Ich erwarte nicht, eine Person vor mir zu sehen, aber ich erwarte, eine unzweifelhafte Antwort zu erhalten. Gefühle sind mir zu inkonkret, können falsch gedeutet werden. Am allerliebsten wäre mir: schwarz auf weiß auf Papier geschrieben!
bedeutet das, das Du einem Blatt Papier mehr vertrauen würdest, als Dir (und Deinen Gefühlen) selbst ? In meinen Augen sind Gefühle das konkreteste, was es überhaupt gibt, geben
kann. Und ich würde meinen Gefühlen immer mehr vertrauen, als allem, was irgendwo geschrieben steht. Das betrifft auch Walsch's Bücher, bei denen ich allerdings ein sehr konkretes, gutes Gefühl habe. Das zu bezweifeln wäre für mich absurd, selbst wenn sie mich einmal täuschen solllten.
Der größte Horror in meinem Leben besteht darin, dass ich mit mir selbst nichts anzufangen weiß, keine Beziehung zu mir selbst habe. Es gibt genaugenommen nichts, was mir wirklich Freude bereitet.
kenne ich doch irgendwo her...
...ich habe bereits in der Schule gesagt, das arbeiten auch nicht schlimmer sein könne, - auch ohne die geringste Erfahrung zur Arbeitswelt. Schule fand ich einfach
nur noch grauenhaft ! Die Arbeit war dann tatsächlich besser : nach 2 verschiedenen Jobs, die mir überhaupt nicht lagen und noch weniger interessierten, kam ich - zufällig ? - zur Post, wo ich nach 4 Jahren Innendienst in der Briefzustellung landete...
das entsprach sicher nicht meinem *Traumjob*, aber mir war eh wurscht, was ich machen sollte, hatte eh kein Interesse, woran auch immer, ich
wußte es einfach nicht ! Allerdings war ich bis dato extrem introvertiert, hatte praktisch keine Freunde, war einzelgängerrisch, konnte überhaupt nicht auf Menschen zugehen usw. usw. Als ich in die Zustellung kam, war ich gezwungen
(!), auf Menschen zuzugehen. Und das war das Beste, was mir passieren konnte ! Heute ist das überhaupt kein Thema mehr für mich, Viv meint sogar, das ich wohl am liebsten gleich jeden in die Arme nehmen würde, - womit sie vermutlich auch recht hat, -
weil's mir gut tut und ich das auch weiß.
Ach übrigens..
..wenn Deine Gedanken doch eh in Deinem Kopf hin und her rasen, Du quasi also eh nicht zur Ruhe kommst...ich habe festgestellt, das sich die Dinge ändern,
wenn ich sie annehme, statt sie verändern zu wollen. Da spielt es ja gar keine Rolle, ob Du beim meditieren abschalten kannst oder nicht, denn dann haben die Dinge eine Möglichkeit sich überhaupt zu verändern.
Aber auch um es hier auch noch einmal zu erwähnen : mein Leben - und nicht nur meins - hat sich entscheidend verändert, als ich zur Therapie in der Klinik Bad Herrenalb war. Die Klinik begreift sich als
*Lebensschule* - und das ist sie auch. Es war ohne jeden Zweifel und Abstrich die wertvollste und wichtigste Erfahrung meines bis dato völlig verkorksten Lebens, das ich bis dahin auch bis auf's äußerste zumindest in Frage gestellt habe. Von den ca. 60 Leuten mit denen ich dort war, kenne ich nur sehr sehr wenige, denen das nichts gebracht hätte, - unabhängig mit welcher Thematik sie dort waren. Das bedeutet aber auch echt harte Arbeit, rund um die Uhr, die sich allerdings lohnt, wie kaum eine andere. Manch einer hier, wie Vivienne und auch Silver Wings würden das mit ziemlicher Sicherheit mehr als bestätigen. Ich bin zwar eh immer schon zumindest ein bißchen der *Bauchmensch* gewesen, aber in Herrenalb habe ich gelernt, mehr bei meinen Gefühlen zu bleiben, mich damit an / und ernst zu nehmen. Daher kann es u.U. auch mal etwas *unbequem* werden, weil Du dort wirklich lernst, mit Deinen Gefühlen umzugehen und mit Ausreden aller Art nicht weiterkommst. Wenn Du (oder andere hier) noch Fragen dazu haben...?
Lieben Gruß,
Fynn