut getan wie dir... über seinen schatten zu springen, um eine liebevolle geste zustande zu bringen, wäre alles andere als liebevoll gewesen... liebevoll wäre gewesen, dir selbst gegenüber freundlich zu sein und zu versuchen, zu verstehen, warum du ihm diese geste nicht geben konntest... dir verständnisvoll anzuschauen, was du an ihm nicht magst und warum..

so verrückt uns unser verhalten manchmal erscheinen mag, aber es hat immer gute gründe, die tief im inneren stecken und die wir nur erkennen, wenn wir positiv und vorurteilsfrei anschauen, was da ist...
Title: Re: Sich selbst treu sein
Post by: Luna on October 30,2012, 19:26: 29 pm
Hallo liebe Viv und liebe Chrissi!

Danke auch für Eure Gedanken!!
Ja, ich kann es vollkommen nachvollziehen, was Ihr beide schreibt.  a010

Auch Dein erster Beitrag, Chissi  wink, der sich auf das "Falsche" bezog - dennoch war das Beispiel auch gut, wenn auch nochmal viel verschärfter und schwieriger. Wie man sich in dem Fall der Inderin verhalten soll ist wohl echt eine harte Herausforderung.
Ja, es wäre auf gewisse Weise lieblos gewesen, über meinen Schatten zu springen um eine liebevolle Geste zu tun.
Aber auf andere Weise wäre es auch ein Ausdruck von Liebe gewesen.
Wenn ich ihn "in Wahrheit", "in Liebe" hätte sehen können hätte ich gewusst, dass er, dass jeder Mensch immer eine Umarmung verdient hat, oder?

Ich weiß nur, dass es mir auch weh tat, ihm weh zu tun. Und ich dachte "Wir sind verbunden, wir sind Eins, also hat sein Schmerz natürlich auch Auswirkungen auf mich, da ist es ja fast egal wem von uns ich weh tue" ...

Ich hänge mich halt sehr auf an der Anforderung "Wie würde die Liebe entscheiden?".
Das ist eigentlich ein Hilfreicher Leitspruch für mich, aber manchmal eben auch ... nicht eindeutig.

Echte Liebe schließt niemanden von der Umarmung aus - vermute ich.
Echte Liebe hat im Überfluss alles für alle - vermute ich.

Ich kann das als die, die ich jetzt bin, aber nicht so fühlen und leben.
Ich schließe z.B. aus, weiß aber, dass ein Teil von mir das nicht möchte. Und hänge damit im Dilemma. Oft.

Ja, Viv  eo, Co - Abhängigkeit sagt mir was. Das Thema wurde mal in einer Fortbildung angerissen, an der ich vor Jahren teilgenommen habe.
Ich konnte mich früher immer wunderbar abgrenzen und als Erstes meine eigenen Bedürfnisse erfüllen. Allerdings fällt mir das zunehmend schwer, seit ich mir den erwähnten Leitspruch gewählt habe. Und auch vor dem Hintergrund, dass wir alle miteinander verbunden sind.

Ich könnte fast sagen, dass ich das Leben in der Hinsicht komplizierter finde als zu der Zeit, wo ich die GmG noch nicht kannte.
Wie geht es Dir da?

Und Fynn?

Habt einen schönen Abend!
Title: Re: Sich selbst treu sein
Post by: Waltzing Mathilda on October 30,2012, 20:12: 23 pm
Ich möchte zunächst einmal von Oriah Mountain Dreamer ausgehen, die schrieb:

ob du jemanden enttäuschen kannst,
um dir selber treu zu sein.

„Jemanden enttäuschen“ sollten wir vielleicht einmal definieren:
„ent-täuschen“ bedeutet, jemandem aufzuzeigen, daß er sich in uns getäuscht hat.
Wir zeigen ihm auf, daß er einem Trugbild erlegen ist.
Das ist doch nichts Schlechtes, oder?

Ist die Seele glücklich, wenn sie sich für etwas entscheidet, wodurch jemand anderes leidet/ sich verletzt fühlt?

Einerseits: würde die Seele sich für etwas entscheiden, wodurch der andere sich verletzt fühlt?
Die Seele will dem anderen sicherlich keinen Schaden zufügen.

Andererseits: ist es denn nicht denkbar, daß wir uns in einer Weise entscheiden müssen, die es uns ermöglicht, uns selbst treu zu bleiben und die den anderen zwar verletzt – aber auch dazu beiträgt, daß er Heilung erfährt?

Ein Beispiel vielleicht:
Bei uns im Altenheim sind wir mit 3 Leuten in der Haustechnik.
Ein weiterer Kollege unterliegt unserer Abteilung; er macht den Fahrdienst, arbeitet auf €400-Basis.
Und mit diesem Kollegen haben wir Probleme.
Er ist aufgrund einer Erkrankung (ich glaube, Muskelatrophie, also Muskelschwund) Frührentner und verdient sich also etwas dazu. Er ist geschieden, zahlt aber meines Wissens keinen Unterhalt an seine Ex-Frau. Kinder haben sie nicht.
Er lebt mit einer anderen Frau und deren beiden Kindern zusammen. Ich möchte einmal davon ausgehen, daß der leibliche Vater Unterhalt zahlt.
Diese Frau ist voll berufstätig.
Er bekommt 900 Euro Rente. Dazu die 400 Euro aus dem Fahrdienst.
Also netto 1300 Euro.
Sicherlich eine Summe, von der man leben kann.
Dennoch ist er ein Knauserer, Pfennigfuchser, Korinthenkacker und Erbsenzähler, daß einem übel wird.
Wir haben eine Senseo-Kaffeepad-Maschine, und täglich macht er sich einen Kaffee.
Oder auch zwei.
Nur: er hat noch nie Kaffee mitgebracht!
Nun ist der Kaffee fast aufgebraucht, und morgen soll er neuen holen.
Und wir drei sind gespannt, ob er nach Geld für den Kaffee fragt – oder ihn selbst bezahlt.
Wenn er ihn nicht bezahlen will – wird er keinen Kaffee mehr bekommen!
Sicherlich wird es ihn verletzen (das ist so sicher wie das Amen in der Kirche!) – aber ich möchte mir selbst treu bleiben und nicht die Faust in der Tasche machen, wenn ich ihn Kaffee trinken sehe.

Verletzt es ihn?
Sicherlich.
Wird er leiden?
Ich denke, ja.
Wird es ihm schaden?
Nein. Wenn er wachsen will (sein Ego vielleicht nicht, aber seine Seele doch), wird es zu seinem Vorteil sein.

Bevor wir ihn als Fahrer bekamen, sind wir selbst gefahren, haben die Bewohner zu Ärzten etc. gefahren. Und immer wieder auch Trinkgeld bekommen, welches wir in die gemeinsame Kaffeekasse gegeben haben.
Er selbst hat noch nie (!) auch nur einen müden Cent in die Kaffeekasse gegeben.
Und es wird mir niemand weismachen können, daß er nichts bekommt.

In mir als Mensch sträubt sich alles dagegen, und die Liebe zu mir sagt "Tu nichts, was du nicht von Herzen willst". Aber ich bin mir sicher, die Liebe selbst hätte ihn ohne Zögern umarmt.
Wem bin ich also hier untreu geworden?
Welche Liebe ist hier die "richtige"?

Die Liebe selbst hätte ihn wohl ohne Zögern umarmt. Die Liebe selbst ist selbstlos. Sie vergibt sich nichts, verliert nichts dadurch.
Aber wenn Du diese Person umarmt hättest, obwohl sich alles in Dir dagegen gesträubt hätte – wäre es dann wirklich eine liebe-volle Umarmung gewesen?
Oder ein Akt der Höflichkeit?

Es gibt noch andere Beispiele, die noch weitreichender sind, die z.B. auch Verwandtschaft betreffen. Zu persönlich und kompliziert, um hier zu schreiben
Aber immer wieder die Frage: was rechtfertigt eine Handlung oder Worte, die für jemand anderen zum (offenbar) Nachteil sind?

Sind sie denn für den anderen –offenbar- zum Nachteil?
Vielleicht brauchen sie diese Handlung, diese Worte zu ihrem Wachstum?
Und worin offenbart es sich, daß es zu deren Nachteil ist?

deshalb werde ich jetzt einen Kuchen backen.
 wink
Laß mal n Stück rüberwachsen.
Ich hab auch noch Kaffee hier  a045
Title: Re: Sich selbst treu sein
Post by: Luna on October 30,2012, 22:04: 28 pm
Andererseits: ist es denn nicht denkbar, daß wir uns in einer Weise entscheiden müssen, die es uns ermöglicht, uns selbst treu zu bleiben und die den anderen zwar verletzt – aber auch dazu beiträgt, daß er Heilung erfährt?

Danke!

Sind sie denn für den anderen –offenbar- zum Nachteil?
Vielleicht brauchen sie diese Handlung, diese Worte zu ihrem Wachstum?
Und worin offenbart es sich, daß es zu deren Nachteil ist?

Danke!

Und das ist mein Knackpunkt seit Jahren, das ist mir eben wieder bewusst geworden:
ich schaffe es schon, jemand anderem Schmerz zuzufügen um mir selbst treu zu bleiben, aber guten Gewissens nur dann wenn ich weiß, dass es zum Besten aller Beteiligten ist.
Weil mein Oberoberoberleitsatz im Leben leider lautet: mach diesmal alles richtig!
Diese Anforderung (woher auch immer sie kommt) in Kombination mit "Wie würde die Liebe handeln?" ist wohl der blockierendste Faktor in meinem Leben.

Mat, Du hast mich wieder dran erinnert, dass ich einfach nicht wissen kann, was für jemand anderen richtig und gut ist. Da muss ich mich einfach auf mein Gefühl verlassen - was für mich auch bedeutet, das zu erlernen; dem zu vertrauen, was ich fühle.

Es ist echt bescheuert, weil auch die GmG ganz klar sagen "Die Seele spricht zu dir durch dein Gefühl" - und trotzdem zweifle ich so an der Richtigkeit meiner Gefühle. ao50

Laß mal n Stück rüberwachsen.
Ich hab auch noch Kaffee hier  a045

  ko70 Es ist fast nix mehr da!

Ich danke Euch allen für Euer Interesse und Eure Gedanken und Worte!  a010   d r  a010

p.s.: Und Viv, danke für den Spruch des Tages, der viel in Gang gebracht hat!

Title: Re: Sich selbst treu sein
Post by: chrissi21366 on October 30,2012, 22:39: 32 pm
warum setzt du dich so unter druck? warum nicht mal fehler in liebe betrachten? warum willst du die fehler anderer mit liebe sehen, aber deine nicht??? ist das nicht arg lieblos??? cvbcb
Title: Re: Sich selbst treu sein
Post by: Fynn on October 31,2012, 07:11: 20 am
Wenn ich mich auf GmG berufe und voraussetze, dass wir alle Eins sind, dann habe ich im Grunde "mir selbst" etwas verweigert, was ich dringend gebraucht hätte: eine einfache Umarmung, eine Geste.
Ich habe mich immer wieder gefragt, ob nicht die Liebe großmütig genug ist, über ihren Schatten zu springen und eine liebevolle Geste zustande zu bringen?
Ich glaube nicht, das Du Dir damit etwas verweigert, sondern etwas geschenkt hast. Ich kann auch nicht losziehen und alle Menschen dieser Welt umarmen, auch wenn das vllt eine schöne Vorstellung ist. Ich denke ich darf jemand um etwas bitten, aber der andere darf auch "nein" sagen". Genau wie umgekehrt auch ich. Das ist, so wie ich das sehe, das Spiel. Und eigentlich ein sehr faires, wenn man die Regeln einhält. Denn wenn mich jetzt z.B. jemand um eine Umarmung bittet die ich nicht wirklich will, dann sollte es möglich sein zu sagen :"Nein, das möchte ich nicht", - auch ohne den anderen zu verletzen. Das wäre dem anderen - und vor allem sich selbst gegenüber - ehrlich. Und auch fair. Denn manch einer braucht vllt ja auch noch mehr als eine Umarmung....wie weit soll denn dann die Liebe gehen ?
Echte Liebe schließt niemanden von der Umarmung aus - vermute ich.
Echte Liebe hat im Überfluss alles für alle - vermute ich.
Finde ich auch.  Aber bleibt denn dann auch noch genügend Liebe für Dich selbst ? Denn das finde ich immer das Wichtigste. Ich kann nicht für andere sorgen, wenn ich es nichtmal für mich selbst kann.  a 025 Manchmal muss ich mich eben auch selbst in den Arm nehmen.
warum setzt du dich so unter druck? warum nicht mal fehler in liebe betrachten? warum willst du die fehler anderer mit liebe sehen, aber deine nicht??? ist das nicht arg lieblos??? cvbcb
  mmn
Title: Re: Sich selbst treu sein
Post by: Luna on October 31,2012, 11:33: 03 am
warum setzt du dich so unter druck?

Ich habe keine Ahnung.

ist das nicht arg lieblos??? cvbcb

Ich glaube ich weiß einfach noch nicht, was "liebevoll sein" in letzter Konsequenz bedeutet.

Denn wenn mich jetzt z.B. jemand um eine Umarmung bittet die ich nicht wirklich will, dann sollte es möglich sein zu sagen :"Nein, das möchte ich nicht", -

Und wenn es wirklich ans Eingemachte geht, um mehr als eine verweigerte Umarmung - wenn Du jemandem den größten Schmerz, den Du selbst kennst, zufügen sollst?
Der andere oder ich - wem mute ich das zu?
Wie würde die Liebe entscheiden?
Kann ich mir selbst treu sein und damit jemand anderem etwas zumuten, was ich selbst bitte nie wieder erleben möchte??? Ist das dann Treue gegenüber mir selbst?

Was ist Treue gegenüber mir selbst? Was will meine Seele? Ich weiß es einfach nicht.

Es ist egal, wie ich entscheide, denn beide werden diesen Schmerz haben, und das ist furchtbar.
Aber mir ist gestern Abend nochmal was klarer geworden.
Ich darf es nur nicht wieder vergessen  cvbcb.

Einen schönen Tag an Euch alle! 777
Title: Re: Sich selbst treu sein
Post by: Fynn on October 31,2012, 12:13: 42 pm
 a045
Ich glaube ich weiß einfach noch nicht, was "liebevoll sein" in letzter Konsequenz bedeutet.
ich glaube das das ganz vielen Leuten so geht und ich vermute das das auch ein Knackpunkt sein könnte. Ich denke man liebt doch immer den Partner, die Eltern, (normalerweise) Geschwister möglicherweise.  Aber "liebe" ich davon abgesehen tatsächlich auch andere Menschen außerhalb der Familie ? Kann ich mir schon vorstellen. Aber jeden umarmen und vllt auch noch küssen oder mehr (denn das wäre die nächste Konsequenz) würde ich sicher trotzdem nicht. Muß ich auch nicht, denke ich. Erstmal möchte ich, das ich mich für die Liebe zu mir selbst entscheide.

Was meinst Du mit "ans Eingemachte" ? Weißt Du, ich bin körperlich nicht so 100% fit, brauche ziemlich regelmäßigen Schlaf. Ich muß nicht um 8 ins Bett, aber ich brauche regelmäßige Zeiten, nicht heute bis 22.00 Uhr und morgen bis 3.00 Uhr früh. Das haut bei mir nicht hin, da kipp ich aus den Latschen...klar, manchmal würd ich auch gern noch länger, hat aber keinen Zweck. Da achte ich auch drauf. Und ich nehm auch Tabletten, leider auch nicht wenige, obwohl ich total dagegen bin. Aber ich finde es hat auch was mit der Liebe zu mir selbst zu tun. Den meisten andern wird's egal sein, ob ich das mache oder nicht, aber mir kann's leider nicht egal sein.

Was würde denn Deine Seele nicht wollen ? Weißt Du das ? Jemand verletzen, stimmt's ? Kennst Du die Geschichte mit dem alten Ehepaar, die morgens immer ein Brötchen gefrühstückt haben ? Wo er ihr aus Rücksicht (Liebe ? ) immer die obere Hälfte gelassen hat, bis sich, als sie schon im Sterben lag, rausgestellt hat, sie eigentlich immer viel lieber die untere Hälfte genommen hätte...? Sie haben wohl nur nie drüber gesprochen, sonst jeder gleich die passende Hälfte gehabt.. ao50

Wünsch Dir einen schönen Tag !  snowgirl
Title: Re: Sich selbst treu sein
Post by: Luna on October 31,2012, 12:41: 37 pm
Danke für Deine Antwort, Fynn.  a010

Was meinst Du mit "ans Eingemachte" ?
Was würde denn Deine Seele nicht wollen ?

So, wie ich's geschrieben habe:
stell Dir eine Situation vor, die Du nie wieder erleben möchtest, weil sie für Dich so schlimm war. 
Möchtest Du dann jemand anderen, von dem Du weißt, dass er es als genau so schlimm empfinden wird, in genau so eine Situation bringen?
Kann meine Seele so etwas wollen? Kann die Liebe so etwas wollen?
Bleibe ich mir "treu", indem ich so eine Entscheidung treffe?

Ich weiß dafür keine Lösung.
Title: Re: Sich selbst treu sein
Post by: Luna on October 31,2012, 13:00: 33 pm
Anders ausgedrückt:

dieser an sich tolle Satz "behandle jeden so, wie du selbst behandelt werden möchtest" - lässt sich ja auch umkehren: behandle niemanden so, wie du nicht behandelt werden möchtest.

Ist der Mensch fähig, jemand anderem etwas anzutun, was er selbst nicht erleben möchte?
Title: Re: Sich selbst treu sein
Post by: Fynn on October 31,2012, 13:14: 54 pm
stell Dir eine Situation vor, die Du nie wieder erleben möchtest, weil sie für Dich so schlimm war. 
Möchtest Du dann jemand anderen, von dem Du weißt, dass er es als genau so schlimm empfinden wird, in genau so eine Situation bringen?
Vllt wird er sie schlimm finden, vllt ja auch nicht. Du kannst ja nicht wissen, wie er damit umgeht. Vllt hast Du eine Situation erlebt wo Du fast vom Blitz erschlagen wurdest, aber ein anderer erlelbt das Gleiche und entdeckt dadurch seine Spiritualität. ao50
Title: Re: Sich selbst treu sein
Post by: Luna on October 31,2012, 14:12: 01 pm
Du kannst ja nicht wissen, wie er damit umgeht. Vllt hast Du eine Situation erlebt wo Du fast vom Blitz erschlagen wurdest, aber ein anderer erlelbt das Gleiche und entdeckt dadurch seine Spiritualität.
Ja, Fynn, ich verstehe.
Man kann nicht wissen, was irgend etwas für jemand anderen wirklich bedeutet, oder welche Konsequenz es für denjenigen hat.

Das Thema ist intensiver geworden, als ich dachte.
Ich bin seit Wochen nicht gut auf mich und Gott und das ganze seltsame Spiel hier zu sprechen, das ist noch milde ausgedrückt.
Und ich finde, es gibt Entscheidungen, vor die man gestellt ist, die einfach unmenschlich sind;
keine noch so tolle Erweiterung der seelischen Erkenntnis rechtfertigt einiges an Heftigkeit, Abgründen und Unmenschlichkeit, mit dem wir Menschen immer wieder konfrontiert sind. So empfinde ich zur Zeit.
Ich weiß, dass sich das Empfinden wieder ändern wird, und das ist auch kein Thema für hier, aber momentan haben Gott und ich einige Sachen miteinander zu klären.

Und vor dem Hintergrund habe ich auf meine Frage
Ist der Mensch fähig, jemand anderem etwas anzutun, was er selbst nicht erleben möchte?
einfach keine Antwort.

 (http://www.wuerziworld.de/Smilies/mx2/mx9.gif)
Title: Re: Sich selbst treu sein
Post by: chrissi21366 on October 31,2012, 16:34: 15 pm
liebst du dich selbst???

Title: Re: Sich selbst treu sein
Post by: Fynn on October 31,2012, 18:37: 21 pm
 a045
Ist der Mensch fähig, jemand anderem etwas anzutun, was er selbst nicht erleben möchte?
 einfach keine Antwort.
Ich glaub schon das er dazu fähig ist. Das beweist er zig mal am Tag. Ob es notwendig ist oder war, ist ja eine andere Sache. Aber ich glaube auch, das es immer darum geht, was ich erleben möchte. Du kannst nicht wissen was ich nicht erleben will.
Title: Re: Sich selbst treu sein
Post by: Fynn on October 31,2012, 18:38: 02 pm
liebst du dich selbst???
  a010 mmn
Title: Re: Sich selbst treu sein
Post by: Luna on October 31,2012, 18:47: 33 pm
liebst du dich selbst???
Nicht bedingungslos.
Wer tut das? Damit schlagen sich wohl die meisten Menschen rum.
Das sprengt aber den Thread, wenn wir das jetzt zum Thema machen wollen. Therapie wollte ich hier nicht machen.

Aber ich glaube auch, das es immer darum geht, was ich erleben möchte. Du kannst nicht wissen was ich nicht erleben will.

Mir ist klarer geworden:
- es gibt wohl (leider) keine pauschale Antwort auf die Frage, wie man sich unter allen Umständen selbst treu bleibt.
- ich theoretisiere zuviel.
- es gibt keinen anderen Weg als nur für sich selbst fühlen zu lernen und dem Gefühlten zu vertrauen.

Danke Euch für Eure Auskunft, wie Ihr mit dem Thema umgeht!
Title: Re: Sich selbst treu sein
Post by: Fynn on October 31,2012, 19:00: 49 pm
 cddv7 
- es gibt keinen anderen Weg als nur für sich selbst fühlen zu lernen und dem Gefühlten zu vertrauen
So würde ich das auch sehen, ja.
Title: Re: Sich selbst treu sein
Post by: Vivienne on November 01,2012, 12:29: 51 pm
Liebe Luna,

ich finde das ganz toll, dass du diesen Thread eröffnet hast. Ist ein
wundervoller Austausch entstanden. Bin echt dankbar dafür!!!!

  a010 a010 a010 a010 a010 a010 a010  d r  d r    smilehand
Title: Re: Sich selbst treu sein
Post by: Luna on November 01,2012, 19:32: 05 pm
Liebe Viv,

um mal Fynn in abgewandelter Form zu zitieren:
dieser Thread wurde von allen Beteiligten mitgestaltet.

Danke an jeden einzelnen von Euch für die gedanklichen Anregungen! (http://www.cosgan.de/images/smilie/liebe/a015.gif) (http://www.cosgan.de/smilie.php)

Chrissi  d r
Fynn d r
Mat d r
Viv d r

(in alphabetical order  cvbcb)
Title: Re: Sich selbst treu sein
Post by: Fynn on November 01,2012, 19:53: 52 pm
Liebe Viv,

um mal Fynn in abgewandelter Form zu zitieren:
dieser Thread wurde von allen Beteiligten mitgestaltet.

Danke an jeden einzelnen von Euch für die gedanklichen Anregungen! (http://www.cosgan.de/images/smilie/liebe/a015.gif) (http://www.cosgan.de/smilie.php)

Chrissie  d r
Fynn d r
LUNA
Mat d r
Viv d r

(in alphabetical order  cvbcb)
Title: Re: Sich selbst treu sein
Post by: Luna on November 01,2012, 19:59: 16 pm
Ich hab dran gedacht, Fynn, ehrlich, aber ich habe mir selbst nicht so dolle Antworten gegeben.
Deshalb habe ich heute leider kein Foto Dankeschön für Luna  cvbcb.
Title: Re: Sich selbst treu sein
Post by: Fynn on November 01,2012, 20:01: 57 pm
Dann such mal schnell eins raus, sonst kommt der hier vorbei... (http://www.cosgan.de/images/smilie/verschiedene/n020.gif) (http://www.cosgan.de/smilie.php)  d024
Title: Re: Sich selbst treu sein
Post by: Luna on November 01,2012, 20:36: 06 pm

Biste schon im (http://www.cosgan.de/images/smilie/verschiedene/n020.gif) (http://www.cosgan.de/smilie.php) - Fieber?
Title: Re: Sich selbst treu sein
Post by: Fynn on November 02,2012, 10:54: 34 am
 wink , nicht mehr, ich war ja gestern um 14.00 Uhr schon drin ! Klasse Film, hat viel Spaß gemacht !  vuuh
Title: Re: Sich selbst treu sein
Post by: Luna on November 03,2012, 09:02: 50 am
 xt2n Fynn!

Hast Du einen Lieblings-Bondfilm?
Und hast Du ein Lieblings-Bond-Titellied?
Title: Re: Sich selbst treu sein
Post by: Fynn on November 03,2012, 09:09: 09 am
Na ja, vermutlich wird "Goldfinger" immer die Nr. 1 bleiben und Connery schwer zu toppen, auch wenn es gute andere gab und ich auch den aktuellen sehr gut finde. An die einzelenen Songs kann ich mich kaum erinnern, aber ich mochte "Goldfinger" und "Goldeneye" von Tina Turner. (den Film fand ich ganz schlimm) Aber allgemein mochte ich so ziemlich alle Lieder, das weiß ich noch ziemlich genau.
Title: Re: Sich selbst treu sein
Post by: Luna on November 08,2012, 12:07: 20 pm
- es gibt keinen anderen Weg als nur für sich selbst fühlen zu lernen und dem Gefühlten zu vertrauen.

Und wieder bin ich am hadern mit der Aussage...
Es betrifft nicht mal mich selbst, aber ich frage wieder: wie findet man Vertrauen ins eigene Gefühl, vor allem: welchem der vielen Gefühle vertraut man?

Eine Freundin von mir ist im Sommer nach Bayern gezogen. Sie war sich ganz unsicher, ob das eine gute Entscheidung wäre, ein bisschen graute ihr davor, sie ist richtig körperlich krank geworden und dadurch musste der Umzug verschoben werden.
Sie hatte die Wahl, sie hätte auch hierbleiben können.
Es ging ihr hier richtig gut, sie hatte ihr "Nest" (was für sie etwas enorm wichtiges ist), alles war im Fluss - eigentlich nichts was nach Veränderung geschrien hätte.
Sie fragte sich: soll sie etwas aufgeben, das in Ordnung ist, für etwas bei dem sie ein ganz ungutes Gefühl im Bauch kriegt? Wo sie körperlich drauf reagiert, so sehr, dass die Veränderung (= der Umzug) verschoben werden muss?

Sie ist aber doch weggezogen und das war offenbar gut so, denn es geht ihr wunderbar, alles ist im Fluss  cvbcb, sie hat wieder ihr Nest.

Welchem Gefühl soll man denn vertrauen?
Das hat sie mich vor dem Umzug ganz häufig gefragt. Und das frage ich mich ja auch ständig.
Wenn ich von allen angeblichen universellen Gesetzen nichts weiß, dann folge ich doch intuitiv meinem Bauchgefühl - und das entscheidet sich doch nicht für die Angst? Das wäre doch schwachsinnig.

Woher weiß man, wann es Ängste zu überwinden gilt, bzw. wann es vernünftiger ist, auf die Ängste zu hören weil sie einen vor einem unnötigen Risiko warnen wollen?

Oder soll man, weil es ja aus spiritueller Sicht genau genommen nirgendwo ein Risiko gibt, immer die eigenen Ängste möglichst übergehen/ überwinden?

Wisst Ihr immer, wann was richtig für Euch ist?


 baby
Title: Re: Sich selbst treu sein
Post by: Vivienne on November 08,2012, 12:48: 20 pm
Nein, Luna,

ganz gewiss nicht.

Fast möchte ich zu deinem sehr anschaulichen Bericht sagen, bitte, bitte, gib mir Bescheid,
wenn du darauf eine Antwort gefunden hast!!!!

Was mir hier gefällt, ist, wie nachvollziehbar du den Konflikt schilderst, den vielleicht jeder mal durchlebt.

Als meine Nichte noch klein war, habe ich ihr mal folgenden Satz gesagt:  Nicht der Furchtlose beweist Mut oder handelt mutig, sondern der, der Angst hat und trotzdem das tut, wovor er Angst hat. Das ist für mich Mut.

Aber so ganz trifft es deines nicht, da geht es einfach um den inneren Konflikt. Welche Entscheidung ist richtig für mich??

Ich finde, wir Menschen befinden uns da in einem ganz schönen Dilemma, denn wir können nicht in die Zukunft sehen. Und müssen uns doch ständig entscheiden.....

Ich selber gehe immer in die Meditation und bitte um höhere Entscheidung, lach, aber ohne weiß ich auch nicht....
Title: Re: Sich selbst treu sein
Post by: chrissi21366 on November 08,2012, 17:25: 39 pm
ich stecke im moment auch in so einer seltsamen situation. nach meinem zusammenbruch vor drei jahren hab ich jede menge zeit gebraucht, um auch nur halbwegs wieder soweit zu kommen, aus dem haus zu gehen und mich der umwelt zu stellen. vor einiger zeit habe ich damit begonnen, bewerbungen zu schreiben und war zwar sicher, dass ich wieder raus wollte, aber nicht, ob ich einem richtigen job mit allem drum und dran wirklich gewachsen sein würde. ich war in vielem unsicher und wollte aber einen guten job haben. angeboten wurde mir einer in einer chaotenhotline a la "dürfens ein paar socken mehr sein?", den ich abgelehnt habe, weil ich wusste, dass ich den bei besch.... bezahlung und einem langen hin- und rückweg nciht lange machen würde. ich schrieb andere bewerbungen, bekam aber keine rückmeldungen. dann bekam ich eine umschulung, die ein halbes jahr dauert und in der ich ziemlich zufrieden bin.

jetzt trudeln langsam antworten auf meine bewerbungen ein und ich bin jedes mal am überlegen, ob ich mich auf einen job einlassen und mit der umschulung aufhören soll. ich habe in den letzten jahren zu gott gefunden und lebe mit der einstellung, dass ich immer das kriege, was für mich gerade gut ist. damit bin ich bisher ganz gut gefahren. nun denke ich, dass ich diese umschulung machen soll, sonst wären die antworten auf die bewerbungen eher gekommen. im moment arbeite ich noch sehr viel an mir und mit einem job hätte ich wohl nicht die kraft, das weiterhin zu tun, während mir bei der umschulung immer noch etwas zeit bleibt. sie hat mir die gelegenheit gegeben, auf langsamem weg zurück ins leben zu gehen und einen täglichen rhythmus zu bekommen, den ich seit langer zeit nicht hatte.

das irre ist, dass dieses wirtschaftliche zeug mir teilweise antworten auf psychische probleme gibt, die ich nie erwartet hätte. die menschen in der klasse sind freundlich und ich fühle mich dort wohl, was seit langer zeit das erste mal ist. der abschluss wird mir mehr möglichkeiten im beruf eröffnen, lebens- und arbeitserfahrung plus ein guter abschluss im kaufmännischen bereich, es kann also nur besser werden. ich vertraue also einfach auf gott, dass die entscheidung, die im grunde er für mich getroffen hat oder auch ich mit meinen gedanken und gefühlen, die ich ausgesendet habe, richtig war und ich danach den job finden werde, der mir gefällt mit mehr selbstbewusstsein und kraft... klar gab es ein paar ängste davor, ob ich es schaffen kann und ob es mir gut dabei geht. immerhin ging es mir bei der wiedereingliederung im letzten jahr eher schlecht, aber bis jetzt hab ich keine probleme...

ich würde sagen, hör auf dein bauchgefühl. damit fährst du wahrscheinlich besser als mit rationalen erwägungen, weil es einfach mehr informationen verarbeiten kann als der verstand... manchmal hat man ein komisches gefühl und versteht nicht wieso, man tut die dinge entgegen gesetzt des bauchgefühls, weil die logik einem sagt, sowas könne nicht gut gehen, aber hinterher stellt sich oft raus, dass an diesem gefühl etwas dran war....
Title: Re: Sich selbst treu sein
Post by: Luna on November 08,2012, 20:19: 58 pm
Hallo liebe Viv und liebe chrissi!

Danke für Eure Rückmeldungen  mx1.

Als meine Nichte noch klein war, habe ich ihr mal folgenden Satz gesagt:  Nicht der Furchtlose beweist Mut oder handelt mutig, sondern der, der Angst hat und trotzdem das tut, wovor er Angst hat. Das ist für mich Mut.
Tja, genau das ist oft meine Frage...wie hier ja auch: Angst überwinden oder Angst als Hinweis zu sehen, eine Sache zu unterlassen...
Wann bleibe ich mir treu?

Ich finde, wir Menschen befinden uns da in einem ganz schönen Dilemma, denn wir können nicht in die Zukunft sehen. Und müssen uns doch ständig entscheiden.....
Danke, Viv, das tut mir jetzt mal richtig gut. Klar ist das übergeordnete Ziel für uns alle nicht zu verfehlen, aber trotzdem finde ich Entscheidungen oft hart! Ich glaube, mich entscheiden zu müssen ist eine der größten Herausforderungen für mich.
Immer bin ich innerlich zerrissen: jede Entscheidung für etwas ist eine Entscheidung gegen etwas anderes. Und vielleicht wäre das andere mir ja lieber gewesen... heul

Ich selber gehe immer in die Meditation und bitte um höhere Entscheidung, lach, aber ohne weiß ich auch nicht....
Ja, das ist sicher eine gute Methode.
Bei mir ist es so, dass wenn ich erst mal am Nachdenken bin über ein Problem, dann hab ich keine Chance, an tieferes Wissen ranzukommen. Dann kann ich überhaupt nicht mehr entscheiden, welcher Vorschlag vom Kopf und welcher vom Herzen kommt.
Ab dem Moment, wo ich anfange den ersten Impuls -so ich ihn denn registriere- zu hinterfragen, hab ich verloren.
Bin ich im Kopfgedankenkarussell.
Ich sollte vielleicht probieren, den ersten Impuls zu registrieren und mich ohne nachzudenken trauen, ihm zu folgen!! (Wichtige Erkenntnis heute für mich!!)

ich vertraue also einfach auf gott, dass die entscheidung, die im grunde er für mich getroffen hat oder auch ich mit meinen gedanken und gefühlen, die ich ausgesendet habe, richtig war und ich danach den job finden werde, der mir gefällt mit mehr selbstbewusstsein und kraft...
Bis ich die Gespräche mit Gott Bände gelesen hatte, hatte ich auch ein tiefes Vertrauen, geführt zu werden.
Das hat sich seit dem geändert - leider.
Und interessanterweise habe ich, als ich dieses Vertrauen noch hatte, im Leben oft Situationen wie Deine erlebt, dass sich Dinge gefügt haben oder andere nicht zustande kamen, was sich im Nachhinein als Segen herausgestellt hat.
Seit ich in dem Glauben lebe, ganz alleine für alles in einem Leben verantwortlich zu sein, klappt vieles nicht mehr annähernd so reibungslos wie früher. Bin ich manchmal geblockt, handlungsunfähig. Es gibt zunehmend Chaos in meinem Leben. So empfinde ich es jedenfalls.

Ich kann manchmal keine Situation erleben ohne mich dabei zu fragen, was die Situation mir sagen will oder wie ich die Sitation herbei geführt habe...

ich würde sagen, hör auf dein bauchgefühl.
Ich achte in der nächsten Zeit mal bewusst auf den ersten Impuls.
Manchmal passiert es tatsächlich, dass ich ihn wahrnehme.  cvbcb
Und ich wünsche mir ganz doll Vertrauen: ins Leben und in mich selbst.
Manchmal denke ich "Wer beschützt mich vor mir selbst?"

Ich drück Dir die Daumen für Deine Umschulung!! Das klingt doch gut.
Magst Du sagen, was für eine Umschulung Du machst?

Fast möchte ich zu deinem sehr anschaulichen Bericht sagen, bitte, bitte, gib mir Bescheid,
wenn du darauf eine Antwort gefunden hast!!!!
Gerne.

Vorerst... (http://www.cosgan.de/images/more/schilder/084.gif) (http://www.cosgan.de/smilie.php) und danke für's Zuhören!
Title: Re: Sich selbst treu sein
Post by: Fynn on November 08,2012, 21:03: 52 pm
 cddv7 
Bis ich die Gespräche mit Gott Bände gelesen hatte, hatte ich auch ein tiefes Vertrauen, geführt zu werden.
Das hat sich seit dem geändert - leider.
Das hört sich für mich an, als hättest Du die Bücher als für Dich nachteilig empfunden. Stimmt das so ?  xyssf
Title: Re: Sich selbst treu sein
Post by: Sirius on November 08,2012, 21:53: 06 pm
  wink
Ich wünsche mir, dass es nicht darauf ankommt, ob eine Entscheidung richtig oder falsch war, sondern das man eine Entscheidung zügig und bewusst trifft.
Vielleicht geht es nicht darum für was wir uns entscheiden, sondern um die Situation des Entscheidens.

Wir reden bei Entscheidungen immer von "Entweder / Oder".
Kann man nicht auch von aufgezeigten Möglichkeiten wie in GmG erwähnt reden?
Wenn man Möglichkeiten hat, warum dann nicht auch alle nacheinander wählen.
Muss man wirklich das Auslassen, für das man sich heute nicht entschieden hat?

Manche Situationen muss man erfahren haben, um zu sagen, wie man sich dabei gefühlt hat.
Vielleicht können wir uns deshalb bei unbekannten Situationen schwerer entscheiden als bei bekannten.
Und dann fällt es uns bei bereits erlebten nicht so schwer, auf unser Bauchgefühl zu hören.

Und wenn man weiß, dass alles richtig ist, das nichts falsch und umsonst ist, dann muss man sich eigentlich auch nicht verantwortlich fühlen.
Wir sollten einfach nur Leben, ohne zu fragen ob wir oder jemand anderes verantwortlich ist für unsere Entscheidungen.
Ein Kind in einem Freizeitpark fragt nach dem Besuch auch nicht, ob es verantwortlich für die Entscheidungen während des Besuchtages war.
Es sollte einfach nur Spaß haben.
 nt13
Title: Re: Sich selbst treu sein
Post by: Luna on November 09,2012, 07:17: 21 am
Das hört sich für mich an, als hättest Du die Bücher als für Dich nachteilig empfunden. Stimmt das so ? 
xt2n Fynn,

ja und nein.
Ich habe die "Gespräche mit Gott" befreiend und motivierend und abolut sinnergebend empfunden. So wie noch nichts vorher auf meiner Suche.
Andererseits finde ich vieles aber auch verwirrend und einige Aussagen schwer miteinander vereinbar.
Die Aussagen sind absolut logisch, aber in konkreten Situationen meines Lebens weiß ich trotzdem nicht, wie ich das Gelesene umsetzen/ anwenden soll.

Und ich habe auf seltsame Art das Vertrauen verloren, gehalten zu sein.
Am Ende stehe ich eh alleine da und Gott sagt "Du bist doch nur zum Spielen draußen und ich weiß, dass Dir nichts passieren kann."
Ich fühle mich sehr oft "von Gott alleine gelassen".

 xt2n Sirius!

Ich wünsche mir, dass es nicht darauf ankommt, ob eine Entscheidung richtig oder falsch war, sondern das man eine Entscheidung zügig und bewusst trifft.
Vielleicht geht es nicht darum für was wir uns entscheiden, sondern um die Situation des Entscheidens.
Ja, das sage ich mir auch ganz oft.
Aber was ich fühle, seit vielen, vielen Jahren, ist "Mach diesmal alles richtig!".
Ich bin manchmal derart lebensmüde, erschöpft, dass ich den Gedanken nicht so abwegig finde, möglicherweise mit immer wieder denselben Problemen seit vielen Leben konfrontiert zu sein.
Vielleicht nimmt sich meine Seele seit Jahrhunderten etwas Bestimmtes vor und in jedem Leben verhindere ich mit irgendeiner "Fehlentscheidung" diese gewünschte Erfahrung.
Also: noch eine Runde "und triff diesmal die richtige Entscheidung!".

Das ist das Dogma meines Lebens und ich kann es nicht abstellen.


Wir reden bei Entscheidungen immer von "Entweder / Oder".
Kann man nicht auch von aufgezeigten Möglichkeiten wie in GmG erwähnt reden?
Wenn man Möglichkeiten hat, warum dann nicht auch alle nacheinander wählen.
Muss man wirklich das Auslassen, für das man sich heute nicht entschieden hat?
Das ist ein guter Gedanke.
Vielleicht stimmt das gar nicht, dass jede Entscheidung für etwas eine Entscheidung gegen etwas anderes ist.
Das hab ich noch nie so gesehen.
Danke!

...muss los...bis später... eo
Title: Re: Sich selbst treu sein
Post by: chrissi21366 on November 09,2012, 08:18: 56 am
ich hab den eindruck, dass du versuchst, alles was du so liest, miteinander und mit deinem leben zu vereinbaren, aber so funktioniert das nicht.
meiner erfahrung nach ist das gesündeste, was du tun kannst, die sachen rauszusuchen, die gut für dich sind und den rest sein zu lassen. jede
lehre hat ihre unbestechlichen argumente, selbst im faschismus findet man welche, denen man nur schwer ausweichen kann. menschen haben oft
die angewohnheit, etwas das an sich schlecht ist, zu generalisieren und alles schlecht zu finden, was daran ist, aber selbst diese wirklich schlimme
zeit hat, so schmerzlich sie auch sein mochte, ihre positiven auswirkungen gehabt. das verführerische an vielen sekten und lehren ist, dass sie viel wahrheit enthalten und trotzdem sind sie oft nicht gut für die menschen, die sie vollständig in sich aufnehmen. such dir bei den büchern doch das raus, was
für dich stimmig klingt und dir gut tut!!!! ausserdem wäre es eine option, dich mal zu fragen, warum dich die gmg so durcheinander gebracht haben, wenn du dich vorher doch so wohl mit der situation gefühlt hast. hast du vorher nicht wirklich daran geglaubt, dass dich diese bücher so haben durcheinander bringen können?
Title: Re: Sich selbst treu sein
Post by: Fynn on November 09,2012, 08:39: 15 am
ja und nein.
Ich habe die "Gespräche mit Gott" befreiend und motivierend und abolut sinnergebend empfunden. So wie noch nichts vorher auf meiner Suche.
Andererseits finde ich vieles aber auch verwirrend und einige Aussagen schwer miteinander vereinbar.
Die Aussagen sind absolut logisch, aber in konkreten Situationen meines Lebens weiß ich trotzdem nicht, wie ich das Gelesene umsetzen/ anwenden soll.
Das geht mir nicht unbedingt so. Ich empfinde die Bücher in sich als ungemein schlüssig, so komplex ihre Themen auch sind. Ich glaube, da gibt es kaum etwas, woran ich ernsthaft zweifeln würde, oder es vllt auch nicht verstanden hätte. Mit dem Umsetzen, da hab' ich allerdings auch so meine Probleme, das stimmt
Quote from: Luna    .link=topic=1487.msg30893#msg30893 date=1352441841
[quote author=Luna
Und ich habe auf seltsame Art das Vertrauen verloren, gehalten zu sein.
Am Ende stehe ich eh alleine da und Gott sagt "Du bist doch nur zum Spielen draußen und ich weiß, dass Dir nichts passieren kann."
Ich fühle mich sehr oft "von Gott alleine gelassen".
Dieses Gefühl habe ich zum ersten Mal ganz deutlich wieder in Bad Herrenalb vermittelt bekommen, das es ja in seiner damaligen Form leider nicht mehr gibt.... a 025 a 025 ...und Lightee kennt es vermutlich auch aus Heiligenfeld in ähnlicher Form. Das sind, waren einfach Geschenke für's Leben - im wahrsten Sinne, das konnte ich wirklich fühlen, konnte mich fühlen, spüren. Das ist äußerst intensiv. Ich bin mir sicher, das Lightee weiß, was ich meine.

Wir reden bei Entscheidungen immer von "Entweder / Oder".
Kann man nicht auch von aufgezeigten Möglichkeiten wie in GmG erwähnt reden?
Wenn man Möglichkeiten hat, warum dann nicht auch alle nacheinander wählen.
Muss man wirklich das Auslassen, für das man sich heute nicht entschieden hat?
  Ich gehe mal davon aus, das auch ein Sich-Nicht-Entscheiden eine Entscheidung ist. Ansonsten bin ich da aber ganz Deiner Meinung, - warum nicht alles ausprobieren...spielen...wie ein Kind.  ao50
Und wenn man weiß, dass alles richtig ist, das nichts falsch und umsonst ist, dann muss man sich eigentlich auch nicht verantwortlich fühlen.
Wir sollten einfach nur Leben, ohne zu fragen ob wir oder jemand anderes verantwortlich ist für unsere Entscheidungen.
Ein Kind in einem Freizeitpark fragt nach dem Besuch auch nicht, ob es verantwortlich für die Entscheidungen während des Besuchtages war.
Es sollte einfach nur Spaß haben. nt13
Ein Kind trägt aber auch keinerlei Verantwortung, die übernimmt ja der Erwachsene für ihn. Ich glaube, das wir als Erwachsene immer für unsere Entscheidungen verantwortlich sind, wobei ich sagen muß, das ich selbst dabei oftmals ziemlich schlecht bin. baby


Title: Re: Sich selbst treu sein
Post by: Luna on November 09,2012, 10:39: 34 am
ich hab den eindruck, dass du versuchst, alles was du so liest, miteinander und mit deinem leben zu vereinbaren, aber so funktioniert das nicht.
Hallo Chrissi,
der Eindruck ist richtig.
Ich mache zeitweise mehr geistige Auseinandersetzung als dass ich tatsächlich lebe.
Aber das beruht eben auf meiner Getriebenheit durch den Vorsatz, keinen Fehler machen zu wollen.
Bevor ich nicht erkannt habe, dass der Vorsatz schwachsinnig und unnötig ist, kann ich ihn nicht aufgeben. Denn das könnte ja ein Fehler sein.
Die ursprüngliche Frage "wann bin ich mir selbst untreu?" beinhaltet ja den unbedingten Willen, alles richtig zu machen.

meiner erfahrung nach ist das gesündeste, was du tun kannst, die sachen rauszusuchen, die gut für dich sind und den rest sein zu lassen.
Solange ich nicht 100% weiß, was meine Wahrheit ist, suche ich sie und gebe keine Ruhe bis ich sie gefunden habe.
Und bei jeder neuen Herausforderung in meinem Leben frage ich mich wieder "Was ist meine Wahrheit hierbei?" oder" Wie würde die Liebe jetzt entscheiden?" oder "Wie verhält sich die höchste Version meiner selbst in Bezug auf dieses Thema?" - es läuft alles aufs Gleiche hinaus.
Manchmal sehe ich die Antworten ganz klar, aber es gibt immer wieder Phasen, wo ich total den Bezug dazu verliere und nichts mehr weiß. Dann fange ich an, in dem "Rest" zu suchen, den ich vorher aussortiert habe, vielleicht hab ich in dem Rest was übersehen. Ich kann also den Rest nicht einfach sein lassen.

Ich habe in vielem meine Wahrheit gefunden und ich bin in vielem sehr klar und aufgeräumt,
aber es sind immer dieselben Bretter vor meinem Kopf, gegen die ich renne und es tut jedes Mal schlimmer weh und ich bin es so leid.
Und ich schreie Gott an, mir das Brett und meinen Denkfehler zu zeigen, wenn er es schon nicht für mich wegnehmen will (blöde Idee: wenn mein Sohn mich bitten würde, ihm das Brett vorm Kopf wegzunehmen weil er einfach nicht mehr weiter weiß, dann würde ich doch nicht zu ihm sagen "Du hast es so gewollt und ich darf nicht eingreifen!"??!!), aber auch heute sind sie noch da, das Brett und der Denkfehler.

such dir bei den büchern doch das raus, was
für dich stimmig klingt und dir gut tut!!!! ausserdem wäre es eine option, dich mal zu fragen, warum dich die gmg so durcheinander gebracht haben, wenn du dich vorher doch so wohl mit der situation gefühlt hast. hast du vorher nicht wirklich daran geglaubt, dass dich diese bücher so haben durcheinander bringen können?
Die Bücher sind nicht schuld.
Wenn ich in den Büchern lese, empfinde ich sofort Frieden mit allem.
Aber alles auf mein Leben anzuwenden gelingt mir einfach nicht.
Und ich stehe mir selbst im Weg.
Räumt mich mal jemand weg, bitte?

Ansonsten bin ich da aber ganz Deiner Meinung, - warum nicht alles ausprobieren...spielen...wie ein Kind. 
Hallo Fynn,
solange ich von mir verlange "Mach keinen Fehler!", kann ich nicht einfach ausprobieren.
Jedenfalls  nicht, wenn auch andere Menschen von meinem Ausprobieren mitbetroffen sind.

Ihr Lieben, ich merke, dass mich das alles in Verzweiflungsbereiche bringt, wo ich schier wahnsinnig im Kopf werden könnte.
Ich kann nicht alles so erklären, wie ich gerne möchte. Ich könnte Seiten füllen und würde am Ende feststellen, dass ich mich im Kreis gedreht habe. Das tue ich nämlich.
Und ich weiß einfach nicht, wo mein Problem liegt - es ist nach wie vor so, dass ich für die meisten Menschen ein Bilderbuchleben hatte und habe, in dem alles funktioniert.
Ich selbst bin die größte und härteste Mauer in meinem Leben und ich weiß nicht, warum.

Danke für Eure Worte. a010
Title: Re: Sich selbst treu sein
Post by: Fynn on November 09,2012, 14:07: 43 pm
Und ich schreie Gott an, mir das Brett und meinen Denkfehler zu zeigen, wenn er es schon nicht für mich wegnehmen will
aber Dein Denkfehler ist doch überdeutlich, meiner Meinung nach ! Du wirst es nie schaffen, *perfekt* zu sein, niemals. Allerdings, eines gibt es das ich tatsächlich für perfekt halte, - und ich meine auch perfekt : meiner Meinung nach bist Du nur dann wirklich perfekt, wenn Du es nicht bist. Das mag ja paradox klingen, aber ich finde es logisch : mit einem wirklich perfekten Menschen kann ich es nicht aufnehmen. D.h., ich stehe letzten Endes ziemlich alleine da... a 025 ...ist die Frage ob es das wert ist. Mir wäre es das nicht wert.

Oder verstehe ich Dich irgendwie völlig falsch... xyssf
Title: Re: Sich selbst treu sein
Post by: Luna on November 09,2012, 14:46: 42 pm
Du wirst es nie schaffen, *perfekt* zu sein, niemals.
Oder verstehe ich Dich irgendwie völlig falsch... xyssf

Fynn, so könnte es klingen.
Aber mein Anspruch ist nicht, perfekt zu sein;
mein Anspruch ist, mich keiner wichtigen Entwicklungmöglichkeit zu berauben.


Meinem Weltbild nach kommen wir hierher
1. um alles mögliche zu erfahren,
2. aber auch um ganz spezielle Dinge zu erfahren, die zu einer bestimmten Entwicklung der Seele führen.

Mein Horror ist, durch "Fehlentscheidungen" wichtige Entwicklungsschritte verhindert zu haben.
Und als Folge davon in Endlosschleife immer wieder vor dieselben Entscheidungen gestellt zu werden, bis ich es schaffe, in gewünschtem Sinne zu entscheiden.
Es fühlt sich so an als wäre es so - ich bin so müde.

Und darum bin ich getrieben von dem Vorsatz, immer "richtig" zu entscheiden.
Title: Re: Sich selbst treu sein
Post by: chrissi21366 on November 09,2012, 16:49: 45 pm
du siehst das haus vor lauter brettern nicht oder den wald vor lauter bäumen nicht. du willst dich keiner möglichkeit berauben und entscheidest dich deshalb nicht und ich vermute mal, dass tief in dir drin etwas existiert, das das auch gar nicht will und du diese fehlersache vorschiebst, um damit weiter machen zu können, bis du genug vor den die bretter gerannt bist... vielleicht will deine seele ja viele fehler machen.. was ich schade finde, ist, dass du das nicht geniessen kannst, aber vielleicht wäre das ja der weg, nämlich zu lernen, fehler positiv zu sehen und zu geniessen...es gibt in solchen sachen immer einen positiven effekt, den man nur finden muss...
Title: Re: Sich selbst treu sein
Post by: Fynn on November 09,2012, 17:23: 08 pm
Mein Horror ist, durch "Fehlentscheidungen" wichtige Entwicklungsschritte verhindert zu haben.
Vllt vertraust Du ja Deiner Höheren Macht, Deiner Führung nicht genug....oder ?  xyssf  War grade so eine Idee, ist vllt aber auch Quatsch. Es hört sich ein bißchen für mich so an. Ich meine, es kann ja tatsächlich sein, das Du diesen bestimmten Entwicklungsschritt versäumst, aber wer sagt Dir denn das dieser Schritt überhaupt schon dran ist ? Ich meine, von A nach C muss ich erstmal über B. Und ich darf auch Fehler machen auf dem Weg dahin, das ist okay für mich. Und bei jedem Schritt, auch wenn ich ihn öfter gehe, lerne ich doch was.
... vielleicht will deine seele ja viele fehler machen.. was ich schade finde, ist, dass du das nicht geniessen kannst, aber vielleicht wäre das ja der weg, nämlich zu lernen, fehler positiv zu sehen und zu geniessen...es gibt in solchen sachen immer einen positiven effekt, den man nur finden muss...

 lol10
Title: Re: Sich selbst treu sein
Post by: Luna on November 09,2012, 18:29: 06 pm
und ich vermute mal, dass tief in dir drin etwas existiert, das das auch gar nicht will und du diese fehlersache vorschiebst, um damit weiter machen zu können, bis du genug vor den die bretter gerannt bist...
Das wäre natürlich der Gipfel der Niedertracht.
Ein Teil von mir verhält sich in einer Weise, die den anderen Teil in Verzweiflung treibt.
Aber zuzutrauen wäre es mir...
Zum Glück vermutest Du nur. Dann besteht noch Hoffnung, dass es sich nicht so verhält.

Vllt vertraust Du ja Deiner Höheren Macht, Deiner Führung nicht genug....oder ? 
Mal ganz neugierig und unwissend gefragt:
es gibt eine höhere Macht, daran zweifle ich nicht.
Aber worauf sollte ich bei ihr vertrauen?
Was bedeutet/beinhaltet Gottvertrauen?
Wie äußert sich Gottvertrauen?

Title: Re: Sich selbst treu sein
Post by: chrissi21366 on November 09,2012, 19:42: 59 pm
vielleicht hat dieser teil ja einen guten grund....
Title: Re: Sich selbst treu sein
Post by: Fynn on November 09,2012, 20:42: 22 pm
Mal ganz neugierig und unwissend gefragt:
es gibt eine höhere Macht, daran zweifle ich nicht.
Aber worauf sollte ich bei ihr vertrauen?
Was bedeutet/beinhaltet Gottvertrauen?
Wie äußert sich Gottvertrauen?
Vertrauen in Dich selbst würde ich sagen. Darauf das die Dinge in Ordnung sind, so wie sie sind. Wenn Du an sie glaubst, warum dann nicht an Dich ? Nicht das Du mich falsch verstehst : ich bin theorethisch oftmals ganz gut, an der Umsetzung hapert es aber bei mir auch oft. Trotzdem hat mich diese Überzeugung, das "die Dinge so wie sie nunmal sind" schon in Ordnung sind. Gelegentlicher Zweifel inbegriffen, aber weitaus mehr die feste Überzeugung. Zumindest aus meiner Sicht.